Dissertationsprojekt
Teilprojekt des Projekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“
Ein soldatisches Männlichkeitsideal gilt für die radikale Rechte als selbstverständlich. Doch welche weiteren Rollen und Spielräume gab es für rechte Männer in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts? Und wie wurden Männerbilder hergestellt und durchgesetzt? Wie wurde in der Rechten auf Abweichungen von diesen Rollen reagiert? Diese Fragen wurden bisher zeithistorisch nicht erforscht. In meinem Projekt werde ich sie mithilfe eines praxeologischen Ansatzes untersuchen. Ein Fokus soll dabei auf männlicher Homosexualität liegen, da sie als Abweichung vom hegemonialen Männlichkeitsbild aufgefasst wird. Und dort, wo das als fraglos gegeben erscheinende Geschlecht vom Ideal abweicht, kann es "zum Sprechen gebracht" werden (Meuser). Dies zeigen die regen Diskussionen um Männlichkeit und Homosexualität um Michael Kühnen in den 1980er Jahren. Darüber hinaus sollen weitere mögliche Rollen rechter Männer, beispielsweise der Vaterrolle, beleuchtet werden.
Das Dissertationsprojekt gehört zum Projekt "Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“ Zur Projektwebsite: https://projekt.radikale-rechte.de/