Wissensordnungen

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(Foto: Pixabay)

Wissen ist immer in irgendeiner Form geordnet und zugleich ordnet es bestimmte Handlungsfelder, in denen es praktisch reproduziert wird. Die Arbeiten in diesem Bereich untersuchen sowohl den Wandel als auch die Prägekraft unterschiedlicher Wissensordnungen in Politik und Wirtschaft. Mit Blick auf die Zeitgeschichte insgesamt fragen sie insbesondere nach der Bedeutung zeitgenössischer Wissenschaften für die Veränderung von Weltwahrnehmungen und Handlungsweisen. Darüber hinaus reflektieren sie die Auswirkungen dieser Wissensordnungen auf die historische Erkenntnis.

Projektverbünde

Politisch-soziale Zeit- und Prozessbegriffe

Verbundprojekt 
Im Rahmen des Verbundprojekts „Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen. Lexikon zur historischen Semantik in Deutschland“ untersucht das ZZF die Veränderung von Begriffen, die Zeitlichkeit und historischen Wandel zum Ausdruck bringen. Partner des Verbundsprojekts, von der Leibniz-Gemeinschaft gefördert wird, sind das ZZF, das Leibniz-Zentrum Literatur- und Kulturforschung in Berlin (ZfL) und das Leibniz-Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim.

Projekte

Anne-Sophie Reichert

Innovation oder Datafizierung: Zur Geschichte und Gegenwart von Female Technologies

Forschungsprojekt

Das Projekt untersucht Verbindungen und Unterschiede zwischen heutiger FemTech und feministischen Selbsthilfeinitiativen, Gemeinschaftskliniken und Gesundheitsorganisationen, in denen Frauen*gesundheit nach wie vor ein politisches, nichtkommerzielles und gemeinschaftsorientiertes Anliegen ist.

Rüdiger Graf

Hypocracy? Politik und Ökonomie des richtigen Lebens im falschen

Forschungsprojekt
Das Projekt untersucht den individuellen und gesellschaftlichen Umgang mit der Diskrepanz zwischen normativen Ansprüchen und tatsächlichen Praktiken.

Jary Koch

Digitalisierung der chemisch-pharmazeutische Industrie seit den 1970er Jahren

Dissertationsprojekt

im von der DFG geförderten Kooperationsprojekts „Politics of Inscription in der digitalen Transformation".
Das Projekt untersucht den Einfluss des digitalen Wandels auf Unternehmensstrategien und Arbeitsprozesse in der chemischen und pharmazeutischen Industrie seit den 1970er Jahren.

Florian Schmaltz

Luftfahrtforschung und Okkupationspolitik im Zweiten Weltkrieg: Die „Außenstellen“ der Aerodynamischen Versuchsanstalt im europäischen Herrschaftsbereich des NS-Regimes

Assoziiertes Forschungsprojekt
Das Projekt zur Geschichte der Luftfahrtforschung während des Zweiten Weltkrieges soll anhand der Aerodynamischen Versuchsanstalt (AVA) Göttingen neue Perspektiven eröffnen.

Désirée Schauz

Eine Geschichte der Kopfarbeit. Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft?

Assoziiertes Forschungsprojekt
Das Projekt geht der Frage nach, wie wirkmächtig die Debatten über die Wissensgesellschaft für die Neukonfigurationen der Arbeit im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert waren. 

Simon Specht

Der Fortschrittsbegriff im 20. Jahrhundert: Abgesänge, Resistenz und Wandel

Dissertationsprojekt
Das Projekt untersucht die Geschichte der Fortschrittssemantik in der deutschen politischen Sprache im 20. Jahrhundert. Es ist Teil der Untersuchung politisch-sozialer Zeit- und Prozessbegriffe und wird im Rahmen des Verbundprojekts „Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen. Lexikon zur historischen Semantik in Deutschland“ gefördert.

Agnes Bauer

Erfassung der Psyche und Einhegung von Körperlichkeit: Die Geschichte apparativen, psychologischen Testens und das Verhältnis von Hand- und Kopfarbeit

Assoziiertes Dissertationsprojekt
Das Projekt ist im Feld der Wissenschafts-, Technik- und Mediengeschichte angesiedelt. Es untersucht die Beziehung zwischen Denken und (Hand-)Motorik in psychologischen Eignungsprüfungen des 20. Jahrhunderts in den deutschsprachigen Ländern für unterschiedliche Berufsgruppen. 

Stefan Jehne

(K)eine sozialistische Eugenik? Sterilisationspolitik und -praxis in der SBZ und DDR 1945-1990 im Spannungsfeld von NS-Vergangenheit, Planungsdenken und Biopolitik

Assoziiertes Dissertationsprojekt
In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wurde das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ (GzVeN) als nationalsozialistisches Unrecht deklariert und aufgehoben. Das Projekt untersucht, warum es in der SBZ trotz der Aufhebung des GzVeN als NS-Unrecht nicht zu einer flächendeckenden Strafverfolgung gekommen ist.

Christopher Neumaier

Leistungsfähigkeit und Belastungsgrenzen: 
(digitales) Produktdesign und sich wandelnde Arbeitsanforderungen in der Hightech-Industrie seit den 1970er-Jahren

Forschungsprojekt
Das Projekt untersucht, wie sich in der Bundesrepublik seit den 1970er Jahren die Arbeitsanforderungen beim Design von Produkten in den Hightech-Industrien der Automobilfertigung, der Pharmazie sowie der Informations- und Kommunikationstechnik verschoben hat.