Eine Archäologie der Umbruchszeit
Der mit dem Ende der DDR und der deutschen Vereinigung verbundene gesellschaftliche Wandel im Osten hat viele Facetten und Gesichter. Er manifestiert sich im Umbau der politischen Verhältnisse, hat sich in Lebensgeschichten und Biografien eingeschrieben und wird als eine bis ins Heute nachwirkende Zäsur erzählt. Die zwölf fotografischen Serien von Holger Herschel aus unterschiedlichen Phasen des Umbruchs nach 1989/90 sind als eine Art visuelle Archäologie zu verstehen. Im Dialog mit den Bildern entwickeln die Autorinnen und Autoren der Essays jeweils einen eigenen Blick auf die Transformationszeit. Sie führen uns an Schauplätze, die im Umbau begriffen sind, zeigen Menschen zwischen alten und neuen Gewissheiten und beleuchten Interieurs einer sich wandelnden materiellen Kultur. Diese Vielstimmigkeit kann dazu beitragen, die festgefahrenen Deutungen des zu oft als »Problemfall« missverstandenen Ostens aufzubrechen.
Der Co-Herausgeber des Buches, Jürgen Danyel, ist Senior Fellow am ZZF, zuvor war er u.a. stellvertretender Direktor, Abteilungsleiter und Leiter der Bibliothek. Das ZZF ist im Buch außerdem mit Beiträgen von Frank Bösch, Hanno Hochmuth und Annette Schuhmann vertreten.
Das Buch erscheint am 13. August 2025 und kann über die Verlagsseite vorbestellt werden.