Verbundprojekt: Die radikale Rechte in Deutschland, 1945–2000

Bildinfo

Bildnachweis: Leipzig, Demonstration von "Republikanern", Neonazis, Januar 1990, Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0115-032 / Kluge, Wolfgang / CC BY-SA 3.0 DE

Projektleitung: Prof. Dr. Frank Bösch (ZZF Potsdam), Prof. Dr. Gideon Botsch (MMZ Potsdam)
Gefördert von der Volkswagenstiftung

Das Forschungsprojekt „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“ untersucht die Zeitgeschichte der radikalen Rechten mit bisher nicht erschlossenen Quellen und gesellschaftsgeschichtlichen Zugängen. Mit dem Begriff „radikale Rechte“ fokussiert das Projekt Akteur*innen, die aus einer nationalistischen, autoritär orientierten und rassistischen Weltanschauung die bestehende demokratische Verfassungsordnung in ihren Kernelementen als repräsentative parlamentarische Demokratie ablehnen. Dies schließt die kleinere Gruppe der gewaltbereiten extremistischen Rechten ein, ist aber nicht mit ihr identisch. Im Mittelpunkt des Projekts steht die übergeordnete Leitfrage, durch welche sozialen Praktiken sich der generationelle Wandel der radikalen Rechten in Deutschland vollzog – von den im Nationalsozialismus sozialisierten Akteur*innen hin zur in der Demokratie und SED-Diktatur aufgewachsenen Kohorte, die seit den 1970er-Jahren tonangebend wurde. 

Lesen Sie hier eine Projektskizze.

Zur Projektwebsite: https://projekt.radikale-rechte.de

Projekte

Dominik Rigoll

Nationalisierung. Wie rechte Parteien das besetzte und geteilte Deutschland prägten

Postdoc-Projekt
Teilprojekt des Projekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“
In der alten Bundesrepublik ist die Normalisierung nationalistischer Programmatiken, Rhetoriken und Praktiken auch als „Renazifizierung“, „Restauration“, „Tendenzwende“ oder „Rechtsruck“ bezeichnet worden. In den westlichen Besatzungszonen und mit Blick auf die SBZ/DDR war eher von „neuem Nationalismus“ die Rede. Im Projekt werden diese Prägungs- und Aneignungsprozesse untersucht. 

Marie Müller-Zetzsche

Medien-Intellektuelle von rechts? Die Entwicklung rechtsradikaler Ideologie nach 1945 in Deutschland und Frankreich

Assoziiertes Postdoc-Projekt
Teilprojekt des Projekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“
Das Projekt untersucht, wie sich rechtsradikale Ideologien seit 1945 in der Bundesrepublik und in Frankreich verändert haben. 

Luisa Seydel

Arbeit, Familie, Vaterland - Alltags- und Lebenswelten der radikalen Rechten (ca. 1960 bis 1990)

Dissertationsprojekt (bis 31.1.2023)
Teilprojekt des Projekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“
Das Projekt analysierte die bislang historisch kaum erforschte Lebenswelt der radikalen Rechten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 

Jakob Saß

Radikale Rechte in der Bundeswehr und NVA (1955/56-1998)

Dissertationsprojekt
Teilprojekt des Projekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“
Das Projekt untersucht erstmalig auf Basis von internen Akten zäsurübergreifend und akteursorientiert auch bislang unbekannte Praktiken der radikalen Rechte sowohl in der Bundeswehr als auch vergleichend in der NVA. 

Laura Haßler

Rechte Kaderschmieden. Die „Jungen Nationaldemokraten“, ca. 1967–1994

Assoziiertes Dissertationsprojekt
Teilprojekt des Projekts „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945-2000“
Die „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) nehmen eine Schlüsselposition in der Geschichte der ‚Nationalen Opposition‘ der Bundesrepublik Deutschland ein. Das Projekt analysiert ihre Strukturen, Bündnisse und Aktivitäten gesellschaftsgeschichtlich.