Online-Bildatlas: Kunst in der DDR

Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Verbundprojekts Online-Bildatlas: Kunst in der DDR ist die möglichst umfassende Dokumentation der unterschiedlichen Sammlungs und Depotbestände mit Malerei aus der DDR.

Die Präsenz der Künste im DDR-Staatssozialismus steht in einem deutlichen Kontrast zu ihrer heutigen ‚Unsichtbarkeit’. Der größte Teil der in der DDR geschaffenen Kunstwerke lagert seit dem Gesellschaftsumbruch zumeist in Depots – in den ostdeutschen Museen, in Sondereinrichtungen und in Wirtschaftsunternehmen, welche den Kunstbesitz der Betriebe und Kombinate übernahmen. Im Prozess der Wiedervereinigung zeigte sich in eindringlicher Schärfe die Sonderrolle der bildenden Künste – einerseits im staatssozialistischen Projekt, wo diese zunächst als „Erziehungsmittel“ und später als Integrationsmedium wirkten, andererseits aber auch in den teils vehementen Debatten im „deutsch-deutschen Bilderstreit“ nach 1989. In diesem spielten die Bilder im Depot (und ihre zeitweise Präsentation in zum Teil spektakulären und hoch umstrittenen Ausstellungen) eine zentrale Rolle. Der Bilderstreit zeigte sich aufs engste mit der Frage nach dem Schicksal der Werke und Sammlungen verkoppelt und die Auseinandersetzung über die Kunst aus der DDR etablierte sich als ein stellvertretender Diskurs für den gesamten Prozess der Wiedervereinigung.

Wissenschaftliche Erkenntnisse über die gesellschaftliche Sonderfunktion der Künste in der DDR erweisen sich somit als unerlässlich für ein analytisches Verstehen des gesamten staatsozialistischen Herrschafts- und Gesellschaftssystems. Innerhalb des Programms „Übersetzungsfunktion der Geisteswissenschaften“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 1. März 2009 über drei Jahre deshalb das Verbundprojekt „Bildatlas: Kunst in der DDR“. Ihm gehören als Partner vier Institutionen an – die Technische Universität Dresden (Lehrstuhl für Soziologische Theorie, Theoriegeschichte und Kultursoziologie), die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Galerie Neue Meister), das Kunstarchiv Beeskow (ehemals „Sammlungs und Dokumentationszentrum Kunst der DDR“) sowie das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (Leiter: Jürgen Danyel, Mitarbeiterinnen: Anna Littke und Anja Tack).

Ziel des Forschungsverbundes ist die möglichst umfassende Dokumentation der unterschiedlichen Sammlungs und Depotbestände mit Malerei aus der DDR. Darüber hinaus werden die besonderen „Wege der Bilder“ in die Sammlungen analysiert, deren heterogene Mischung aus klassischen musealen Eigenerwerbungen, staatlich finanzierten Ankäufen und kulturpolitisch intendierten „Übereignungen“ bereits in der DDR zu lückenhaften Verzeichnissen führte. Mit den Forschungsergebnissen des BMBF-Verbundprojektes soll eine Vernetzung der Bestandsdaten der Museen und weiteren Sammlungen geleistet werden, die für eine zukünftige Erschließung und Nutzung der Werke unumgänglich erscheint. Das Verbundprojekt strebt zudem eine anwendungsbezogene „Übersetzung“ der Dokumentations und Forschungsergebnisse an. Deshalb ist mit dem Projekt auch die Einrichtung eines internetbasierten virtuellen Archivs und eine voraussichtlich im Herbst 2012 stattfindende Ausstellung zu den Funktionen der Künste in der DDR verbunden. Im Rahmen dieser Exposition wird als wissenschaftliche Begleitpublikation der „Bildatlas: Kunst in der der DDR“ erscheinen, der die in dem Projekt erreichte Kartographie und „Biographie“ der Kunstobjekte mit den wichtigsten Forschungsergebnissen verbindet.

Da die Künste sich als Schlüssel für eine kritische, aber auch differenzierte und die vielfältigen Widersprüche der DDR-Gesellschaft adäquat erfassende Gesellschafts-analyse erwiesen haben, ist das Thema des Forschungsverbundes auch für die geschichtliche Aufklärung in besonderem Maße bedeutsam. Es geht also nicht „nur“ um Deutungsperspektiven der Kunst eines untergegangenem Staates, sondern um höchst aktuelle Forschungsperspektiven, die einerseits den Bestand und die Zukunft der Bilder selbst betreffen und andererseits die Sonderrolle der Künste im staatssozialistischen Projekt wie auch im Transformationsprozess als einem Medium der Geschichtsvergegenwärtigung reflektieren.

http://www.bildatlas-ddr-kunst.de/

Zeitgeschichte digital

Online-Bildatlas: Kunst in der DDR

Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Verbundprojekts Online-Bildatlas: Kunst in der DDR ist die möglichst umfassende Dokumentation der unterschiedlichen Sammlungs und Depotbestände mit Malerei aus der DDR.

Die Präsenz der Künste im DDR-Staatssozialismus steht in einem deutlichen Kontrast zu ihrer heutigen ‚Unsichtbarkeit’. Der größte Teil der in der DDR geschaffenen Kunstwerke lagert seit dem Gesellschaftsumbruch zumeist in Depots – in den ostdeutschen Museen, in Sondereinrichtungen und in Wirtschaftsunternehmen, welche den Kunstbesitz der Betriebe und Kombinate übernahmen. Im Prozess der Wiedervereinigung zeigte sich in eindringlicher Schärfe die Sonderrolle der bildenden Künste – einerseits im staatssozialistischen Projekt, wo diese zunächst als „Erziehungsmittel“ und später als Integrationsmedium wirkten, andererseits aber auch in den teils vehementen Debatten im „deutsch-deutschen Bilderstreit“ nach 1989. In diesem spielten die Bilder im Depot (und ihre zeitweise Präsentation in zum Teil spektakulären und hoch umstrittenen Ausstellungen) eine zentrale Rolle. Der Bilderstreit zeigte sich aufs engste mit der Frage nach dem Schicksal der Werke und Sammlungen verkoppelt und die Auseinandersetzung über die Kunst aus der DDR etablierte sich als ein stellvertretender Diskurs für den gesamten Prozess der Wiedervereinigung.

Wissenschaftliche Erkenntnisse über die gesellschaftliche Sonderfunktion der Künste in der DDR erweisen sich somit als unerlässlich für ein analytisches Verstehen des gesamten staatsozialistischen Herrschafts- und Gesellschaftssystems. Innerhalb des Programms „Übersetzungsfunktion der Geisteswissenschaften“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 1. März 2009 über drei Jahre deshalb das Verbundprojekt „Bildatlas: Kunst in der DDR“. Ihm gehören als Partner vier Institutionen an – die Technische Universität Dresden (Lehrstuhl für Soziologische Theorie, Theoriegeschichte und Kultursoziologie), die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Galerie Neue Meister), das Kunstarchiv Beeskow (ehemals „Sammlungs und Dokumentationszentrum Kunst der DDR“) sowie das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (Leiter: Jürgen Danyel, Mitarbeiterinnen: Anna Littke und Anja Tack).

Ziel des Forschungsverbundes ist die möglichst umfassende Dokumentation der unterschiedlichen Sammlungs und Depotbestände mit Malerei aus der DDR. Darüber hinaus werden die besonderen „Wege der Bilder“ in die Sammlungen analysiert, deren heterogene Mischung aus klassischen musealen Eigenerwerbungen, staatlich finanzierten Ankäufen und kulturpolitisch intendierten „Übereignungen“ bereits in der DDR zu lückenhaften Verzeichnissen führte. Mit den Forschungsergebnissen des BMBF-Verbundprojektes soll eine Vernetzung der Bestandsdaten der Museen und weiteren Sammlungen geleistet werden, die für eine zukünftige Erschließung und Nutzung der Werke unumgänglich erscheint. Das Verbundprojekt strebt zudem eine anwendungsbezogene „Übersetzung“ der Dokumentations und Forschungsergebnisse an. Deshalb ist mit dem Projekt auch die Einrichtung eines internetbasierten virtuellen Archivs und eine voraussichtlich im Herbst 2012 stattfindende Ausstellung zu den Funktionen der Künste in der DDR verbunden. Im Rahmen dieser Exposition wird als wissenschaftliche Begleitpublikation der „Bildatlas: Kunst in der der DDR“ erscheinen, der die in dem Projekt erreichte Kartographie und „Biographie“ der Kunstobjekte mit den wichtigsten Forschungsergebnissen verbindet.

Da die Künste sich als Schlüssel für eine kritische, aber auch differenzierte und die vielfältigen Widersprüche der DDR-Gesellschaft adäquat erfassende Gesellschafts-analyse erwiesen haben, ist das Thema des Forschungsverbundes auch für die geschichtliche Aufklärung in besonderem Maße bedeutsam. Es geht also nicht „nur“ um Deutungsperspektiven der Kunst eines untergegangenem Staates, sondern um höchst aktuelle Forschungsperspektiven, die einerseits den Bestand und die Zukunft der Bilder selbst betreffen und andererseits die Sonderrolle der Künste im staatssozialistischen Projekt wie auch im Transformationsprozess als einem Medium der Geschichtsvergegenwärtigung reflektieren.

http://www.bildatlas-ddr-kunst.de/

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