Der Nationalsozialismus und seine Nachgeschichten

Bildinfo

Angehörige des Reichsarbeitsdienstes auf dem Wege zu einer Kundgebung der NSDAP, 1933. Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-P021658 / Frankl, A. / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv B 145 Bild-P021658, Reichsarbeitsdienst, Marsch zu einer Kundgebung, CC BY-SA 3.0 DE

Die Mobilisierung gesellschaftlicher und materieller Ressourcen ist kein Spezifikum diktatorischer Systeme. Für sie hat Mobilisierung aber besondere Bedeutung. Denn sie sind darauf angewiesen, soziale Dynamik nicht nur zu kontrollieren, sondern in Bahnen zu lenken, die der Realisierung ihrer eigenen politischen Ziele dienen. Die Projekte konzentrieren sich auf die Frage, welche Bedeutung die Akteure auf der regionalen und lokalen Ebene für die Mobilisierung in der NS-Diktatur hatten. 

Projektverbünde

Verbundprojekt: Die radikale Rechte in Deutschland, 1945–2000

Projektleitung: Prof. Dr. Frank Bösch (ZZF Potsdam), Prof. Dr. Gideon Botsch (MMZ Potsdam)
Gefördert von der Volkswagenstiftung
Das Forschungsprojekt widmet sich der Geschichte der radikalen Rechten in beiden Teilen Deutschlands in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ziel ist es, deren Entwicklung umfassend und archivgestützt, auch auf Grundlage bisher nicht erschlossener Quellen, zeithistorisch kontextualisiert zu analysieren. Am ZZF Potsdam werden sechs Teilprojekte bearbeitet.
Die Seite bietet eine Übersicht mit den am ZZF bearbeiteten Teilprojekten.

Projekte

Vincent Kleinbub

Geschichte der Jugendherbergen und des Deutschen Jugendherbergswerks in der NS-Zeit und im geteilten Deutschland

Dissertationsprojekt
Das Projekt erforscht die Geschichte der Jugendherbergen in Deutschland und ihres Dachverbandes. Dabei sollen Brüche und Kontinuitäten des Jugendtourismus in den 1930er bis -50er-Jahren sichtbar gemacht werden.

Dominik Rigoll

Nationalisierung. Wie rechte Parteien das besetzte und geteilte Deutschland prägten

Postdoc-Projekt
Teilprojekt des Projekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“
In der alten Bundesrepublik ist die Normalisierung nationalistischer Programmatiken, Rhetoriken und Praktiken auch als „Renazifizierung“, „Restauration“, „Tendenzwende“ oder „Rechtsruck“ bezeichnet worden. In den westlichen Besatzungszonen und mit Blick auf die SBZ/DDR war eher von „neuem Nationalismus“ die Rede. Im Projekt werden diese Prägungs- und Aneignungsprozesse untersucht. 

Marie Müller-Zetzsche

Medien-Intellektuelle von rechts? Die Entwicklung rechtsradikaler Ideologie nach 1945 in Deutschland und Frankreich

Assoziiertes Postdoc-Projekt
Teilprojekt des Projekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“
Das Projekt untersucht, wie sich rechtsradikale Ideologien seit 1945 in der Bundesrepublik und in Frankreich verändert haben. 

Luisa Seydel

Arbeit, Familie, Vaterland - Alltags- und Lebenswelten der radikalen Rechten (ca. 1960 bis 1990)

Dissertationsprojekt (bis 31.1.2023)
Teilprojekt des Projekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“
Das Projekt analysierte die bislang historisch kaum erforschte Lebenswelt der radikalen Rechten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 

Konstantin Neumann

Desertion in der Diktatur. Die Strafverfolgung fahnenflüchtiger Soldaten der Nationalen Volksarmee 1962-1989 als Legitimationsdiskurs und Herrschaftstechnik (Arbeitstitel)

Assoziiertes Dissertationsprojekt
Das Projekt geht der Frage nach, wie das Phänomen der Fahnenflucht, die politische Wahrnehmung dieses Problems und die staatlichen Verfolgungspraktiken sich wechselseitig formiert haben. 

Jakob Saß

Radikale Rechte in der Bundeswehr und NVA (1955/56-1998)

Dissertationsprojekt
Teilprojekt des Projekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“
Das Projekt untersucht erstmalig auf Basis von internen Akten zäsurübergreifend und akteursorientiert auch bislang unbekannte Praktiken der radikalen Rechte sowohl in der Bundeswehr als auch vergleichend in der NVA. 

Laura Haßler

Rechte Kaderschmieden. Die „Jungen Nationaldemokraten“, ca. 1967–1994

Assoziiertes Dissertationsprojekt
Teilprojekt des Projekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“
Die „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) nehmen eine Schlüsselposition in der Geschichte der ‚Nationalen Opposition‘ der Bundesrepublik Deutschland ein. Das Projekt analysiert ihre Strukturen, Bündnisse und Aktivitäten gesellschaftsgeschichtlich. 

Juliane Röleke

„Weißt du, dass da Krieg ist?“ Nordirland und die Bundesrepublik Deutschland: Eine transnationale Konfliktgeschichte 1968-1998

Assoziiertes Dissertationsprojekt
Das Projekt fragt danach, welche transnationalen Netzwerke zivilgesellschaftliche Gruppierungen aus Nordirland und der BRD herstellten und wie diese sich im Verlaufe des Nordirlandkonflikts veränderten. Zudem untersucht es, welche Deutungen von Gewalt oder Gewaltlosigkeit diesem Engagement jeweils zugrunde lagen.

Jutta Braun

Das Bundespresseamt zwischen NS-Vergangenheit und demokratischer Eigenwerbung

Forschungsprojekt
Gegenstand des Projekts, das den Zeitraum von der Staatsgründung bis in die Siebzigerjahre behandelt, sind u.a. personelle Kontinuitäten zwischen den Institutionen der NS-Propaganda und dem Bundespresseamt.

René Schlott

Raul Hilberg (1926-2007). Eine Biographie

Assoziiertes Forschungsprojekt
Ziel des Forschungsprojektes ist es, eine Biographie des 1926 in Wien geboren und 1939 in die USA geflohenen jüdischen Exilanten Hilbergs vorzulegen und der Wirkungsgeschichte seines opus magnum nachzugehen.

Thomas Schaarschmidt

Die politische Mobilisierung von Gesellschaft und Wirtschaft in der Großstadtregion Berlin unter den Bedingungen des Zweiten Weltkriegs

Forschungsprojekt
Das Projekt analysiert Prozesse politischer Steuerung im Ballungsraum der deutschen Reichshauptstadt während der NS-Diktatur.