Postdoc-Projekt
Teilprojekt des von der VW-Stiftung finanzierten Projekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“
Die kleinen Rechtsparteien, die sich nach 1945 in den westlichen Besatzungszonen und kurz nach Gründung der Bundesrepublik formierten, gelten gemeinhin als politisch gescheitert und historisch ziemlich irrelevant. Diese Studie zeigt, dass diese Parteien, deren Kürzel heute weitgehend vergessen sind, trotz ihrer relativen Schwäche bereits ab 1946 den demokratischen Wiederaufbau in den Ländern und später auch die entstehende Bonner Demokratie in vieler Hinsicht prägten.
Zum einen gelang es ihnen trotz vieler Einschränkungen nationalistische Parteistrukturen wiederaufzubauen, die teils an die späte Weimarer Republik, teils aber auch an das „Dritte Reich“ anknüpften und die schon durch ihre bloße Existenz dazu beitrugen, dass sich die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse nach rechts verschoben. Zum anderen trugen sie maßgeblich zur Verwirklichung nationalistischer Politik bei, etwa indem sich andere Parteien rechte Forderungen aneigneten. So wurde ein nationalistisches Potential reaktiviert, das seit der Weimarer Republik vor allem, aber nicht nur die NSDAP und das Naziregime angehäuft hatten.
Zur Projektwebsite: https://projekt.radikale-rechte.de