Die lange Geschichte der „Wende“. Lebenswelt und Systemwechsel in Ostdeutschland vor, während und nach 1989

Projektleitung: Priv.-Doz. Dr. Kerstin Brückweh
Mitarbeiter*innen: Dr. Anja Schröter, Kathrin Zöller, Clemens Villinger

2016-2020 gefördert von der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Leibniz-Wettbewerbs

Die lange Geschichte der „Wende“ zielt darauf, über die Zäsur von 1989/90 hinweg den gesellschaftlichen Wandel zu rekonstruieren, der die friedliche Revolution und die Transformation ermöglicht und geprägt hat. Die Spannungen und Dynamiken ostdeutscher Lebenswelten im Systemwechsel werden von Mitte der 1970er-Jahre bis zum Anfang der 2000er-Jahre in vier Lokal- bzw. Mikrostudien am Beispiel des Wohnens, lokaler politischer Kultur, Bildung und Konsum untersucht. Das Projekt kombiniert klassische Quellenarbeit mit Oral History und der Sekundäranalyse von sozialwissenschaftlichen Daten. Die Befunde werden in den Kontext des Spät- und Postkommunismus in Ostmitteleuropa und anderer Transformationsgesellschaften eingebettet.

Projektskizze


Projektauftakt

Internationale Tagung "Zur Gesellschaftsgeschichte des Umbruchs. Lebenswelt und Systemwechsel vor, während und nach '1989'", 22.–23. Juni 2017, Potsdam


Dialogreise

»Die ›Wende‹ im Gespräch – Geschichtswissenschaft vor Ort« · Dialogreise vom 21.-24. Januar 2020 durch Ostdeutschland

Im Januar 2020 präsentierte die Forschungsgruppe erste Ergebnisse auf einer Dialogreise durch Ostdeutschland. Noch bevor die Bücher gedruckt sind, wurden im Sinne des Ansatzes der »Citizen Science – Bürger schaffen Wissen« Zeitzeug*innen in den Forschungsprozess eingebunden. Die Wissenschaftler*innen wollten sich direkt mit jenen Menschen austauschen, deren Leben vom Umbruch 1989 beeinflusst wurde. Daher luden sie zu vier Abenden mit Podiumsgästen und anschließenden kleinen Gesprächsangeboten ein. Begleitet wurde das ZZF-Team von der Künstlerin Clara Bahlsen und von Christian Bangel, Buchautor und politischer Autor bei ZEIT ONLINE.
Mehr zur Dialogreise

Das Projekt wurde im Mai 2020 mit dem WISPoP – Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet. Die Jury begründete die Entscheidung u.a. mit der »Breite und Art der Kommunikation«, denn hier sei der »Mensch ins Zentrum gerückt« und mit den Zeitzeug*innen habe »ein direkter Austausch auf Augenhöhe« stattgefunden.

Sehen Sie hier die Projekt-Präsentation und erfahren Sie mehr über das Ziel der Reise und die gemachten Erfahrungen. 

Lesen bzw. sehen Sie hier Berichte über die Dialogreise:

Weitere Fotos aus Garrey finden Sie in der Foto-Galerie.


Publikation

Wie haben Ostdeutsche das Ende der DDR und den Systemwechsel erlebt? Wie erinnern sie sich daran? Diesen Fragen ging die Potsdamer Forschungsgruppe »Die lange Geschichte der ›Wende‹«. Lebenswelt und Systemwechsel in Ostdeutschland vor, während und nach 1989« aus mehreren Perspektiven nach. Auf einer Dialogreise im Januar 2020 wurden Zeitzeug*innen aktiv eingebunden. Die Fotografin Clara Bahlsen und der Journalist Christian Bangel begleiteten die Tour. Das Buch dokumentiert nun in einer bislang einmaligen Verbindung von Wissenschaft, Zeitzeugenerinnerungen, Fotografie und Journalismus die Forschungsergebnisse, Reiseeindrücke und Erinnerungen an die Transformation in Ostdeutschland.

Das Buch erschien im Oktober 2020 als im Ch. Links Verlag.


Weitere Informationen:

Forschung

Projekte

Foto: Clara Bahlsen

Unter ostdeutschen Dächern. Wohneigentum zwischen Enteignung, Aneignung und Neukonstitutierung der Lebenswelt

Kerstin Brückweh
Abgeschlossenes Forschungsprojekt

2016-2020 gefördert von der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Leibniz-Wettbewerbs

Beim Wohneigentum zeigte sich seit den 1970ern unter dem Mantel scheinbar stabiler Verhältnisse angesichts des Verfalls der Altbausubstanz ein steigender Handlungsbedarf, der zugleich mit dem staatlichen Neubauprogramm, der Aufweichung von Eigentumstiteln durch politische Privilegien und der Fixierung informeller Besitzarrangements einherging.

Politische Kultur Ost? Lokale Demokratisierung und Partizipation vor, in und nach der friedlichen Revolution

Anja Schröter (bis Juli 2019)
Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Im Zentrum des Projektes standen die Konstituierung kleiner Öffentlichkeiten und deren Bedeutung für die Herausbildung eigener dialog- und konsensorientierter, ziviler Partizipations- und Politikformen in Ostdeutschland.
 

Eingang der 56. Polytechnische Oberschule (heute Wilhelm-Busch-Grundschule) in Berlin-Marzahn, Parsteiner Ring 24, Schultyp „Berlin 81 GT“, Februar 1984. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1984-0227-026 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 183-1984-0227-026, Berlin, Marzahn, Polytechnische Oberschule 56, Eingang, CC BY-SA 3.0 DE

Zwischen Kontinuität und Legitimationskrise
Die ostdeutsche Schule als Lebenswelt im Umbruch

Kathrin Zöller
Abgeschlossenes Dissertationsprojekt

Im Forschungsprojekt wurde danach gefragt, wie der Institutionenumbau und die gesellschaftspolitischen Umbrüche in der Schule von den Akteuren vor Ort erfahren und verarbeitet wurden.

Warteschlange vor einer Fleischerei, Ost-Berlin 1988. Foto: Laurent Tchedry Warteschlange vor einer Fleischerei, CC BY-SA 3.0

 

Vom ungerechten Plan zum gerechten Markt? Konsum, Alltag und soziale Ungleichheit in der langen Geschichte der ‚Wende“

Clemens Villinger
Abgeschlossenes Dissertationsprojekt

Das Projekt untersuchte anhand von drei Fallstudien den Wandel von Konsumpraktiken in der langen Geschichte der „Wende“. Die Studie kombinierte archivalische Quellen mit Oral History Interviews und der Sekundäranalyse von Forschungsdaten aus ethnologischen und sozialwissenschaftlichen Projekten.

Übernahme auf Augenhöhe?
Die Fusion von Bündnis 90 und den Grünen

Florian Schikowski

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Das Dissertationsprojekt behandelt die Parteienfusion von Bündnis 90 mit den Grünen in der langen Perspektive von 1989 bis zum Eintritt von Bündnis 90/Die Grünen in die Bundesregierung 1998 im Kontext der deutschen Wiedervereinigung und der ostdeutschen Transformation.

Plakate im Wahlkampfbüro von Bündnis 90 für die Volkskammerwahlen am 18. März 1990, 28.2.1990. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0228-021 / Uhlemann, Thomas / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 183-1990-0228-021, Berlin, Volkskammerwahl, Wahlkampfbüro, CC BY-SA 3.0 DE

Edition Bündnis 90 (1989 – 1993)

Christoph Becker-Schaum

Assoziiertes Editionsprojekt

Die geplante Edition widmet sich dem Bündnis 90, das sich 1993 mit den westdeutschen Grünen zum Bündnis 90/Die Grünen zusammenschloss. Die Intention ist, die maßgeblichen Dokumente zur Geschichte des Bündnisses 90 kommentiert zusammenzustellen, die ihr Selbstverständnis, ihre gesellschaftliche Verortung und ihre politische Strategie betreffen.

Quellennachweis: Die Pädagogische Hochschule Potsdam 1961, Foto: Eva Brüggmann, Bundesarchiv Bild 183-83155-0006, CC BY-SA 3.0 DE

Die Transformation der ostdeutschen Geisteswissenschaften in den 1980/90er Jahren: Potsdam in vergleichender Perspektive

Lara Büchel

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Das Dissertationsprojekt untersucht die Umgestaltung der geisteswissenschaftlichen Fächer und Profile nach dem Umbruch von 1989. Der Schwerpunkt liegt auf dem Hochschulstandort Potsdam.

Die lange Geschichte der „Wende“. Lebenswelt und Systemwechsel in Ostdeutschland vor, während und nach 1989

Projektleitung: Priv.-Doz. Dr. Kerstin Brückweh
Mitarbeiter*innen: Dr. Anja Schröter, Kathrin Zöller, Clemens Villinger

2016-2020 gefördert von der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Leibniz-Wettbewerbs

Die lange Geschichte der „Wende“ zielt darauf, über die Zäsur von 1989/90 hinweg den gesellschaftlichen Wandel zu rekonstruieren, der die friedliche Revolution und die Transformation ermöglicht und geprägt hat. Die Spannungen und Dynamiken ostdeutscher Lebenswelten im Systemwechsel werden von Mitte der 1970er-Jahre bis zum Anfang der 2000er-Jahre in vier Lokal- bzw. Mikrostudien am Beispiel des Wohnens, lokaler politischer Kultur, Bildung und Konsum untersucht. Das Projekt kombiniert klassische Quellenarbeit mit Oral History und der Sekundäranalyse von sozialwissenschaftlichen Daten. Die Befunde werden in den Kontext des Spät- und Postkommunismus in Ostmitteleuropa und anderer Transformationsgesellschaften eingebettet.

Projektskizze


Projektauftakt

Internationale Tagung "Zur Gesellschaftsgeschichte des Umbruchs. Lebenswelt und Systemwechsel vor, während und nach '1989'", 22.–23. Juni 2017, Potsdam


Dialogreise

»Die ›Wende‹ im Gespräch – Geschichtswissenschaft vor Ort« · Dialogreise vom 21.-24. Januar 2020 durch Ostdeutschland

Im Januar 2020 präsentierte die Forschungsgruppe erste Ergebnisse auf einer Dialogreise durch Ostdeutschland. Noch bevor die Bücher gedruckt sind, wurden im Sinne des Ansatzes der »Citizen Science – Bürger schaffen Wissen« Zeitzeug*innen in den Forschungsprozess eingebunden. Die Wissenschaftler*innen wollten sich direkt mit jenen Menschen austauschen, deren Leben vom Umbruch 1989 beeinflusst wurde. Daher luden sie zu vier Abenden mit Podiumsgästen und anschließenden kleinen Gesprächsangeboten ein. Begleitet wurde das ZZF-Team von der Künstlerin Clara Bahlsen und von Christian Bangel, Buchautor und politischer Autor bei ZEIT ONLINE.
Mehr zur Dialogreise

Das Projekt wurde im Mai 2020 mit dem WISPoP – Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet. Die Jury begründete die Entscheidung u.a. mit der »Breite und Art der Kommunikation«, denn hier sei der »Mensch ins Zentrum gerückt« und mit den Zeitzeug*innen habe »ein direkter Austausch auf Augenhöhe« stattgefunden.

Sehen Sie hier die Projekt-Präsentation und erfahren Sie mehr über das Ziel der Reise und die gemachten Erfahrungen. 

Lesen bzw. sehen Sie hier Berichte über die Dialogreise:

Weitere Fotos aus Garrey finden Sie in der Foto-Galerie.


Publikation

Wie haben Ostdeutsche das Ende der DDR und den Systemwechsel erlebt? Wie erinnern sie sich daran? Diesen Fragen ging die Potsdamer Forschungsgruppe »Die lange Geschichte der ›Wende‹«. Lebenswelt und Systemwechsel in Ostdeutschland vor, während und nach 1989« aus mehreren Perspektiven nach. Auf einer Dialogreise im Januar 2020 wurden Zeitzeug*innen aktiv eingebunden. Die Fotografin Clara Bahlsen und der Journalist Christian Bangel begleiteten die Tour. Das Buch dokumentiert nun in einer bislang einmaligen Verbindung von Wissenschaft, Zeitzeugenerinnerungen, Fotografie und Journalismus die Forschungsergebnisse, Reiseeindrücke und Erinnerungen an die Transformation in Ostdeutschland.

Das Buch erschien im Oktober 2020 als im Ch. Links Verlag.


Weitere Informationen:

Forschung

Projekte

Foto: Clara Bahlsen

Unter ostdeutschen Dächern. Wohneigentum zwischen Enteignung, Aneignung und Neukonstitutierung der Lebenswelt

Kerstin Brückweh
Abgeschlossenes Forschungsprojekt

2016-2020 gefördert von der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Leibniz-Wettbewerbs

Beim Wohneigentum zeigte sich seit den 1970ern unter dem Mantel scheinbar stabiler Verhältnisse angesichts des Verfalls der Altbausubstanz ein steigender Handlungsbedarf, der zugleich mit dem staatlichen Neubauprogramm, der Aufweichung von Eigentumstiteln durch politische Privilegien und der Fixierung informeller Besitzarrangements einherging.

Politische Kultur Ost? Lokale Demokratisierung und Partizipation vor, in und nach der friedlichen Revolution

Anja Schröter (bis Juli 2019)
Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Im Zentrum des Projektes standen die Konstituierung kleiner Öffentlichkeiten und deren Bedeutung für die Herausbildung eigener dialog- und konsensorientierter, ziviler Partizipations- und Politikformen in Ostdeutschland.
 

Eingang der 56. Polytechnische Oberschule (heute Wilhelm-Busch-Grundschule) in Berlin-Marzahn, Parsteiner Ring 24, Schultyp „Berlin 81 GT“, Februar 1984. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1984-0227-026 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 183-1984-0227-026, Berlin, Marzahn, Polytechnische Oberschule 56, Eingang, CC BY-SA 3.0 DE

Zwischen Kontinuität und Legitimationskrise
Die ostdeutsche Schule als Lebenswelt im Umbruch

Kathrin Zöller
Abgeschlossenes Dissertationsprojekt

Im Forschungsprojekt wurde danach gefragt, wie der Institutionenumbau und die gesellschaftspolitischen Umbrüche in der Schule von den Akteuren vor Ort erfahren und verarbeitet wurden.

Warteschlange vor einer Fleischerei, Ost-Berlin 1988. Foto: Laurent Tchedry Warteschlange vor einer Fleischerei, CC BY-SA 3.0

 

Vom ungerechten Plan zum gerechten Markt? Konsum, Alltag und soziale Ungleichheit in der langen Geschichte der ‚Wende“

Clemens Villinger
Abgeschlossenes Dissertationsprojekt

Das Projekt untersuchte anhand von drei Fallstudien den Wandel von Konsumpraktiken in der langen Geschichte der „Wende“. Die Studie kombinierte archivalische Quellen mit Oral History Interviews und der Sekundäranalyse von Forschungsdaten aus ethnologischen und sozialwissenschaftlichen Projekten.

Übernahme auf Augenhöhe?
Die Fusion von Bündnis 90 und den Grünen

Florian Schikowski

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Das Dissertationsprojekt behandelt die Parteienfusion von Bündnis 90 mit den Grünen in der langen Perspektive von 1989 bis zum Eintritt von Bündnis 90/Die Grünen in die Bundesregierung 1998 im Kontext der deutschen Wiedervereinigung und der ostdeutschen Transformation.

Plakate im Wahlkampfbüro von Bündnis 90 für die Volkskammerwahlen am 18. März 1990, 28.2.1990. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0228-021 / Uhlemann, Thomas / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 183-1990-0228-021, Berlin, Volkskammerwahl, Wahlkampfbüro, CC BY-SA 3.0 DE

Edition Bündnis 90 (1989 – 1993)

Christoph Becker-Schaum

Assoziiertes Editionsprojekt

Die geplante Edition widmet sich dem Bündnis 90, das sich 1993 mit den westdeutschen Grünen zum Bündnis 90/Die Grünen zusammenschloss. Die Intention ist, die maßgeblichen Dokumente zur Geschichte des Bündnisses 90 kommentiert zusammenzustellen, die ihr Selbstverständnis, ihre gesellschaftliche Verortung und ihre politische Strategie betreffen.

Quellennachweis: Die Pädagogische Hochschule Potsdam 1961, Foto: Eva Brüggmann, Bundesarchiv Bild 183-83155-0006, CC BY-SA 3.0 DE

Die Transformation der ostdeutschen Geisteswissenschaften in den 1980/90er Jahren: Potsdam in vergleichender Perspektive

Lara Büchel

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Das Dissertationsprojekt untersucht die Umgestaltung der geisteswissenschaftlichen Fächer und Profile nach dem Umbruch von 1989. Der Schwerpunkt liegt auf dem Hochschulstandort Potsdam.