Abteilung I: Kommunismus und Gesellschaft

Lenin im Museum (Foto: H.-H. Hertle; Aufnahme 2016)

Leitung: Dr. Juliane Fürst, Dr. Jens Gieseke

Der Kommunismus als diktatorische Staats- und Gesellschaftsordnung und als intellektuelle Welt war eines der prägenden Phänomene im Europa des 20. Jahrhunderts. Der Umgang mit seinem Erbe gehört zu den zentralen Problemfeldern des historischen Bewusstseins der Gegenwart. In einem integrierten Ansatz von Politikgeschichte, Gesellschaftsgeschichte und Kulturgeschichte zielen die Forschungsvorhaben auf ein vertieftes Verständnis für die verschiedenen zeitgeschichtlichen Dimensionen dieser historischen Formation. 

Ein traditioneller Schwerpunkt der Kommunismus-Forschung am ZZF ist die Gesellschaftsgeschichte der DDR. Die Forscherinnen und Forscher konzentrieren sich hier auf die soziale Praxis der Herrschaft, insbesondere auf die Geschichte der Staatspartei SED, auf die Durchsetzungsmuster gegenüber verschiedenen sozialen Milieus sowie auf die Gewaltpraktiken der Parteiherrschaft. Besonderer Wert wird auf die Verknüpfung der nationalgeschichtlichen Kommunismus-Studien zu einem länderübergreifenden, transnationalen Geschichtsverständnis gelegt. Die Untersuchungen werden daher mit vergleichenden sozialgeschichtlichen und kulturgeschichtlichen Studien zu den Staaten Ostmitteleuropas verbunden. Zugleich beziehen die Forschungsprojekte die anderen europäischen kommunistischen Systeme, insbesondere die Sowjetunion nach 1945 sowie die intellektuellen Strömungen des westeuropäischen Kommunismus mit ein. 

Ausgehend von der diktatorischen Verfassung und dem totalitären Charakter der Denkwelt des Kommunismus als Herrschaftssystem fragt diese Kommunismus-Forschung nach dem Innenleben und den Wandlungsprozessen der Gesellschaften sowie nach der Wirkungsmacht sozialer und mentaler Prägungen. Ein Schwerpunkt der weiteren Forschung liegt auf der Dokumentation und Analyse des Verfalls und Untergangs dieser Machtordnung in Europa und dem Übergang zu den postkommunistischen Gesellschaftsordnungen.

 

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Die Projektgruppe: Kathrin Zöller (links), Clemens Villinger (Mitte) und PD Dr. Kerstin Brückweh (rechts), Foto: Clara Bahlsen

Die lange Geschichte der „Wende“ zielt darauf, über die Zäsur von 1989/90 hinweg den gesellschaftlichen Wandel zu rekonstruieren, der die friedliche Revolution und die Transformation ermöglicht und geprägt hat.

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Montagsdemonstration in Leipzig am 23. Oktober 1989. Foto: Friedrich Gahlbeck, Bundesarchiv Bild 183-1989-1023-022, CC BY-SA 3.0 DE

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Der Kommunist Paul Merker - Graduiertenkolleg zur Geschichte linker Politik in Deutschland

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