Gesellschaftsgeschichte der DDR

MfS-Entwicklungshilfe - Die ostdeutsche Volksmeinung - Sozialgeschichte der SED-Diktatur - Sexismus in der DDR - Pforzheim-Stadt des Ankommens - Auswirkungen des Mauerbaus - Reisen ins andere Deutschland

Forschung

Projekte

Das Hotel Neptun in Warnemünde im Sommer 1988. Bundesarchiv Bild 183-1988-0704-010, CC BY-SA 3.0 DE

Reisen ins andere Deutschland: Tourismus durch den Eisernen Vorhang

Stefanie Eisenhuth

abgeschlossenes Postdoc-Projekt

Nach einer Phase der immer weiteren Abschließung wurde die innerdeutsche Grenze Anfang der 1970er-Jahre wieder durchlässiger. In der „Ära Honecker“ registrierte die DDR jährlich mehrere Millionen Einreisen aus West-Berlin, der Bundesrepublik und anderen nichtsozialistischen Ländern. Das Projekt untersucht die zunehmende Öffnung der DDR gen Westen anhand touristischer Reisen von West- nach Ostdeutschland. Es fragt nach anvisierten Zielen und unerwünschten Folgen des deutsch-deutschen Tourismus, nach staatlichen Regulierungsversuchen und Formen gesellschaftlichen Eigen-Sinns. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Ambivalenz von Außenintegration und Binnenerosion, die die wachsende Durchlässigkeit des „Eisernen Vorhangs“ zeitigte. 

 

Die ostdeutsche Volksmeinung im Spiegel von Geheimdienstberichten und Meinungsforschung aus Ost und West

Jens Gieseke

Forschungsprojekt

Das Projekt zielt darauf, mit Hilfe von seriellen Berichtsquellen die informelle Bildung und den Wandel von Einstellungen und Haltungen der DDR-Bevölkerung zu rekonstruieren. Die Grundlage der Untersuchung bilden zwei Quellengruppen: einerseits Stimmungs- und Lageberichte zu „Reaktionen der Bevölkerung“ des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR von 1958 bis 1989 sowie Lagemeldungen des Bundesnachrichtendienstes (sofern zugänglich), andererseits die Ergebnisse demoskopischer und soziologischer Forschungsprogramme von Infratest München sowie verschiedenen DDR-Stellen (ZIJ, IfM beim ZK der SED, Institut für Marktforschung, DDR-Rundfunk u.a.).

Ratgeber-Literatur für DDR-Bürgerinnen

VEB Narva Kombinat Berliner Glühlampenwerk, Brigade "25. Jahrestag der DDR", Foto: Horst Sturm, Bundesarchiv Bild 183-P0520-0022, CC BY-SA 3.0 DE

Die feinen Unterschiede der klassenlosen Gesellschaft
Eine Sozialgeschichte der SED-Diktatur

Jens Gieseke

Forschungsprojekt

Ziel des Projekts ist eine kompakte Darstellung zur Sozialgeschichte der SED-Herrschaft, die die Befunde der politischen Regimegeschichte mit Analysen der sozialen Strukturen und Erfahrungshorizonte in der DDR-Gesellschaft kombiniert. Es knüpft in der Fragestellung an die öffentlichen Debatten über das mentale und soziale Erbe des ostdeutschen Staatssozialismus an und bilanziert die ebenso intensive wie kontroverse Forschung seit dem Mauerfall zu Herrschaft und Gesellschaft in der DDR.

Von der SED zur PDS: Die Transformation der DDR-Staatspartei in der Demokratie

Antonia Gäbler

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Das Projekt untersucht, wie sich die PDS sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene seit dem Herbst 1989 personell, organisatorisch und programmatisch transformierte und in den 1990er Jahren entwickelte.

Erich Mielke und Mosambiks Präsident Samora Machel in Ost-Berlin, (ca. 1980). Foto: BStU, MfS Abt. X Nr. 769.

Tschekistische Entwicklungshilfe
Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in der „Dritten Welt“

Anna Warda

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Während des Ost-West-Konfliktes hatte die „Ost-Süd-Beziehung“ für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR einen besonderen Stellenwert. Hunderte von MitarbeiterInnen waren seit dem Jahr 1964 bis zum Mauerfall in über 25 Ländern der „Dritten Welt“ aktiv.

Das Promotionsvorhaben ordnet die Aktivitäten und Interessen des MfS in den Kontext der DDR-Außenpolitik ein. Zudem wird das Vorgehen in den betroffenen Ländern umfassend beleuchtet. Die Schwerpunkte des MfS lagen zum einen in der geheimdienstlichen Kooperation mit den Partnerdiensten sowie der Aufklärung westlicher Dienste. Eine weitere Kernaufgabe war der Ausbau von Schutz- und Sicherheitsorganen zur Festigung pro-kommunistischer Herrschaft in den jeweiligen Ländern.

Ausweis der Bundesrepublik Deutschland für Vertriebene und Flüchtlinge. Bild: gemeinfrei.

Pforzheim – eine Stadt des Ankommens: Zur Integration geflüchteter, freigekaufter und ausgereister DDR-Bürger im Südwesten der Bundesrepublik

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Der Zuzug von insgesamt 3,8 Millionen Menschen, die zwischen 1949 und 1990 teils unter Lebensgefahr aus der DDR flüchteten und ausreisten oder von der Bundesregierung freigekauft wurden, stellte die Gesellschaft und Politik in Westdeutschland sowie die Neuankömmlinge selbst vor große Herausforderungen. Nach der fast völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt Pforzheim durch den anschließenden wirtschaftlichen Aufschwung eine Anlaufstelle für viele Ankömmlinge - von Vertriebenen, über SBZ/DDR-Flüchtlingen, Gastarbeitern, Spätaussiedlern bis hin zu Asylsuchenden.

Gesellschaftsgeschichte der DDR

MfS-Entwicklungshilfe - Die ostdeutsche Volksmeinung - Sozialgeschichte der SED-Diktatur - Sexismus in der DDR - Pforzheim-Stadt des Ankommens - Auswirkungen des Mauerbaus - Reisen ins andere Deutschland

Forschung

Projekte

Das Hotel Neptun in Warnemünde im Sommer 1988. Bundesarchiv Bild 183-1988-0704-010, CC BY-SA 3.0 DE

Reisen ins andere Deutschland: Tourismus durch den Eisernen Vorhang

Stefanie Eisenhuth

abgeschlossenes Postdoc-Projekt

Nach einer Phase der immer weiteren Abschließung wurde die innerdeutsche Grenze Anfang der 1970er-Jahre wieder durchlässiger. In der „Ära Honecker“ registrierte die DDR jährlich mehrere Millionen Einreisen aus West-Berlin, der Bundesrepublik und anderen nichtsozialistischen Ländern. Das Projekt untersucht die zunehmende Öffnung der DDR gen Westen anhand touristischer Reisen von West- nach Ostdeutschland. Es fragt nach anvisierten Zielen und unerwünschten Folgen des deutsch-deutschen Tourismus, nach staatlichen Regulierungsversuchen und Formen gesellschaftlichen Eigen-Sinns. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Ambivalenz von Außenintegration und Binnenerosion, die die wachsende Durchlässigkeit des „Eisernen Vorhangs“ zeitigte. 

 

Die ostdeutsche Volksmeinung im Spiegel von Geheimdienstberichten und Meinungsforschung aus Ost und West

Jens Gieseke

Forschungsprojekt

Das Projekt zielt darauf, mit Hilfe von seriellen Berichtsquellen die informelle Bildung und den Wandel von Einstellungen und Haltungen der DDR-Bevölkerung zu rekonstruieren. Die Grundlage der Untersuchung bilden zwei Quellengruppen: einerseits Stimmungs- und Lageberichte zu „Reaktionen der Bevölkerung“ des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR von 1958 bis 1989 sowie Lagemeldungen des Bundesnachrichtendienstes (sofern zugänglich), andererseits die Ergebnisse demoskopischer und soziologischer Forschungsprogramme von Infratest München sowie verschiedenen DDR-Stellen (ZIJ, IfM beim ZK der SED, Institut für Marktforschung, DDR-Rundfunk u.a.).

Ratgeber-Literatur für DDR-Bürgerinnen

VEB Narva Kombinat Berliner Glühlampenwerk, Brigade "25. Jahrestag der DDR", Foto: Horst Sturm, Bundesarchiv Bild 183-P0520-0022, CC BY-SA 3.0 DE

Die feinen Unterschiede der klassenlosen Gesellschaft
Eine Sozialgeschichte der SED-Diktatur

Jens Gieseke

Forschungsprojekt

Ziel des Projekts ist eine kompakte Darstellung zur Sozialgeschichte der SED-Herrschaft, die die Befunde der politischen Regimegeschichte mit Analysen der sozialen Strukturen und Erfahrungshorizonte in der DDR-Gesellschaft kombiniert. Es knüpft in der Fragestellung an die öffentlichen Debatten über das mentale und soziale Erbe des ostdeutschen Staatssozialismus an und bilanziert die ebenso intensive wie kontroverse Forschung seit dem Mauerfall zu Herrschaft und Gesellschaft in der DDR.

Von der SED zur PDS: Die Transformation der DDR-Staatspartei in der Demokratie

Antonia Gäbler

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Das Projekt untersucht, wie sich die PDS sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene seit dem Herbst 1989 personell, organisatorisch und programmatisch transformierte und in den 1990er Jahren entwickelte.

Erich Mielke und Mosambiks Präsident Samora Machel in Ost-Berlin, (ca. 1980). Foto: BStU, MfS Abt. X Nr. 769.

Tschekistische Entwicklungshilfe
Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in der „Dritten Welt“

Anna Warda

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Während des Ost-West-Konfliktes hatte die „Ost-Süd-Beziehung“ für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR einen besonderen Stellenwert. Hunderte von MitarbeiterInnen waren seit dem Jahr 1964 bis zum Mauerfall in über 25 Ländern der „Dritten Welt“ aktiv.

Das Promotionsvorhaben ordnet die Aktivitäten und Interessen des MfS in den Kontext der DDR-Außenpolitik ein. Zudem wird das Vorgehen in den betroffenen Ländern umfassend beleuchtet. Die Schwerpunkte des MfS lagen zum einen in der geheimdienstlichen Kooperation mit den Partnerdiensten sowie der Aufklärung westlicher Dienste. Eine weitere Kernaufgabe war der Ausbau von Schutz- und Sicherheitsorganen zur Festigung pro-kommunistischer Herrschaft in den jeweiligen Ländern.

Ausweis der Bundesrepublik Deutschland für Vertriebene und Flüchtlinge. Bild: gemeinfrei.

Pforzheim – eine Stadt des Ankommens: Zur Integration geflüchteter, freigekaufter und ausgereister DDR-Bürger im Südwesten der Bundesrepublik

Assoziiertes Dissertationsprojekt

Der Zuzug von insgesamt 3,8 Millionen Menschen, die zwischen 1949 und 1990 teils unter Lebensgefahr aus der DDR flüchteten und ausreisten oder von der Bundesregierung freigekauft wurden, stellte die Gesellschaft und Politik in Westdeutschland sowie die Neuankömmlinge selbst vor große Herausforderungen. Nach der fast völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt Pforzheim durch den anschließenden wirtschaftlichen Aufschwung eine Anlaufstelle für viele Ankömmlinge - von Vertriebenen, über SBZ/DDR-Flüchtlingen, Gastarbeitern, Spätaussiedlern bis hin zu Asylsuchenden.