Sozial-/Kulturanthropologie und Zeitgeschichte: Neues Themenheft der „Zeithistorischen Forschungen“

Das aktuelle Heft der Fachzeitschrift „Zeithistorische Forschungen“ diskutiert und praktiziert Verbindungen von ethnographischen und zeitgeschichtlichen Studien. Die Beiträge eröffnen neue Perspektiven auf materielle Kulturen, ökonomische Beziehungen, digitale Infrastrukturen und künstlerische Praktiken zwischen Afrika, Asien und Europa. Sie zeigen, dass sich im Terrain der Archivarbeit und Feldforschung auch ein grundsätzliches Nachdenken aufdrängt: über die je eigene Fachgeschichte, Forschungsethik und Arbeitsformen, Ein- und Ausschlüsse.

Vortrag: Jüdische Emanzipation und völkisches Denken in der Reichshauptstadt


Zeit: 16:00 - 18:00 Uhr 

Prof. Dr. Uwe Puschner (Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Friedrich-Meinecke-Institut, Freie Universität Berlin) referiert über "Jüdische Emanzipation und völkisches Denken in der Reichshauptstadt".


Zur Gesamtübersicht aller Termine der Ringvorlesung "Das jüdische Berlin - vom Mittelalter bis zur Gegenwart" im WS 2024/25 des Friedrich-Meinecke-Instituts, Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Freie Universität Berlin in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.

Holocaust und (Post-)Kolonialismus – „Montagsdebatte – Macht und Erinnerung“

Eine Veranstaltungsreihe des „Netzwerk Zeitgeschichte“ im Wintersemester 2024/2025

Was haben Macht und Erinnerung miteinander zu tun? Wer macht Erinnerungs- und Geschichtspolitik? Wie werden Identitäten und Moralvorstellungen über den Rückgriff auf Geschichte konstruiert? Diese und weitere Fragen sollen an der Schnittstelle von Forschung, Erinnerungskultur und Öffentlichkeit bei der Veranstaltungsreihe „Montagsdebatte – Macht und Erinnerung“ im Wintersemester 2024/2025 an der Humboldt-Universität zu Berlin diskutiert werden.

Leitfragen: Wie sind Holocaust und Kolonialismus als historische Phänomene einzuordnen, was verbindet und was unterscheidet sie? In welcher Hinsicht kann die Aufarbeitung des Kolonialismus von Erkenntnissen der Holocaustforschung und -vermittlung profitieren, und umgekehrt? Wie kann ein Austausch zwischen Holocaustforschung und postkolonialer Theorie gelingen, der über den „Historikerstreit 2.0“ hinausgeht? Wie ist mit Erinnerungskonkurrenzen umzugehen? 

Gäste: 

  • Sebastian Conrad, Freie Universität Berlin  
  • Susann Lewerenz, KZ-Gedenkstätte Neuengamme 
  • Rachel O’Sullivan, Institut für Zeitgeschichte München

    Moderation: Stefanie Schüler-Springorum, Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin

Mehr Informationen hier.

Die Veranstaltungen werden aufgezeichnet und später auf dem Portal L.I.S.A. der Gerda Henkel Stiftung abrufbar sein.

Eine Veranstaltungsreihe des Netzwerks Zeitgeschichte (Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Humboldt-Universität zu Berlin und Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung.

Science on Screen and Paper

During the Cold War, scientific discoveries were adapted and critiqued in many different forms of media across a divided Europe. Now, more than 30 years since the end of the Cold War, Science on Screen and Paper explores the intersections between scientific research and media by drawing from media history, film studies, and the history of science.

Leibniz-Lab „Gesellschaftliche Umbrüche und Transformationen“ startet – Erste Ergebnisse und Ausblick

Das Leibniz-Lab „Gesellschaftliche Umbrüche und Transformationen“ hat seine Arbeit aufgenommen. Die Auftakttagung der 28 beteiligten Forschungsinstitute fand am 16. September 2024 im Haus der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin statt. Das mit drei Millionen Euro geförderte Projekt versteht sich als Plattform, die wissenschaftliche Expertise direkt in den gesellschaftlichen Diskurs bringt. Die Umbrüche, mit denen sich das Lab befasst, sind etwa die Transformationen nach dem Ende des Kalten Krieges 1989/90, die Herausforderungen im Zuge der Globalisierung und der Klimawandel.

Das Dritte Reich

Wo lag das Machtzentrum des »Dritten Reiches«? Wer plante den Judenmord, und wer wagte Widerstand gegen Hitlers Regime? Wie profitierten die deutschen »Volksgenossen« von Krieg und Barbarei? Diese und zahlreiche andere Fragen beantwortet die kompakte und verständlich geschriebene Einführung und liefert dabei nicht nur einen kompetenten Überblick, sondern ermöglicht auch Einblicke in neue Forschungserkenntnisse und aktuelle Debatten zum Nationalsozialismus.

Jahrestagung des Leibniz-Forschungsverbunds "Wert der Vergangenheit": Raum-Zeitenwende des Anthropozäns

Unter dem Titel „Raum-Zeitenwende des Anthropozäns" widmet sich die Jahrestagung 2024 des Leibniz-Forschungsverbunds „Wert der Vergangenheit" der Frage, welchen Wert die Vergangenheit für die Analyse des Anthropozäns hat, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Klimakrise und Biodiversitätsverlust. Der Forschungsverbund verknüpft 21 Leibniz-Institute und Leibniz-Forschungsmuseen sowie zahlreiche internationale Kooperationspartner im Bereich der Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie historisch arbeitender Disziplinen in den Sozial- und Umweltwissenschaften.

Das Programm finden Sie hier.

Mehr Informationen und die Anmeldung finden Sie hier.

Lesung und Gespräch mit Klaus Neumann zu seinem Buch "Blumen und Brandsätze: eine deutsche Geschichte 1989-2023"

Beginn: 18 Uhr 

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten. 

Veranstalter: 
Eine Kooperation des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF Potsdam) und der Professur Globalgeschichte der Universität Potsdam 

Spätestens seit den 1980er Jahren erregt kaum etwas die Öffentlichkeit so sehr wie die Frage, wie viele und welche Menschen, »die wir nicht gerufen haben«, Deutschland aufnehmen sollte. Klaus Neumann beschäftigt sich mit Antworten auf diese Frage: von Forderungen nach der Änderung von Artikel 16 des Grundgesetzes in den frühen 1990er Jahren über die sogenannte Willkommenskultur 2015 bis zur Neuauflage der Behauptung, das Boot sei voll, nach der Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine 2022. Der Historiker untersucht die unterschiedlichen Motivationen, Schutz zu gewähren oder Schutzsuchende abzuweisen. Im Mittelpunkt seiner Betrachtung stehen dabei lokale und lokalpolitische Auseinandersetzungen: im Westen Hamburgs und im südöstlichen Sachsen. Er macht anschaulich, wie sehr Aushandlungsprozesse um die lokale Aufnahme von DDR-Übersiedlern und Asylsuchenden, Aussiedlerinnen und Kriegsflüchtlingen verquickt waren mit Debatten über Rassismus und Rechtsextremismus, demokratische Teilhabe sowie west- und ostdeutsche Identitäten. 

Programm 

Moderatorin: 
Marcia C. Schenck, Professorin für Globalgeschichte an der Universität Potsdam und Expertin für Migrationsgeschichte. 

Es besteht die Möglichkeit, das Buch „Blumen und Brandsätze: eine deutsche Geschichte 1989-2023“ bei der Veranstaltung zu erwerben. 

Über den Autor:
Prof. Dr. Klaus Neumann ist ein renommierter Historiker, der sich durch seine herausragenden Beiträge in der Geschichtsforschung einen Namen gemacht hat. Er ist derzeit bei der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur tätig und assoziiert am Hamburger Institut für Sozialforschung. Seit 2017 ist er zudem Fellow der Academy of the Social Sciences in Australia und Honorarprofessor der Deakin University in Melbourne, Australien. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem die Reaktionen Australiens auf Flüchtlinge sowie die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in Deutschland.