16. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück: Bezeugte Erinnerung. Erzählen. Bewahren. Vermitteln.

Summer School
Datum: 28.08.2023
Ort: Fürstenberg/Havel

Veranstalter: Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück, ZZF Potsdam, Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit, Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin)

Das Zeugnis von Zeitzeug:innen ist integraler Bestandteil der historischen und pädagogischen Vermittlungsarbeit an Gedenkstätten. Aber war das, was uns heute selbstverständlich erscheint, schon immer so? Müsste man in Anbetracht des Wandels der Erinnerungskulturen seit 1945 nicht auch die Figur des Zeitzeugen historisieren? Und wie lässt sich in der Bildungsarbeit das Postulat kritischer Reflexion mit dem Selbstverständnis des Zeitzeugen als moralische Instanz vereinbaren? Die diesjährige Sommer-Universität nimmt sich diesem Spannungsverhältnis von Zeuge, Zeugnis sowie historischer und pädagogischer Vermittlungsarbeit an. Dabei geht sie den Veränderungen der Bedeutung von Zeugenschaft nach, ihrem Einsatz in der Gedenkstättenarbeit sowie aktuellen digitalen Formate der Präsentation von Zeitzeug:innen. Die Ravensbrücker Sommer-Universität zeichnet sich dadurch aus, dass frauen- und geschlechtergeschichtliche Perspektiven breiten Raum einnehmen

Die Europäische Sommer-Universität Ravensbrück findet jedes Jahr in der letzten Augustwoche als generationenübergreifende Konferenz in der Mahn- und Gedenkstätte statt. Sie richtet sich an einen interdisziplinären Kreis von Teilnehmenden, der sich aus Studierenden, Wissenschaftler:innen, Multiplikator:innen der historisch-politischen Bildung und weiteren Interessierten zusammen. Das vielfältige Programm enthält Vorträge, Führungen und Workshops, sowie Filmvorführungen und künstlerische Abendgestaltungen.

Die Veranstaltung greift aktuelle Themen aus der historischen Forschung und erinnerungskulturellen Diskursen auf. Den programmatischen Rahmen bilden die drei folgenden Eckpunkte: Nationalsozialistische Herrschaft in Europa, Frauen- und Geschlechtergeschichte, sowie die kritische Auseinandersetzung mit der europäischen Gedächtnisgeschichte, immer auch im Hinblick auf die besondere Geschichte des Konzentrationslagers Ravensbrück. Ziel ist der Austausch und die Verknüpfung der wissenschaftlichen Forschung an KZ-Gedenkstätten mit der an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Die Veranstaltung will den fachlichen Austausch und die Vernetzung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene fördern. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der auch auf der Förderung von Nachwuchswissenschaftler:innen, die im Rahmen einer Forschungsbörse aufgerufen sind, aktuelle themenbezogene Abschlussarbeiten vorzustellen.

Konzeptionell begleitet wird die Europäische Sommer-Universität durch eine Projektgruppe, die sich – entsprechend der Themenstellung – in jedem Jahr neu konstituiert. Diese ehrenamtlich agierende Gruppe von Wissenschaftler:innen erarbeitet die thematischen Schwerpunkte, empfiehlt Referent:innen und ist an der Moderation der einzelnen Veranstaltungen im Rahmen der Sommer-Universität beteiligt.

Gefördert wird die Veranstaltung durch das MWFK, das Auswärtige Amt, die Mercedes Benz-Group, die Alfred-Landecker Foundation und die Kulturförderung Oberhavel.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Eine Simultanübersetzung der Vorträge wird angeboten. Die Veranstaltung ist als Bildungsurlaub in Berlin-Brandenburg anerkannt.
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist bis zum 7. August 2023 auf der Website der Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück möglich und unter: https://bit.ly/3In6Nz9

Eine Pressemitteilung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten v. 26. Juli 2023 zur 16. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück finden Sie unter diesem Link:
https://www.ravensbrueck-sbg.de/presse/presseinformationen/36-2023-16-eu...

Programm:

Montag, 28. August 2023
Eröffnungsveranstaltung

10.00 Uhr
Unterschiedliche Führungen in der Gedenkstätte Ravensbrück

12.30 Uhr
Mittagessen

13.30 Uhr
Andrea Genest: Einführung in die Sommer-Universität

14.00 Uhr
Auftaktdiskussion Gespräch mit dem Zeitzeugen Ib Katznelson, Kopenhagen

16.00 Uhr
Forschungsbörse
Moderation: Kolja Buchmeier & Marcus Funck

19.00 Uhr
Get-Together

Dienstag, 29. August 2023
Theoretische Grundlagen von Zeug:innenschaft
Moderation: Elizabeth Harvey

9.00 Uhr
Cornelia von Einem, Berlin: Zeug:in, Zeugnis, Zeugenschaft

10.00 Uhr
Aurélia Kalisky, Berlin: Literatur und Zeugenschaft

11.15 Uhr
Daniel Schuch, Jena: Transformation der Zeugenschaft

12.30 Uhr
Mittagessen

15.00 Uhr
Vertiefende Workshops

18.00 Uhr
Abendessen

Mittwoch, 30. August 2023
Formate und Funktionen von Zeitzeug:innenschaft
Moderation: Thomas Schaarschmidt

9.00 Uhr
Vertiefende Führungen: Umgang mit Zeugenschaft in Ravensbrück

12.30 Uhr
Mittagessen

15.00 Uhr
Roland Borchers, Berlin: Erinnerung auf individueller und kollektiver Ebene. Wie erinnern sich Zeitzeug:innen an Zwangsarbeit und wie interpretieren sie diese Zeit heute?

16.00 Uhr
Dorothee Wierling, Hamburg: Zeugenschaft und Oral History

17.00 Uhr
Diskussion

18.30 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Film und Gespräch mit Loretta Walz, Düsseldorf: Das Ravensbrück-Gedächtnis – vom Wandel des Erzählens (1980er bis 2010er Jahre)

Donnerstag, 31. August 2023
Wandel der Medialität Moderation: Achim Saupe

9.00 Uhr
Alina Bothe, Berlin: Erinnerung im digitalen Zeitalter

10.00 Uhr
Anja Ballis, München: Zeitzeug:innen im “Medienverbund der Erinnerung”: Aktuelle Entwicklungen, empirische Erkenntnisse, ethische Überlegungen

11.15 Uhr
Tobias Ebbrecht-Hartmann, Berlin: Zeug:innenschaft im Digitalen Wandel: Mediale und Historiographische Perspektiven

12.30 Uhr
Mittagessen

15.00 Uhr
Werkstatt digitaler Anwendungen (spur.lab)

17.00 Uhr
Diskussion

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Podiumsdiskussion: (Zeit-) Zeug:innen in NS-Prozessen mit: Thomas Walther, Lindenberg, Astrid Ley, Oranienburg und Katharina Stengel, Frankfurt
Moderation: Stephanie Bohra

Freitag, 1. September 2023
Ausblick

10.00 Uhr
Elke Gryglewski, Celle: Quo vadis: Die Zukunft von Zeitzeugenschaft an Gedenkstätten, anschließend Abschlussdiskussion
Moderation: Andrea Genest

11.30 Uhr Critical Friends
Moderation: Thomas Schaarschmidt

Abreise nach dem Mittagessen

Veranstaltungsort

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Straße der Nationen
16798 Fürstenberg/Havel

Kontakt und Anmeldung

Aliena Stürzer
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Straße der Nationen
16798 Fürstenberg/Havel
Telefon: +49 33093 608 25
stuerzer [at] ravensbrueck.de

Kontakt für das ZZF:

Prof. Dr. Thomas Schaarschmidt
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Büro: Am Neuen Markt 1, Raum 0.18
Tel.: 0331/28991-25
Fax: 0331/28991-40

E-Mail: schaarschmidt [at] zzf-potsdam.de

Veranstaltungen

16. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück: Bezeugte Erinnerung. Erzählen. Bewahren. Vermitteln.

Summer School
Datum: 28.08.2023
Ort: Fürstenberg/Havel

Veranstalter: Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück, ZZF Potsdam, Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit, Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin)

Das Zeugnis von Zeitzeug:innen ist integraler Bestandteil der historischen und pädagogischen Vermittlungsarbeit an Gedenkstätten. Aber war das, was uns heute selbstverständlich erscheint, schon immer so? Müsste man in Anbetracht des Wandels der Erinnerungskulturen seit 1945 nicht auch die Figur des Zeitzeugen historisieren? Und wie lässt sich in der Bildungsarbeit das Postulat kritischer Reflexion mit dem Selbstverständnis des Zeitzeugen als moralische Instanz vereinbaren? Die diesjährige Sommer-Universität nimmt sich diesem Spannungsverhältnis von Zeuge, Zeugnis sowie historischer und pädagogischer Vermittlungsarbeit an. Dabei geht sie den Veränderungen der Bedeutung von Zeugenschaft nach, ihrem Einsatz in der Gedenkstättenarbeit sowie aktuellen digitalen Formate der Präsentation von Zeitzeug:innen. Die Ravensbrücker Sommer-Universität zeichnet sich dadurch aus, dass frauen- und geschlechtergeschichtliche Perspektiven breiten Raum einnehmen

Die Europäische Sommer-Universität Ravensbrück findet jedes Jahr in der letzten Augustwoche als generationenübergreifende Konferenz in der Mahn- und Gedenkstätte statt. Sie richtet sich an einen interdisziplinären Kreis von Teilnehmenden, der sich aus Studierenden, Wissenschaftler:innen, Multiplikator:innen der historisch-politischen Bildung und weiteren Interessierten zusammen. Das vielfältige Programm enthält Vorträge, Führungen und Workshops, sowie Filmvorführungen und künstlerische Abendgestaltungen.

Die Veranstaltung greift aktuelle Themen aus der historischen Forschung und erinnerungskulturellen Diskursen auf. Den programmatischen Rahmen bilden die drei folgenden Eckpunkte: Nationalsozialistische Herrschaft in Europa, Frauen- und Geschlechtergeschichte, sowie die kritische Auseinandersetzung mit der europäischen Gedächtnisgeschichte, immer auch im Hinblick auf die besondere Geschichte des Konzentrationslagers Ravensbrück. Ziel ist der Austausch und die Verknüpfung der wissenschaftlichen Forschung an KZ-Gedenkstätten mit der an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Die Veranstaltung will den fachlichen Austausch und die Vernetzung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene fördern. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der auch auf der Förderung von Nachwuchswissenschaftler:innen, die im Rahmen einer Forschungsbörse aufgerufen sind, aktuelle themenbezogene Abschlussarbeiten vorzustellen.

Konzeptionell begleitet wird die Europäische Sommer-Universität durch eine Projektgruppe, die sich – entsprechend der Themenstellung – in jedem Jahr neu konstituiert. Diese ehrenamtlich agierende Gruppe von Wissenschaftler:innen erarbeitet die thematischen Schwerpunkte, empfiehlt Referent:innen und ist an der Moderation der einzelnen Veranstaltungen im Rahmen der Sommer-Universität beteiligt.

Gefördert wird die Veranstaltung durch das MWFK, das Auswärtige Amt, die Mercedes Benz-Group, die Alfred-Landecker Foundation und die Kulturförderung Oberhavel.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Eine Simultanübersetzung der Vorträge wird angeboten. Die Veranstaltung ist als Bildungsurlaub in Berlin-Brandenburg anerkannt.
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist bis zum 7. August 2023 auf der Website der Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück möglich und unter: https://bit.ly/3In6Nz9

Eine Pressemitteilung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten v. 26. Juli 2023 zur 16. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück finden Sie unter diesem Link:
https://www.ravensbrueck-sbg.de/presse/presseinformationen/36-2023-16-eu...

Programm:

Montag, 28. August 2023
Eröffnungsveranstaltung

10.00 Uhr
Unterschiedliche Führungen in der Gedenkstätte Ravensbrück

12.30 Uhr
Mittagessen

13.30 Uhr
Andrea Genest: Einführung in die Sommer-Universität

14.00 Uhr
Auftaktdiskussion Gespräch mit dem Zeitzeugen Ib Katznelson, Kopenhagen

16.00 Uhr
Forschungsbörse
Moderation: Kolja Buchmeier & Marcus Funck

19.00 Uhr
Get-Together

Dienstag, 29. August 2023
Theoretische Grundlagen von Zeug:innenschaft
Moderation: Elizabeth Harvey

9.00 Uhr
Cornelia von Einem, Berlin: Zeug:in, Zeugnis, Zeugenschaft

10.00 Uhr
Aurélia Kalisky, Berlin: Literatur und Zeugenschaft

11.15 Uhr
Daniel Schuch, Jena: Transformation der Zeugenschaft

12.30 Uhr
Mittagessen

15.00 Uhr
Vertiefende Workshops

18.00 Uhr
Abendessen

Mittwoch, 30. August 2023
Formate und Funktionen von Zeitzeug:innenschaft
Moderation: Thomas Schaarschmidt

9.00 Uhr
Vertiefende Führungen: Umgang mit Zeugenschaft in Ravensbrück

12.30 Uhr
Mittagessen

15.00 Uhr
Roland Borchers, Berlin: Erinnerung auf individueller und kollektiver Ebene. Wie erinnern sich Zeitzeug:innen an Zwangsarbeit und wie interpretieren sie diese Zeit heute?

16.00 Uhr
Dorothee Wierling, Hamburg: Zeugenschaft und Oral History

17.00 Uhr
Diskussion

18.30 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Film und Gespräch mit Loretta Walz, Düsseldorf: Das Ravensbrück-Gedächtnis – vom Wandel des Erzählens (1980er bis 2010er Jahre)

Donnerstag, 31. August 2023
Wandel der Medialität Moderation: Achim Saupe

9.00 Uhr
Alina Bothe, Berlin: Erinnerung im digitalen Zeitalter

10.00 Uhr
Anja Ballis, München: Zeitzeug:innen im “Medienverbund der Erinnerung”: Aktuelle Entwicklungen, empirische Erkenntnisse, ethische Überlegungen

11.15 Uhr
Tobias Ebbrecht-Hartmann, Berlin: Zeug:innenschaft im Digitalen Wandel: Mediale und Historiographische Perspektiven

12.30 Uhr
Mittagessen

15.00 Uhr
Werkstatt digitaler Anwendungen (spur.lab)

17.00 Uhr
Diskussion

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Podiumsdiskussion: (Zeit-) Zeug:innen in NS-Prozessen mit: Thomas Walther, Lindenberg, Astrid Ley, Oranienburg und Katharina Stengel, Frankfurt
Moderation: Stephanie Bohra

Freitag, 1. September 2023
Ausblick

10.00 Uhr
Elke Gryglewski, Celle: Quo vadis: Die Zukunft von Zeitzeugenschaft an Gedenkstätten, anschließend Abschlussdiskussion
Moderation: Andrea Genest

11.30 Uhr Critical Friends
Moderation: Thomas Schaarschmidt

Abreise nach dem Mittagessen

Veranstaltungsort

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Straße der Nationen
16798 Fürstenberg/Havel

Kontakt und Anmeldung

Aliena Stürzer
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Straße der Nationen
16798 Fürstenberg/Havel
Telefon: +49 33093 608 25
stuerzer [at] ravensbrueck.de

Kontakt für das ZZF:

Prof. Dr. Thomas Schaarschmidt
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Büro: Am Neuen Markt 1, Raum 0.18
Tel.: 0331/28991-25
Fax: 0331/28991-40

E-Mail: schaarschmidt [at] zzf-potsdam.de

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