ZZF-Newsletter 1/2019


 

   

   

NEWSLETTER
01/2019

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

das erste Quartal des neuen Jahres brachte viel Erfreuliches mit sich, unter anderem sehr breit rezipierte Publikationen und gleich mehrere auf besonders großes Interesse stoßende Veranstaltungen. Das zeigt uns, dass der Blick immer häufiger in die Vergangenheit gerichtet wird, um Antworten auf gegenwärtige Fragen zu finden. Wir engagieren uns deshalb intensiv auf dem Gebiet des Wissenstransfers und präsentieren unsere Forschungen unter anderem in Form von zwei neuen Ausstellungen zur Geschichte der deutschen Teilung, an Bord der MS Wissenschaft oder auch bei der Langen Nacht der Wissenschaften am 15. Juni 2019. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns dort besuchen!

Mit freundlichen Grüßen aus Potsdam
Prof. Dr. Frank Bösch und Prof. Dr. Martin Sabrow
Direktoren

 
 NEUES AUS DER FORSCHUNG

Neues DFG-Projekt: "Die Erwartung von Grenzen und die Begrenzung der Erwartungen. Ökonomische Expertise, Umweltpolitik und Konsum 1970-2000"

Foto: Eine US-Zeitung kündigt 1974 die Rationierung von Benzin an. Fotograf: David Falconer (NARA Record: 1427627), Wikimedia Commons.

Wie Ökonomen und wirtschaftliche Akteure auf die Umweltkrise der 1970er-Jahre reagierten erforscht seit Anfang März ein neues DFG-Projekt von Abt. II "Geschichte des Wirtschaftens". Das von Dieter-Sebastian Lotz übernommene Dissertationsprojekt fragt, welchen Einfluss ökonomische Expertise auf die Umweltpolitik der Bundesrepublik zwischen 1971 und 1999 ausübte. Die westdeutschen Maßnahmen werden in ihren internationalen Zusammenhängen verortet und mit den USA verglichen. Ein zweites Projekt widmet sich schon bald dem privaten Konsumverhalten. Anhand von Umweltschutzkampagnen, der Kennzeichnung umweltfreundlicher Produkte sowie der Steuerung des Energieverbrauchs wird es untersuchen, ob die klassische Opposition von Markt oder Moral in jener Zeit an Deutungskraft verlor. Das Projekt ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms „Experience and Expectation: Historical Foundations of Economic Behavior“.

Neu gegründet: Interdisziplinärer Arbeitskreis zur Geschichte des Rechtsextremismus

Foto: Marion Schlöttke/ZZF

Über 120 Personen drängelten sich am Morgen des 1. Februar in die Bibliothek des ZZF. Den Anlass für den enormen Andrang bot eine Veranstaltung zur Geschichte des Rechtsextremismus. Die Organisator*innen aus Potsdam (ZZF und Moses Mendelssohn Zentrum, MMZ), Hamburg, Düsseldorf und Paderborn waren freudig überrascht, dass aus dem geplanten kleinen Workshop ein intensives Gespräch über Instituts- und Disziplingrenzen hinweg erwuchs, das auch Mitarbeiter*innen aus Bildungseinrichtungen einschloss. Am Ende der Veranstaltung erörterten die Teilnehmer*innen, wie die Diskussion fortgeführt werden kann. Da der Forschungsbedarf ebenso groß ist wie der Wunsch nach weiterem Austausch, hat sich nun ein institutsübergreifender Arbeitskreis gegründet. Wer teilnehmen möchte, kann sich an die Initiatoren Dominik Rigoll (ZZF) und Yves Müller (Universität Hamburg) wenden.

Weitere Informationen sowie einen Tagungsbericht des MMZ finden Sie hier.

Eröffnung: Neue Ausstellung zur Geschichte Ost-Berlins

Foto: Bauarbeiter bei Montagearbeiten auf dem „Haus der Statistik“, 13. August 1969, Bundesarchiv (183-H0813-0026-001). Fotografin: Eva Brüggmann

Ost-Berlin hatte viele Gesichter: Einerseits bildete die Metropole das Machtzentrum der SED und das Schaufenster der DDR. Andererseits bot sie Raum für unterschiedliche Lebensentwürfe und eine vielfältige Kultur. Wie prägten diese Widersprüche den Alltag der Menschen und welche Erfahrungen verbanden sich damit? 30 Jahre nach dem Mauerfall widmen sich das Stadtmuseum Berlin und das ZZF Potsdam in einer gemeinsamen Ausstellung dem sozialen und kulturellen Leben der einstigen Hauptstadt der DDR. Im Mittelpunkt stehen dabei die vielfältigen Facetten des urbanen Lebens. Eine vergangene Stadt, deren Spuren noch allgegenwärtig sind, soll hier wieder lebendig werden.

Die Ausstellung „Ost-Berlin. Die halbe Hauptstadt“ eröffnet am 11. Mai 2019 im Berliner Ephraim-Palais mit einem zweitägigen Festival. Weitere Informationen, Bilder und einen Blog finden Sie unter: www.ost.berlin

Der von Jürgen Danyel herausgegebene Begleitband „Ost-Berlin. 30 Erkundungen“ ist im Ch. Links Verlag erschienen und ab sofort erhältlich. Erfahren Sie hier mehr über das Buch.

Eröffnung: Info-Pfad zum Potsdamer Grenzgebiet am Jungfernsee

Flyer zur Ausstellung

Der Bereich zwischen der Glienicker Brücke und dem Cecilienhof im Neuen Garten zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in Potsdam. Nur noch wenig erinnert daran, dass hier, im heutigen UNESCO-Weltkulturerbe, bis 1990 die Grenze zwischen der DDR und Berlin (West) verlief. Auf acht Informationsstelen erläutert künftig eine Ausstellung den Aufbau der Sperranlagen und thematisiert den Alltag im Grenzgebiet.

Die Ausstellung wird am Mittwoch, den 10. April 2019, um 15 Uhr in Anwesenheit der Staatssekretärin, Frau Dr. Ulrike Gutheil (MWFK des Landes Brandenburg), vor der Villa Schöningen, Berliner Str. 86, 14467 Potsdam, eröffnet.

Weitere Informationen zur Eröffnung finden Sie auf der ZZF-Website, in der Einladung (PDF) sowie auf der Website zur Ausstellung.

Schiff Ahoi! Das ZZF auf der MS Wissenschaft

Der Computer KC85 mit Schachprogramm. Foto: Stefan Höltgen/HU

Das ZZF ist in diesem Jahr mit dem Projekt "Schach dem König? Künstliche Intelligenz als historischer Alltag" an Bord des schwimmenden Science Centers "MS Wissenschaft" vertreten. Im Bauch des umgebauten Frachtschiffs gibt es Wissenschaft zum Anfassen für große und kleine Gäste. Die Ausstellung orientiert sich am jeweiligen Wissenschaftsjahr und stellt in diesem Sommer das Thema "künstliche Intelligenz" in den Mittelpunkt. Das ZZF zeigt ein Exponat, das von der Projektgruppe "Aufbrüche in die digitale Gesellschaft" in Zusammenarbeit mit Kolleg*innen von der Humboldt-Universität zu Berlin entwickelt wurde: Die Besucher*innen können gegen den DDR-Computer KC85 eine Partie Schach spielen und dabei mehr über die Geschichte der Digitalisierung erfahren. Lesen Sie hier mehr über das Exponat des ZZF und die Tour der MS Wissenschaft 2019, die am 16. Mai 2019 in Berlin beginnt.

Die erste Publikation der ZZF-Projektgruppe, der Band "Wege in die digitale Gesellschaft", erschien 2018 im Wallstein Verlag.

 
 NEUERSCHEINUNGEN
Beckmann, Jens: Selbstverwaltung zwischen Management und "Communauté". Arbeitskampf und Unternehmensentwicklung bei LIP in Besançon 1973-1987

Die Beschäftigten des französischen Uhrenherstellers LIP machten 1973 europaweit Furore: Im Kampf gegen Entlassungen stellten sie Verhandlungsroutinen und Hierarchien infrage und nahmen Produktion und Verkauf von Armbanduhren in die eigene Hand. Wenige Jahre später gründeten die »LIPs« mehrere Produktionsgenossenschaften.

Jens Beckmann untersucht diese Auseinandersetzungen von ihren Anfängen bis zum Arbeitsalltag in den 1980er-Jahren. Er zeigt, welche Vorstellungen von Selbstverwaltung sich hier niederschlugen, und nimmt eine gründliche Kontextualisierung in Branche und Region vor – von der Revolte der 1960er-Jahre bis zu Kurzarbeit und Sozialplänen.

Mehr zum Buch

Bösch, Frank: Zeitenwende 1979. Als die Welt von heute begann
Im Jahr 1979 häuften sich weltweit Krisen, euphorische Aufbrüche und Revolutionen. Die iranische Revolution, Thatchers Neoliberalismus oder die Öffnung Chinas veränderten ebenso die Welt wie die Aufnahme der „Boat People“, der AKW-Unfall von Harrisburg, die Serie "Holocaust" oder der sowjetische Einmarsch in Afghanistan. Frank Bösch verbindet zehn derartige globale Ereignisse mit dem Wandel Deutschlands und zeigt so das Aufkommen gegenwärtiger Herausforderungen.

Das am 25. Januar 2019 erschienene Buch steht bereits seit Anfang Februar auf der Spiegel-Bestsellerliste, war auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von NZZ, WDR, ÖR u.a. im Februar und auf Platz 3 der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und DIE ZEIT im März.

Mehr zum Buch

Danyel, Jürgen (Hg.): Ost-Berlin. 30 Erkundungen

Ost-Berlin war das Machtzentrum der DDR und bot zugleich Raum für eigensinnige Lebensentwürfe. 30 Essays bieten Einblicke in das Leben der Stadt und seine Schauplätze. Die Texte erkunden soziale und kulturelle Milieus in der Stadt, die Arbeitswelt ebenso wie das Wohnen, die Orte städtischen Vergnügens oder subkulturelle Szenen. Nachgespürt wird auch dem Sound der Stadt, ihrem Straßenbild und ihrer offiziellen Selbstinszenierung. Der Band lädt ein, Erfahrungen aus Ost-Berlin mit Blick auf heutige Probleme der Metropole Berlin neu zu befragen.

Mehr zum Buch

Die offizielle Buchpremiere findet am 7. Mai 2019 im Berliner Pfefferberg Theater an der Schönhauser Allee statt.

Kapp, Christoph et al. (Hg.): Nachkriegsliteratur als öffentliche Erinnerung. Deutsche Vergangenheit im europäischen Kontext
Dem Band liegt der Anspruch zugrunde, durch eine beziehungsgeschichtliche Betrachtung öffentlicher Erinnerung bisherige Befunde der Forschung neu zu kontextualisieren. Dies setzt voraus, Diskurse über die NS-Vergangenheit ausgehend vom Material und den zeitgenössischen Bedingungen seiner Veröffentlichung unter Einbeziehung des europäischen Kontexts zu analysieren. Die Problematisierung der dominanten kulturwissenschaftlichen Konzepte Gedächtnis und Generation bildet den Rahmen für verschiedene Fallstudien.

Mehr zum Buch

 

Keßler, Mario: Westemigranten. Deutsche Kommunisten zwischen USA-Exil und DDR
Mario Keßler verfolgt in seinem neuen Buch die Spuren deutscher kommunistischer Exilanten in den USA, die nach 1945 in die DDR gingen. Er untersucht sowohl ihre Exil-Erfahrungen in der amerikanischen Gesellschaft wie auch ihre Lebensumstände im Osten Deutschlands. Welche Entwürfe für ein Nachkriegsdeutschland entwickelten sie, welche ihrer Hoffnungen erfüllten sich und welche scheiterten? Neben aktiven KPD-Mitgliedern werden auch prominente "Kommunisten ohne Parteibuch" wie Bertolt Brecht, Hanns Eisler, Ernst Bloch oder Stefan Heym in die Untersuchung einbezogen.

Die Monographie ist als 60. Band in der ZZF-Schriftenreihe "Zeithistorische Studien" erschienen.

Mehr zum Buch

Mrozek, Bodo: Jugend - Pop - Kultur. Eine transnationale Geschichte
Scheppernde Sounds und schrille Mode: Das Vokabular, mit dem Zeitgenossen Mitte des 20. Jahrhunderts eine neue Jugendszene beschrieben, markiert einen Kulturbruch. Ästhetische Konflikte kulminierten in Straßenkrawallen, Polizeimaßnahmen und Zensur. Zugleich etablierten Tourneen, Piratensender und Fanclubs neue Inhalte. Was zunächst als Jugenddelinquenz bekämpft wurde, galt zehn Jahre später als Inbegriff urbaner Kultur. Dokumente aus sechs Staaten bilden das Material dieser transnationalen Geschichte der Popkultur.

Mehr zum Buch

 
 NEUE BEITRÄGE BEI ZEITGESCHICHTE DIGITAL
Mit Zeitgeschichte digital entwickelt das ZZF eine eigene digitale Forschungsinfrastruktur für die Zeitgeschichte. Sie erschließt und vernetzt die am Institut entwickelten und redaktionell betreuten Online-Projekte mit einer Fülle digitaler Ressourcen. Bestandteil dieses Portals sind ebenfalls fachbezogene Repositorien für Forschungsdaten und retrodigitalisierte Publikationen.
 

Der Verein der Freunde und Förderer des ZZF Potsdam e.V. lobt zum dritten Mal den "Zeitgeschichte-digital-Preis" aus. Der Beitrag, der die technischen Möglichkeiten einer Online-Präsentation am besten mit einer überzeugenden Fragestellung und überraschenden Ergebnissen zu verbinden weiß, erhält den mit 500 Euro dotierten Preis. Die 15 nominierten Beiträge wurden 2018 auf den Portalen Docupedia, Visual History, Zeitgeschichte-online und Zeithistorische Forschungen veröffentlicht. Wir haben sie auf der ZZF-Website für Sie zusammengestellt.

Kerstin Brückweh und Marcus Böick:
Weder Ost noch West – ein Themenschwerpunkt über die schwierige Geschichte der Transformation Ostdeutschlands
Zu Beginn des großen Jubiläumsreigens bieten Kerstin Brückweh (ZZF) und Marcus Böick (Bochum) auf Zeitgeschichte-online (ZOL) eine Bestandsaufnahme der Forschungen zur langen und schwierigen Geschichte von 1989/90. Insgesamt 23 Beiträge fragen unter anderem nach dem "Sonderfall Ostdeutschland" im (ostmittel)europäischen Kontext, nach lohnenswerten methodischen Zugriffen, der Geschichte der Aufarbeitung und Perspektiven für die Geschichtsvermittlung.
Zum Themenschwerpunkt

Sophie Genske, Rebecca Wegmann und Annette Schuhmann (Hg.):
Frauen* in der Wissenschaft
Ein weiterer neuer Themenschwerpunkt auf ZOL widmet sich in Form von einzelnen Artikeln und mehreren Interviews der Alltags- und Areitswelt von Frauen* im akademischen Betrieb.
Zum Themenschwerpunkt

Eike-Christian Heine und Christian Zumbrägel: Technikgeschichte
In den vergangenen Jahren hat sich die deutschsprachige Technikgeschichte inhaltlich und konzeptionell selbstbewusst präsentiert und ihre Position als eine eigenständige Disziplin des historischen Fächerkanons bekräftigt. Eike-Christian Heine und Christian Zumbrägel stellen zentrale Perspektiven, Begriffe und Theorien vor und benennen technikhistorische Themen, die besonders zukunftsträchtig erscheinen.
Zum Artikel

Jens Späth: Antifaschismus
Der Beitrag von Jens Späth gibt einen Überblick über die Begriffsgeschichte des Antifaschismus und das dazugehörige Forschungsfeld. Er arbeitet einige Entwicklungen der internationalen Literatur und Potenziale des „transnational turn“ in Bezug auf das Thema heraus. Räumlich konzentriert sich der Beitrag auf Italien und Deutschland; zugleich öffnen europäische und globale Seitenblicke weitere Perspektiven.
Zum Artikel

Isabel Enzenbach: Antisemitismus in der zeitgenössischen Karikatur. Das Beispiel der Netanjahu/Netta-Zeichnung in der „Süddeutschen Zeitung“
Zum Artikel

Martin Sabrow: „Eberts Blutweihnacht“. Der unheilige Abend der Novemberrevolution
Zum Artikel

Violetta Rudolf: „Wir kommen jetzt in die Zeitung!“ Auf fotografischen Spuren italienischer „Gastarbeiter“ in der Wolfsburger Tagespresse 1962
Zum Artikel

 
 NACHLESE
 

Internationale Konferenz "Steine des Anstoßes oder normiertes Ritual? Zur Rolle des Stolperstein-Projekts in den Erinnerungskonflikten der Gegenwart"

Am 21. und 22. Februar 2019 trafen sich erstmals Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Israel, Kanada, Russland, den Niederlanden sowie den USA und Großbritannien, um die "Stolpersteine" in einen geschichts- und erinnerungspolitischen Kontext einzuordnen.
Zur Nachlese

 
 AUSSCHREIBUNGEN
CfA: Moving History Akademie
Im September 2019 findet zum zweiten Mal das Filmfestival "Moving History" in Potsdam statt. Das Thema lautet in diesem Jahr: „Als wir träumten – Revolution, Mauerfall, Nachwendezeit“. Das Festival wird in Zusammenarbeit mit dem BMBF-finanzierten Projekt "Das mediale Erbe der DDR" organisiert. Im Begleitprogramm wird erstmals eine "Moving History Akademie" angeboten: 20 Teilnehmer*innen widmen sich vom 25. bis 28. September 2019 dem Gegenstand „Geschichte im Film“ in erinnerungskultureller Perspektive. Interessierte Doktorand*innen und Post-Docs können sich noch bis zum 7. Mai bewerben.

Zum Call for Applications

 
 PERSONALIA

Zum 1. Februar 2019 hat Priv.-Doz. Dr. Christopher Neumaier für ein Jahr die Vertretung der Professur für Neuere Sozial-, Wirtschafts- und Technikgeschichte an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg übernommen.

Dieter-Sebastian Lotz ist seit dem 1. März 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand im Rahmen des DFG-Projekts „Die Erwartung von Grenzen und die Begrenzung der Erwartungen. Ökonomische Expertise, Umweltpolitik und Konsum 1970-2000“.

Sandra Starke und Olaf Berg haben im Januar 2019 eine Tätigkeit im Rahmen des BMBF-Projekts „Das mediale Erbe der DDR“ aufgenommen. Frau Starke unterstützt das Projekt als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin. Sie forscht über "die DDR in privaten Fotoalben". Herr Berg koordiniert die Entwicklung digitaler Plattformen für die Bearbeitung, Erschließung und Archivierung von Forschungsdaten sowie für die Präsentationen der Forschungsergebnisse der Projektgruppe.

Vom 1. bis 30. April 2019 ist Andreas Fickers, Direktor des Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C²DH), als Gastwissenschaftler am ZZF. In Abt. III "Medien- und Informationsgesellschaft" wird er an seinem Projekt "Towards Digital Hermeneutics in History" arbeiten.

 
 VERANSTALTUNGEN
04.-05.04.2019 | Konferenz | München
Logik und Lücke. Zur Konstruktion des Authentischen in Archiven und Sammlungen

Wissensstrukturierung, Machtsicherung, Obsession oder Neugier: Sammlungslogiken sind Ausdruck unterschiedlicher Formen von „Weltaneignung“ und zugleich zeitlich und institutionell strukturierte Formen von Gedächtnisbildung. Anhand exemplarischer Zugänge will die Tagung deutlich machen, wie politische, gesellschaftliche, institutionelle und technische Faktoren sowie ein wechselndes Geschichts‐ und Wissenschaftsverständnis Sammlungsstrategien und ‐ziele beeinflusst haben. (Details)

Eine Konferenz des Leibniz-Forschungsverbunds Historische Authentizität
Anmeldeschluss: 28. März 2019

04.-05.04.2019 | Workshop | Wolfsburg
Zur Konsumgeschichte des Autos

Während sich die Geschichte des Autos lange Zeit auf die Produktions- und Entwicklungsprozesse konzentriere, entdeckte die historische Forschung das Auto als Konsumgut und emotional aufgeladenes Objekt relativ spät. Dies ist bemerkenswert. Denn wohl kaum ein anderes Konsumgut zog mehr Aufmerksamkeit auf sich, besaß einen stärkeren Symbolcharakter und ließ eine engere Bindung des Eigentümers/der Eigentümerin an das Objekt entstehen als das Auto. (Details)

Veranstalter: Arbeitskreis Verkehrsgeschichte der Gesellschaft für Technikgeschichte
Anmeldeschluss: 1. April 2019

Do, 04.04.2019 | 18 Uhr | Öffentliche Podiumsdiskussion | Bundesstiftung Aufarbeitung
"Wüstenfest im Stadtteilrest" - Bürgerbeteiligung in der Quartiersgestaltung in und nach der DDR

Foto: Dessau 1989, Jürgen Hohmuth

Verfallene Altbaubestände gehörten zum Städtebild des späten Sozialismus. Als immer mehr historische Quartiere weichen sollten, regte sich jedoch vielerorts Protest. Bürgerinnen und Bürger organisierten sich auch jenseits der heute als DDR-Opposition bekannten Gruppierungen, um gegen die Abrisspläne vorzugehen. Mit den Podiumsgästen soll diskutiert werden, warum und in welcher Form sich Menschen damals einbrachten, welche Aushandlungsprozesse mit dem Regime nötig und möglich waren und wie sich ihr Engagement über die Jahre hinweg veränderte. (Details)

Eine Veranstaltung im Rahmen des ZZF-Projekts "Lange Geschichte der Wende".
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Öffentliche Ringvorlesung | Berlin
Weimars Wirkung. Das Nachleben der ersten deutschen Republik

Mo, 29.04.2019 | 18 Uhr | Topographie des Terrors
Michael Wildt: Die „Volksgemeinschaft“ als Antwort auf die fragmentierte Republik von Weimar (Details)

Mo, 13.05.2019 | 18 Uhr | Zeughauskino
Andreas Nachama: Die Entwicklung der NSDAP von einer völkischen Bewegung zu einer modernen Volkspartei (Details)

Mo, 27.05.2019 | 18 Uhr | Bundesstiftung Aufarbeitung
Frank Bösch: Sehnsucht nach Einheit: Weimars Erbe in der politischen Kultur der Bundesrepublik (Details)

Mo, 17.06.2019 | 18 Uhr | Topographie des Terrors
Andreas Wirsching: Weimar als politisches Argument (Details)

Weitere Termine und Informationen
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Sa, 15.06.2019 | 17-24 Uhr | Berlin, Leibniz-Gemeinschaft
Lange Nacht der Wissenschaften

Am 15. Juni 2019 öffnen wieder mehr als 60 wissenschaftliche Einrichtungen in Berlin und Potsdam ihre Türen und laden zur Langen Nacht der Wissenschaften ein. Das ZZF empfängt interessierte Gäste am Standort der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin-Mitte und stellt den Themenschwerpunkt "Transformationsgeschichte" vor. Bei einem zeithistorischen Quiz zur Geschichte Ost-Berlins kann man sein Wissen testen. Christoph Becker-Schaum, Juliane Fürst, Anja Schröter und Peter Ulrich Weiß werden zudem ihre Forschungen in 20-minütigen Vorträgen präsentieren.

Mehr Informationen zum Programm
Tickets und Preise

Deutsch-französisches Kolloquium (DfK) im SoSe 2019 | Potsdam und Berlin
Die DDR und ihre Nachgeschichte
Do, 11.04.2019 | 18.00–20.00 Uhr | ZZF Potsdam
"Das verschwundene Land. Auf den materiellen Spuren der DDR"
Buchvorstellung mit Nicolas Offenstadt (Paris), kommentiert von Agnès Arp (Jena) und René Schlott (Potsdam)

Do, 16.05.2019 | 18.30–20.30 Uhr | Centre Marc Bloch Berlin
"Sexual revolution oder sexual evolution? Repression und Überwachung von Homosexualitäten im Vergleich: Berlin-Ost und Berlin-West (1970–1980)"
Vortrag von Sarah Kiani (Berlin), kommentiert von Martin Lücke (Berlin)

Mi, 10.07.2019 | 18.30–20.30 Uhr | Freie Universität Berlin
"Die Bedeutung sozialdemokratischen Handelns im letzten Jahr der DDR"
Buchvorstellung mit Etienne Dubslaff (Montpellier), kommentiert von Uwe Puschner (Berlin) und Florian Schikowski (Potsdam)

Weitere Informationen
Um Anmeldung wird gebeten.

Sommersemester 2019 | donnerstags | 10-12 Uhr | ZZF Potsdam
ZZF-Institutskolloquium im Sommersemester 2019

25. April 2019
Jutta Braun/Franziska Kuschel/Winfried Süß (Berlin/Potsdam): "Deutsche Gesundheitsministerien im Kalten Krieg. Kontinuitäten und Neuanfänge nach dem Nationalsozialismus"

2. Mai 2019
Rüdiger Hachtmann (Potsdam): "Das Reichsarbeitsministerium in der Neuen Staatlichkeit des Nationalsozialismus"

9. Mai 2019
Mykola Borovyk (Kiew): "Between a Usable Self and the Possible Truth: The Diaries of a Soviet Woman"

16. Mai 2019
Christoph-Becker-Schaum (Potsdam): "Bündnis 90 – Die Bürgerbewegung als Partei: Werkstattbericht aus der Edition"

23. Mai 2019
Richard Jobs (Forest Grove, OR): "Continental Drifters: Youth Travel, Interrail, and Europe"

Weitere Termine und Informationen

Impressum

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Website: www.zzf-potsdam.de
Das ZZF ist bei: Facebook | Twitter | Instagram

Redaktion: Dr. Stefanie Eisenhuth | Marion Schlöttke, M.A. | Hannah Schulz

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ZZF-Newsletter 1/2019


 

   

   

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Sehr geehrte Damen und Herren,

das erste Quartal des neuen Jahres brachte viel Erfreuliches mit sich, unter anderem sehr breit rezipierte Publikationen und gleich mehrere auf besonders großes Interesse stoßende Veranstaltungen. Das zeigt uns, dass der Blick immer häufiger in die Vergangenheit gerichtet wird, um Antworten auf gegenwärtige Fragen zu finden. Wir engagieren uns deshalb intensiv auf dem Gebiet des Wissenstransfers und präsentieren unsere Forschungen unter anderem in Form von zwei neuen Ausstellungen zur Geschichte der deutschen Teilung, an Bord der MS Wissenschaft oder auch bei der Langen Nacht der Wissenschaften am 15. Juni 2019. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns dort besuchen!

Mit freundlichen Grüßen aus Potsdam
Prof. Dr. Frank Bösch und Prof. Dr. Martin Sabrow
Direktoren

 
 NEUES AUS DER FORSCHUNG

Neues DFG-Projekt: "Die Erwartung von Grenzen und die Begrenzung der Erwartungen. Ökonomische Expertise, Umweltpolitik und Konsum 1970-2000"

Foto: Eine US-Zeitung kündigt 1974 die Rationierung von Benzin an. Fotograf: David Falconer (NARA Record: 1427627), Wikimedia Commons.

Wie Ökonomen und wirtschaftliche Akteure auf die Umweltkrise der 1970er-Jahre reagierten erforscht seit Anfang März ein neues DFG-Projekt von Abt. II "Geschichte des Wirtschaftens". Das von Dieter-Sebastian Lotz übernommene Dissertationsprojekt fragt, welchen Einfluss ökonomische Expertise auf die Umweltpolitik der Bundesrepublik zwischen 1971 und 1999 ausübte. Die westdeutschen Maßnahmen werden in ihren internationalen Zusammenhängen verortet und mit den USA verglichen. Ein zweites Projekt widmet sich schon bald dem privaten Konsumverhalten. Anhand von Umweltschutzkampagnen, der Kennzeichnung umweltfreundlicher Produkte sowie der Steuerung des Energieverbrauchs wird es untersuchen, ob die klassische Opposition von Markt oder Moral in jener Zeit an Deutungskraft verlor. Das Projekt ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms „Experience and Expectation: Historical Foundations of Economic Behavior“.

Neu gegründet: Interdisziplinärer Arbeitskreis zur Geschichte des Rechtsextremismus

Foto: Marion Schlöttke/ZZF

Über 120 Personen drängelten sich am Morgen des 1. Februar in die Bibliothek des ZZF. Den Anlass für den enormen Andrang bot eine Veranstaltung zur Geschichte des Rechtsextremismus. Die Organisator*innen aus Potsdam (ZZF und Moses Mendelssohn Zentrum, MMZ), Hamburg, Düsseldorf und Paderborn waren freudig überrascht, dass aus dem geplanten kleinen Workshop ein intensives Gespräch über Instituts- und Disziplingrenzen hinweg erwuchs, das auch Mitarbeiter*innen aus Bildungseinrichtungen einschloss. Am Ende der Veranstaltung erörterten die Teilnehmer*innen, wie die Diskussion fortgeführt werden kann. Da der Forschungsbedarf ebenso groß ist wie der Wunsch nach weiterem Austausch, hat sich nun ein institutsübergreifender Arbeitskreis gegründet. Wer teilnehmen möchte, kann sich an die Initiatoren Dominik Rigoll (ZZF) und Yves Müller (Universität Hamburg) wenden.

Weitere Informationen sowie einen Tagungsbericht des MMZ finden Sie hier.

Eröffnung: Neue Ausstellung zur Geschichte Ost-Berlins

Foto: Bauarbeiter bei Montagearbeiten auf dem „Haus der Statistik“, 13. August 1969, Bundesarchiv (183-H0813-0026-001). Fotografin: Eva Brüggmann

Ost-Berlin hatte viele Gesichter: Einerseits bildete die Metropole das Machtzentrum der SED und das Schaufenster der DDR. Andererseits bot sie Raum für unterschiedliche Lebensentwürfe und eine vielfältige Kultur. Wie prägten diese Widersprüche den Alltag der Menschen und welche Erfahrungen verbanden sich damit? 30 Jahre nach dem Mauerfall widmen sich das Stadtmuseum Berlin und das ZZF Potsdam in einer gemeinsamen Ausstellung dem sozialen und kulturellen Leben der einstigen Hauptstadt der DDR. Im Mittelpunkt stehen dabei die vielfältigen Facetten des urbanen Lebens. Eine vergangene Stadt, deren Spuren noch allgegenwärtig sind, soll hier wieder lebendig werden.

Die Ausstellung „Ost-Berlin. Die halbe Hauptstadt“ eröffnet am 11. Mai 2019 im Berliner Ephraim-Palais mit einem zweitägigen Festival. Weitere Informationen, Bilder und einen Blog finden Sie unter: www.ost.berlin

Der von Jürgen Danyel herausgegebene Begleitband „Ost-Berlin. 30 Erkundungen“ ist im Ch. Links Verlag erschienen und ab sofort erhältlich. Erfahren Sie hier mehr über das Buch.

Eröffnung: Info-Pfad zum Potsdamer Grenzgebiet am Jungfernsee

Flyer zur Ausstellung

Der Bereich zwischen der Glienicker Brücke und dem Cecilienhof im Neuen Garten zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in Potsdam. Nur noch wenig erinnert daran, dass hier, im heutigen UNESCO-Weltkulturerbe, bis 1990 die Grenze zwischen der DDR und Berlin (West) verlief. Auf acht Informationsstelen erläutert künftig eine Ausstellung den Aufbau der Sperranlagen und thematisiert den Alltag im Grenzgebiet.

Die Ausstellung wird am Mittwoch, den 10. April 2019, um 15 Uhr in Anwesenheit der Staatssekretärin, Frau Dr. Ulrike Gutheil (MWFK des Landes Brandenburg), vor der Villa Schöningen, Berliner Str. 86, 14467 Potsdam, eröffnet.

Weitere Informationen zur Eröffnung finden Sie auf der ZZF-Website, in der Einladung (PDF) sowie auf der Website zur Ausstellung.

Schiff Ahoi! Das ZZF auf der MS Wissenschaft

Der Computer KC85 mit Schachprogramm. Foto: Stefan Höltgen/HU

Das ZZF ist in diesem Jahr mit dem Projekt "Schach dem König? Künstliche Intelligenz als historischer Alltag" an Bord des schwimmenden Science Centers "MS Wissenschaft" vertreten. Im Bauch des umgebauten Frachtschiffs gibt es Wissenschaft zum Anfassen für große und kleine Gäste. Die Ausstellung orientiert sich am jeweiligen Wissenschaftsjahr und stellt in diesem Sommer das Thema "künstliche Intelligenz" in den Mittelpunkt. Das ZZF zeigt ein Exponat, das von der Projektgruppe "Aufbrüche in die digitale Gesellschaft" in Zusammenarbeit mit Kolleg*innen von der Humboldt-Universität zu Berlin entwickelt wurde: Die Besucher*innen können gegen den DDR-Computer KC85 eine Partie Schach spielen und dabei mehr über die Geschichte der Digitalisierung erfahren. Lesen Sie hier mehr über das Exponat des ZZF und die Tour der MS Wissenschaft 2019, die am 16. Mai 2019 in Berlin beginnt.

Die erste Publikation der ZZF-Projektgruppe, der Band "Wege in die digitale Gesellschaft", erschien 2018 im Wallstein Verlag.

 
 NEUERSCHEINUNGEN
Beckmann, Jens: Selbstverwaltung zwischen Management und "Communauté". Arbeitskampf und Unternehmensentwicklung bei LIP in Besançon 1973-1987

Die Beschäftigten des französischen Uhrenherstellers LIP machten 1973 europaweit Furore: Im Kampf gegen Entlassungen stellten sie Verhandlungsroutinen und Hierarchien infrage und nahmen Produktion und Verkauf von Armbanduhren in die eigene Hand. Wenige Jahre später gründeten die »LIPs« mehrere Produktionsgenossenschaften.

Jens Beckmann untersucht diese Auseinandersetzungen von ihren Anfängen bis zum Arbeitsalltag in den 1980er-Jahren. Er zeigt, welche Vorstellungen von Selbstverwaltung sich hier niederschlugen, und nimmt eine gründliche Kontextualisierung in Branche und Region vor – von der Revolte der 1960er-Jahre bis zu Kurzarbeit und Sozialplänen.

Mehr zum Buch

Bösch, Frank: Zeitenwende 1979. Als die Welt von heute begann
Im Jahr 1979 häuften sich weltweit Krisen, euphorische Aufbrüche und Revolutionen. Die iranische Revolution, Thatchers Neoliberalismus oder die Öffnung Chinas veränderten ebenso die Welt wie die Aufnahme der „Boat People“, der AKW-Unfall von Harrisburg, die Serie "Holocaust" oder der sowjetische Einmarsch in Afghanistan. Frank Bösch verbindet zehn derartige globale Ereignisse mit dem Wandel Deutschlands und zeigt so das Aufkommen gegenwärtiger Herausforderungen.

Das am 25. Januar 2019 erschienene Buch steht bereits seit Anfang Februar auf der Spiegel-Bestsellerliste, war auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von NZZ, WDR, ÖR u.a. im Februar und auf Platz 3 der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und DIE ZEIT im März.

Mehr zum Buch

Danyel, Jürgen (Hg.): Ost-Berlin. 30 Erkundungen

Ost-Berlin war das Machtzentrum der DDR und bot zugleich Raum für eigensinnige Lebensentwürfe. 30 Essays bieten Einblicke in das Leben der Stadt und seine Schauplätze. Die Texte erkunden soziale und kulturelle Milieus in der Stadt, die Arbeitswelt ebenso wie das Wohnen, die Orte städtischen Vergnügens oder subkulturelle Szenen. Nachgespürt wird auch dem Sound der Stadt, ihrem Straßenbild und ihrer offiziellen Selbstinszenierung. Der Band lädt ein, Erfahrungen aus Ost-Berlin mit Blick auf heutige Probleme der Metropole Berlin neu zu befragen.

Mehr zum Buch

Die offizielle Buchpremiere findet am 7. Mai 2019 im Berliner Pfefferberg Theater an der Schönhauser Allee statt.

Kapp, Christoph et al. (Hg.): Nachkriegsliteratur als öffentliche Erinnerung. Deutsche Vergangenheit im europäischen Kontext
Dem Band liegt der Anspruch zugrunde, durch eine beziehungsgeschichtliche Betrachtung öffentlicher Erinnerung bisherige Befunde der Forschung neu zu kontextualisieren. Dies setzt voraus, Diskurse über die NS-Vergangenheit ausgehend vom Material und den zeitgenössischen Bedingungen seiner Veröffentlichung unter Einbeziehung des europäischen Kontexts zu analysieren. Die Problematisierung der dominanten kulturwissenschaftlichen Konzepte Gedächtnis und Generation bildet den Rahmen für verschiedene Fallstudien.

Mehr zum Buch

 

Keßler, Mario: Westemigranten. Deutsche Kommunisten zwischen USA-Exil und DDR
Mario Keßler verfolgt in seinem neuen Buch die Spuren deutscher kommunistischer Exilanten in den USA, die nach 1945 in die DDR gingen. Er untersucht sowohl ihre Exil-Erfahrungen in der amerikanischen Gesellschaft wie auch ihre Lebensumstände im Osten Deutschlands. Welche Entwürfe für ein Nachkriegsdeutschland entwickelten sie, welche ihrer Hoffnungen erfüllten sich und welche scheiterten? Neben aktiven KPD-Mitgliedern werden auch prominente "Kommunisten ohne Parteibuch" wie Bertolt Brecht, Hanns Eisler, Ernst Bloch oder Stefan Heym in die Untersuchung einbezogen.

Die Monographie ist als 60. Band in der ZZF-Schriftenreihe "Zeithistorische Studien" erschienen.

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Mrozek, Bodo: Jugend - Pop - Kultur. Eine transnationale Geschichte
Scheppernde Sounds und schrille Mode: Das Vokabular, mit dem Zeitgenossen Mitte des 20. Jahrhunderts eine neue Jugendszene beschrieben, markiert einen Kulturbruch. Ästhetische Konflikte kulminierten in Straßenkrawallen, Polizeimaßnahmen und Zensur. Zugleich etablierten Tourneen, Piratensender und Fanclubs neue Inhalte. Was zunächst als Jugenddelinquenz bekämpft wurde, galt zehn Jahre später als Inbegriff urbaner Kultur. Dokumente aus sechs Staaten bilden das Material dieser transnationalen Geschichte der Popkultur.

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 NEUE BEITRÄGE BEI ZEITGESCHICHTE DIGITAL
Mit Zeitgeschichte digital entwickelt das ZZF eine eigene digitale Forschungsinfrastruktur für die Zeitgeschichte. Sie erschließt und vernetzt die am Institut entwickelten und redaktionell betreuten Online-Projekte mit einer Fülle digitaler Ressourcen. Bestandteil dieses Portals sind ebenfalls fachbezogene Repositorien für Forschungsdaten und retrodigitalisierte Publikationen.
 

Der Verein der Freunde und Förderer des ZZF Potsdam e.V. lobt zum dritten Mal den "Zeitgeschichte-digital-Preis" aus. Der Beitrag, der die technischen Möglichkeiten einer Online-Präsentation am besten mit einer überzeugenden Fragestellung und überraschenden Ergebnissen zu verbinden weiß, erhält den mit 500 Euro dotierten Preis. Die 15 nominierten Beiträge wurden 2018 auf den Portalen Docupedia, Visual History, Zeitgeschichte-online und Zeithistorische Forschungen veröffentlicht. Wir haben sie auf der ZZF-Website für Sie zusammengestellt.

Kerstin Brückweh und Marcus Böick:
Weder Ost noch West – ein Themenschwerpunkt über die schwierige Geschichte der Transformation Ostdeutschlands
Zu Beginn des großen Jubiläumsreigens bieten Kerstin Brückweh (ZZF) und Marcus Böick (Bochum) auf Zeitgeschichte-online (ZOL) eine Bestandsaufnahme der Forschungen zur langen und schwierigen Geschichte von 1989/90. Insgesamt 23 Beiträge fragen unter anderem nach dem "Sonderfall Ostdeutschland" im (ostmittel)europäischen Kontext, nach lohnenswerten methodischen Zugriffen, der Geschichte der Aufarbeitung und Perspektiven für die Geschichtsvermittlung.
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Sophie Genske, Rebecca Wegmann und Annette Schuhmann (Hg.):
Frauen* in der Wissenschaft
Ein weiterer neuer Themenschwerpunkt auf ZOL widmet sich in Form von einzelnen Artikeln und mehreren Interviews der Alltags- und Areitswelt von Frauen* im akademischen Betrieb.
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Eike-Christian Heine und Christian Zumbrägel: Technikgeschichte
In den vergangenen Jahren hat sich die deutschsprachige Technikgeschichte inhaltlich und konzeptionell selbstbewusst präsentiert und ihre Position als eine eigenständige Disziplin des historischen Fächerkanons bekräftigt. Eike-Christian Heine und Christian Zumbrägel stellen zentrale Perspektiven, Begriffe und Theorien vor und benennen technikhistorische Themen, die besonders zukunftsträchtig erscheinen.
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Jens Späth: Antifaschismus
Der Beitrag von Jens Späth gibt einen Überblick über die Begriffsgeschichte des Antifaschismus und das dazugehörige Forschungsfeld. Er arbeitet einige Entwicklungen der internationalen Literatur und Potenziale des „transnational turn“ in Bezug auf das Thema heraus. Räumlich konzentriert sich der Beitrag auf Italien und Deutschland; zugleich öffnen europäische und globale Seitenblicke weitere Perspektiven.
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Isabel Enzenbach: Antisemitismus in der zeitgenössischen Karikatur. Das Beispiel der Netanjahu/Netta-Zeichnung in der „Süddeutschen Zeitung“
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Martin Sabrow: „Eberts Blutweihnacht“. Der unheilige Abend der Novemberrevolution
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Violetta Rudolf: „Wir kommen jetzt in die Zeitung!“ Auf fotografischen Spuren italienischer „Gastarbeiter“ in der Wolfsburger Tagespresse 1962
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 NACHLESE
 

Internationale Konferenz "Steine des Anstoßes oder normiertes Ritual? Zur Rolle des Stolperstein-Projekts in den Erinnerungskonflikten der Gegenwart"

Am 21. und 22. Februar 2019 trafen sich erstmals Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Israel, Kanada, Russland, den Niederlanden sowie den USA und Großbritannien, um die "Stolpersteine" in einen geschichts- und erinnerungspolitischen Kontext einzuordnen.
Zur Nachlese

 
 AUSSCHREIBUNGEN
CfA: Moving History Akademie
Im September 2019 findet zum zweiten Mal das Filmfestival "Moving History" in Potsdam statt. Das Thema lautet in diesem Jahr: „Als wir träumten – Revolution, Mauerfall, Nachwendezeit“. Das Festival wird in Zusammenarbeit mit dem BMBF-finanzierten Projekt "Das mediale Erbe der DDR" organisiert. Im Begleitprogramm wird erstmals eine "Moving History Akademie" angeboten: 20 Teilnehmer*innen widmen sich vom 25. bis 28. September 2019 dem Gegenstand „Geschichte im Film“ in erinnerungskultureller Perspektive. Interessierte Doktorand*innen und Post-Docs können sich noch bis zum 7. Mai bewerben.

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 PERSONALIA

Zum 1. Februar 2019 hat Priv.-Doz. Dr. Christopher Neumaier für ein Jahr die Vertretung der Professur für Neuere Sozial-, Wirtschafts- und Technikgeschichte an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg übernommen.

Dieter-Sebastian Lotz ist seit dem 1. März 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand im Rahmen des DFG-Projekts „Die Erwartung von Grenzen und die Begrenzung der Erwartungen. Ökonomische Expertise, Umweltpolitik und Konsum 1970-2000“.

Sandra Starke und Olaf Berg haben im Januar 2019 eine Tätigkeit im Rahmen des BMBF-Projekts „Das mediale Erbe der DDR“ aufgenommen. Frau Starke unterstützt das Projekt als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin. Sie forscht über "die DDR in privaten Fotoalben". Herr Berg koordiniert die Entwicklung digitaler Plattformen für die Bearbeitung, Erschließung und Archivierung von Forschungsdaten sowie für die Präsentationen der Forschungsergebnisse der Projektgruppe.

Vom 1. bis 30. April 2019 ist Andreas Fickers, Direktor des Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C²DH), als Gastwissenschaftler am ZZF. In Abt. III "Medien- und Informationsgesellschaft" wird er an seinem Projekt "Towards Digital Hermeneutics in History" arbeiten.

 
 VERANSTALTUNGEN
04.-05.04.2019 | Konferenz | München
Logik und Lücke. Zur Konstruktion des Authentischen in Archiven und Sammlungen

Wissensstrukturierung, Machtsicherung, Obsession oder Neugier: Sammlungslogiken sind Ausdruck unterschiedlicher Formen von „Weltaneignung“ und zugleich zeitlich und institutionell strukturierte Formen von Gedächtnisbildung. Anhand exemplarischer Zugänge will die Tagung deutlich machen, wie politische, gesellschaftliche, institutionelle und technische Faktoren sowie ein wechselndes Geschichts‐ und Wissenschaftsverständnis Sammlungsstrategien und ‐ziele beeinflusst haben. (Details)

Eine Konferenz des Leibniz-Forschungsverbunds Historische Authentizität
Anmeldeschluss: 28. März 2019

04.-05.04.2019 | Workshop | Wolfsburg
Zur Konsumgeschichte des Autos

Während sich die Geschichte des Autos lange Zeit auf die Produktions- und Entwicklungsprozesse konzentriere, entdeckte die historische Forschung das Auto als Konsumgut und emotional aufgeladenes Objekt relativ spät. Dies ist bemerkenswert. Denn wohl kaum ein anderes Konsumgut zog mehr Aufmerksamkeit auf sich, besaß einen stärkeren Symbolcharakter und ließ eine engere Bindung des Eigentümers/der Eigentümerin an das Objekt entstehen als das Auto. (Details)

Veranstalter: Arbeitskreis Verkehrsgeschichte der Gesellschaft für Technikgeschichte
Anmeldeschluss: 1. April 2019

Do, 04.04.2019 | 18 Uhr | Öffentliche Podiumsdiskussion | Bundesstiftung Aufarbeitung
"Wüstenfest im Stadtteilrest" - Bürgerbeteiligung in der Quartiersgestaltung in und nach der DDR

Foto: Dessau 1989, Jürgen Hohmuth

Verfallene Altbaubestände gehörten zum Städtebild des späten Sozialismus. Als immer mehr historische Quartiere weichen sollten, regte sich jedoch vielerorts Protest. Bürgerinnen und Bürger organisierten sich auch jenseits der heute als DDR-Opposition bekannten Gruppierungen, um gegen die Abrisspläne vorzugehen. Mit den Podiumsgästen soll diskutiert werden, warum und in welcher Form sich Menschen damals einbrachten, welche Aushandlungsprozesse mit dem Regime nötig und möglich waren und wie sich ihr Engagement über die Jahre hinweg veränderte. (Details)

Eine Veranstaltung im Rahmen des ZZF-Projekts "Lange Geschichte der Wende".
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Öffentliche Ringvorlesung | Berlin
Weimars Wirkung. Das Nachleben der ersten deutschen Republik

Mo, 29.04.2019 | 18 Uhr | Topographie des Terrors
Michael Wildt: Die „Volksgemeinschaft“ als Antwort auf die fragmentierte Republik von Weimar (Details)

Mo, 13.05.2019 | 18 Uhr | Zeughauskino
Andreas Nachama: Die Entwicklung der NSDAP von einer völkischen Bewegung zu einer modernen Volkspartei (Details)

Mo, 27.05.2019 | 18 Uhr | Bundesstiftung Aufarbeitung
Frank Bösch: Sehnsucht nach Einheit: Weimars Erbe in der politischen Kultur der Bundesrepublik (Details)

Mo, 17.06.2019 | 18 Uhr | Topographie des Terrors
Andreas Wirsching: Weimar als politisches Argument (Details)

Weitere Termine und Informationen
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Sa, 15.06.2019 | 17-24 Uhr | Berlin, Leibniz-Gemeinschaft
Lange Nacht der Wissenschaften

Am 15. Juni 2019 öffnen wieder mehr als 60 wissenschaftliche Einrichtungen in Berlin und Potsdam ihre Türen und laden zur Langen Nacht der Wissenschaften ein. Das ZZF empfängt interessierte Gäste am Standort der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin-Mitte und stellt den Themenschwerpunkt "Transformationsgeschichte" vor. Bei einem zeithistorischen Quiz zur Geschichte Ost-Berlins kann man sein Wissen testen. Christoph Becker-Schaum, Juliane Fürst, Anja Schröter und Peter Ulrich Weiß werden zudem ihre Forschungen in 20-minütigen Vorträgen präsentieren.

Mehr Informationen zum Programm
Tickets und Preise

Deutsch-französisches Kolloquium (DfK) im SoSe 2019 | Potsdam und Berlin
Die DDR und ihre Nachgeschichte
Do, 11.04.2019 | 18.00–20.00 Uhr | ZZF Potsdam
"Das verschwundene Land. Auf den materiellen Spuren der DDR"
Buchvorstellung mit Nicolas Offenstadt (Paris), kommentiert von Agnès Arp (Jena) und René Schlott (Potsdam)

Do, 16.05.2019 | 18.30–20.30 Uhr | Centre Marc Bloch Berlin
"Sexual revolution oder sexual evolution? Repression und Überwachung von Homosexualitäten im Vergleich: Berlin-Ost und Berlin-West (1970–1980)"
Vortrag von Sarah Kiani (Berlin), kommentiert von Martin Lücke (Berlin)

Mi, 10.07.2019 | 18.30–20.30 Uhr | Freie Universität Berlin
"Die Bedeutung sozialdemokratischen Handelns im letzten Jahr der DDR"
Buchvorstellung mit Etienne Dubslaff (Montpellier), kommentiert von Uwe Puschner (Berlin) und Florian Schikowski (Potsdam)

Weitere Informationen
Um Anmeldung wird gebeten.

Sommersemester 2019 | donnerstags | 10-12 Uhr | ZZF Potsdam
ZZF-Institutskolloquium im Sommersemester 2019

25. April 2019
Jutta Braun/Franziska Kuschel/Winfried Süß (Berlin/Potsdam): "Deutsche Gesundheitsministerien im Kalten Krieg. Kontinuitäten und Neuanfänge nach dem Nationalsozialismus"

2. Mai 2019
Rüdiger Hachtmann (Potsdam): "Das Reichsarbeitsministerium in der Neuen Staatlichkeit des Nationalsozialismus"

9. Mai 2019
Mykola Borovyk (Kiew): "Between a Usable Self and the Possible Truth: The Diaries of a Soviet Woman"

16. Mai 2019
Christoph-Becker-Schaum (Potsdam): "Bündnis 90 – Die Bürgerbewegung als Partei: Werkstattbericht aus der Edition"

23. Mai 2019
Richard Jobs (Forest Grove, OR): "Continental Drifters: Youth Travel, Interrail, and Europe"

Weitere Termine und Informationen

Impressum

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Website: www.zzf-potsdam.de
Das ZZF ist bei: Facebook | Twitter | Instagram

Redaktion: Dr. Stefanie Eisenhuth | Marion Schlöttke, M.A. | Hannah Schulz

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