Forschungsverbund "Wert der Vergangenheit"

Der Leibniz-Forschungsverbund "Wert der Vergangenheit" startete im September 2021.

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Der Leibniz-Forschungsverbund "Wert der Vergangenheit" startete im September 2021. Sceenshot Website der Leibniz-Gemeinschaft vom 25.10.2021.

Das ZZF ist Mitglied des Leibniz-Forschungsverbund "Wert der Vergangenheit" und koordiniert diesen

Der Leibniz-Forschungsverbund "Wert der Vergangenheit" verbindet 21 Leibniz-Institute und Leibniz-Forschungsmuseen sowie zahlreiche internationale Kooperationspartner aus den Geschichts-, Kultur- und historisch arbeitenden Sozial- und Umweltwissenschaften. Darüber hinaus kooperiert er mit Institutionen aus verschiedenen Anwendungsfeldern, von Museen, Sammlungen und Archiven über Gedenkstätten bis hin zu Akteuren im Bereich der Public History.

Ob Denkmalstürze, umkämpfte Vergangenheiten, Revision von Geschichtsbildern, Restitutionskonflikte oder Debatten über den Epochencharakter des Anthropozäns und den Verlust der Biodiversität: Die Frage nach dem "Wert der Vergangenheit" nimmt einen immer größeren Raum in der gesellschaftlichen Selbstverständigung ein. Das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam ist Mitglied des Leibniz-Forschungsverbunds "Wert der Vergangenheit" (LFV WdV), der am ZZF von Dr. Achim Saupe koordiniert wird. Sprecher des Leibniz-Forschungsverbunds ist Prof. Dr. Martin Sabrow. Der Verbund nahm am 1. September 2021 seine Arbeit auf.

Mit welchen Forschungsfragen und -themen beschäftigt sich der Forschungsverbund?

Welchen Wert hat die Vergangenheit für Gesellschaften in Geschichte und Gegenwart? Und wie wird dieser Wert hergestellt und vermittelt? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt dieses Leibniz-Forschungsverbunds (LFV). In deutscher, europäischer und globaler Dimension wird untersucht, wie durch Sprache, Medialität und Digitalität historische Evidenz geprägt wird, wie Raum- und Zeitvorstellungen Geschichtsbilder konturieren, und wie die Ressource Vergangenheit für Formen der Identitätsbildung und der Vergemeinschaftung sowie für einen größer werdenden Geschichtsmarkt genutzt wird. Der Verbund knüpft an die Arbeit des Leibniz-Forschungsverbundes "Historische Authentizität" an. Drittmittelprojekte aus diesem Zusammenhang werden derzeit abgeschlossen. Der Verbund untersuchte im Zeitraum 2013–2021 in transdisziplinärer und internationaler Perspektive, wie historische und zeitgenössische Authentizitätsvorstellungen den Umgang mit dem kulturellen Erbe beeinflusst haben. Über dessen Forschungsfragen und Arbeitsergebnisse können Sie im "Archiv - LFV Historische Authentizität" mehr erfahren.

Besuchen Sie die Website des LFV "Wert der Vergangenheit", um dort mehr über die Arbeit des Verbunds zu erfahren: über Aktuelles, z.B. Veranstaltungen, Forschungsziele, Wissenstransfer, veröffentlichte Publikationen, Gastwissenschaftler und die Research Hubs und Research Labs, in denen der Verbund den "Wert der Vergangenheit" für Gesellschaften in Geschichte und Gegenwart reflektiert.

Am ZZF Potsdam werden aktuell sechs Projekte im Rahmen des LFV "Wert der Vergangenheit"  bearbeitet.
Hier finden Sie eine Übersicht über alle (auch abgeschlossenen) ZZF-Projekte im Leibniz-Forschungsverbund. 

Blog und Soziale Medien

Besuchen Sie den Blog value.past https://valuepast.hypotheses.org/ und folgen Sie dem LFV "Wert der Vergangenheit" auf X unter @leibniz_values und auf Bluesky Social unter @valuepast.bsky.social.

Die Leibniz-Forschungsverbünde vernetzen intern und extern und bündeln Kompetenzen

Leibniz-Forschungsverbünde sind ein Instrument der internen und externen Vernetzung der Leibniz-Gemeinschaft. Sie verfolgen das Ziel, komplementäre Kompetenzen der Institute zu bündeln und so besonders erfolgreichen Forschungsvorhaben mit hoher Strahlkraft den Weg zu bereiten. Sie sind zentrale Ansprechpartner für Politik, Medien, Förderinstitutionen sowie für die Zivilgesellschaft. Leibniz-Forschungsverbünde sind offen für die Zusammenarbeit mit Universitäten, anderen außeruniversitären Forschungs- und Infrastruktureinrichtungen sowie internationalen Forschungsgruppen und Partnern aus der Wirtschaft. Eine Übersicht über die derzeit fünf Leibniz-Forschungsverbünde (Stand vom April 2024) erhalten Sie auf der Website der Leibniz-Gemeinschaft hier.

Projekte

Achim Saupe

Geschichtskultur und Wertekonstruktion im 20. Jahrhundert

Forschungsprojekt

t.b.a.

Susannah Eckersley

Cultural Dynamics: Museums and Democracy in Motion

Forschungsprojekt

t.b.a.

Tilmann Siebeneichner

Der Griff nach den Sternen im Zeichen der Krise. Westeuropas Einstieg in die bemannte Raumfahrt, 1972-1987

Assoziiertes Forschungsprojekt

Förderung: DFG 2022 bis 2024 (Eigene Stelle)
Mit der Beteiligung am US-amerikanischen Post-Apollo Programm vollzog die European Space Agency den Einstieg in die bemannte Raumfahrt. Das assoziierte Forschungsprojekt untersucht Entwicklung, Bau und Betrieb des Spacelabs.

Achim Saupe

Urban Authenticity: Creating, Contesting, and Visualising the Built Heritage in European Cities since the 1970s

Verbundprojekt
Koordination: Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung in Erkner (IRS)
Im Projekt „Urban Authenticity“ wird untersucht, wie in öffentlichen Debatten, medialen Präsentationen und städtebaulichen Praktiken Teile des Bauerbes einer Stadt in Wert gesetzt werden, indem ihnen Authentizität zugesprochen wird.

Anja Tack

Der Potsdamer Stadtumbau – Authentisierungsstrategien im Widerstreit

Assoziiertes Forschungsprojekt

Das Projekt historisiert den Streit um das „wahre“ Potsdam, die „Rückgewinnung der historischen Mitte“ und den Erhalt der „Ostmoderne“. Das Projekt ist Teil des Verbundprojektes: „Urban Authenticity: Creating, Contesting, and Visualising the Built Heritage in European Cities since the 1970s (UrbAuth)” im Leibniz-Forschungsverbund "Wert der Vergangenheit".

Katja Stopka

Zeitlandschaften des Sozialismus in Literatur, Film, Fotografie und bildender Kunst. Eine ästhetisch-politische Topographie der DDR

Forschungsprojekt

Im Projekt wird erforscht, welche Verbindungen aus Raum- und Zeitwissen eine sozialistische Gesellschaft realisierte, in der die revolutionäre Arbeitswelt den Garanten für das Neue und Neuzuschaffende darstellte.