Leibniz-Lab »Umbrüche und Transformationen«

Förderungszeitraum: Mai 2024 - April 2026

Das Leibniz-Lab „Umbrüche und Transformationen“ wird die Forschungen von 28 Leibniz-Einrichtungen zusammenführen, diskutieren und vermitteln. Es zielt darauf ab, aus früheren Krisen und Umbrüchen für Gegenwart und Zukunft zu lernen. Besonders die dynamischen Veränderungen nach 1990 werden mit denen der Gegenwart verbunden. Der Wandel der Wirtschaft, der Umwelt oder auch politischer Kulturen steht im Vordergrund.

Arbeit, Wohlfahrtsstaatlichkeit, Ungleichheit

Der Arbeitsbereich Arbeit, Wohlfahrtsstaatlichkeit, Ungleichheit richtet den Blick auf die öffentliche Regulierung marktverursachter und lebenslagenbedingter Ungleichheitsverhältnisse und die damit verbundenen Konflikte. Unser Forschungsprogramm versteht soziale Sicherheit als Kernelement der politischen Kultur und erforscht wohlfahrtsstaatliche Regime als zentrale soziale Normierungs- und Relationierungsmechanismen moderner Gesellschaften und Arenen gesellschaftlicher Chancenverteilung.

Zeitgeschichte des Kunstbetriebs

Der Arbeitsschwerpunkt untersucht die Zeitgeschichte der Kunst und des Kunstbetriebs in ihren demokratiegeschichtlichen, sozialhistorischen und gesellschaftspolitischen Bezügen. Das Forschungsprogramm analysiert Künstlerschaft, Kunsthandel und Kunstrezipienten als soziale und ökonomische Akteure im Spannungsfeld zwischen Ästhetik, Marktgeschehen und öffentlichen Regulierungsversuchen. Weiterhin stehen Sozialstruktur und Interessenpolitik von Kunstvereinen und Agenten der öffentlichen wie privaten Kunstförderung im Mittelpunkt.

Globalität und gesellschaftliche (Des-)Integration in der Zeitgeschichte

Parallel zum Erstarken populistischer Bewegungen in Deutschland und Europa erlebte die historische Forschung eine Kontroverse über die Frage, inwieweit der Fokus auf Globalisierung und globale Verbindungen, der die internationale Zeitgeschichte und Globalgeschichte seit den 2000er Jahren prägt, die Bedeutung von Nationalismus sowie das Beharren auf Regionalität übersehen oder heruntergespielt habe. Der Arbeitsbereich interveniert in diese Diskussion. Die Projekte beschäftigen sich mit der transnationalen Geschichte politischer Bewegungen und ideologischer Auseinandersetzungen in Europa.

Wissen und Technik als umkämpfte Ressourcen

Der Zugang zu Wissen und Technik avancierte im Kalten Krieg und im Prozess der Dekolonialisierung zu einer zentralen Ressource. Dabei ging es sowohl darum, durch einen privilegierten Zugang zu und den Transfer von Technik und Wissen substantiellen Einfluss auf die sich neu formierenden Staaten zu nehmen als auch um das mit der Unabhängigkeit der vormaligen Kolonien verknüpfte Versprechen, den Aufbau der eigenen Gesellschaften über die Teilhabe an technischem und wissenschaftlichem Knowhow aus Europa und Nordamerika aktiv gestalten zu können.

Neue Globalisierungen: die Transformationen der internationalen Ordnung nach 1945

Internationale Organisationen, NGOs, transnationale Bewegungen und das Völkerrecht sahen sich in der Nachkriegszeit vor neue Herausforderungen gestellt: Während Themenfelder wie Menschenrechte, Kriminalität, Umwelt oder Entwicklung ganze Allianzen staatlicher, internationaler und nichtstaatlicher Organisationen auf den Plan riefen, produzierten der Kalte Krieg, die Dekolonialisierung und die mit ihr einhergehende Durchsetzung des Modells des Nationalstaats eine komplexe Gemengelage, die gleichermaßen von Hoffnungen und Zukunftserwartungen,  internationaler Zusammenarbeit, Konkurrenz, B

Migration und Mobilität

Migration und Mobilität ist zu einem zentralen Thema der gesellschaftlichen Selbstverständigung geworden. Über die Frage, was ‚Migration‘ von ‚Flucht‘ und ‚Mobilität‘ unterscheidet und welche Menschen als ‚erwünscht‘ oder ‚unerwünscht‘ bzw. als ‚fremd‘ oder ‚dazugehörig‘ kategorisiert werden, wurden besonders in der Zeitgeschichte heftige Kämpfe geführt. Zur Diskussion stand dabei die Frage nach den Kriterien für Zugehörigkeit, für Einschlüsse und Ausschlüsse und damit nach dem, was die europäischen Gesellschaften im Kern konstituieren sollte.

Popgeschichte

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde vieles, was später als „populäre Kultur“ oder „Massenkultur“ galt, noch als Devianz skandalisiert. Um 1956 wurden diese neuen Ausdrucksformen als Jugenddelinquenz skandalisiert und kriminalisiert.