Update: Deutschlandfunk Kultur und ZZF präsentieren gemeinsames Radio-Format

22.06.2022

Vor 100 Jahren erschütterte eine rechtsradikale Attentatsserie die Weimarer Republik: Am 26. August 1921 starb der ehemalige Reichsfinanzminister Matthias Erzberger im Schwarzwald unter den Kugeln zweier Attentäter. Am 4. Juni 1922 überlebte der der frühere Ministerpräsident Philipp Scheidemann in Kassel einen Blausäure-Anschlag nur knapp. Wenige Tage später ermordeten am 24. Juni 1922 wiederum zwei Attentäter Reichsaußenminister Walther Rathenau. Die hundertsten Jahrestage dieser Angriffe auf die Republik nahmen das ZZF und Deutschlandfunk Kultur zum Anlass, um über gewaltsame Herausforderungen der deutschen Demokratie in Vergangenheit und Gegenwart zu reflektieren.

Von der Geschichte der ersten deutschen Republik geht derzeit eine große Faszination aus. Das liegt nicht zuletzt an der Idee, dass es historische Parallelen gebe, zwischen dem Zustand der damaligen und der heutigen Demokratie. Denn obwohl die Berliner Republik vieles von der Weimarer unterscheidet, so befinden wir uns gegenwärtig erneut in einer Situation, in der zwar nicht die Demokratie als solche gefährdet scheint, sich aber dennoch Teile der Gesellschaft nicht (mehr) mit den Zielen der demokratischen Parteien identifizieren. Die Gewalt gegen Angehörige von Minderheiten sowie Aggressionen gegenüber Politiker*innen und Journalist*innen haben zugenommen. Mehrfach wurde in den letzten Jahren deutlich, dass verbale Hetze auch heute wieder furchtbare Folgen haben kann.

Von Ende August 2021 bis zum 22. Juni 2022 präsentierten die Redaktion der Sendung »Zeitfragen« und das ZZF gemeinsam die Reihe »100 Jahre politischer Mord in Deutschland«. Jeden Mittwoch gegen 19:25 Uhr widmeten sie sich für knapp fünf Minuten der Geschichte rechtsgerichteter Gewalt gegen die Demokratie. Autorin ist ZZF-Wissenschaftlerin Elke Kimmel.

Die einzelnen Radio-Beiträge verdeutlichen, dass  die politischen Morde nur die drastischste Form des rechtsradikalen Kampfes gegen die neue demokratische Ordnung waren. Sie erörtern die Bemühungen aber auch das Versagen von Staat und Gesellschaft, sich der rechtsterroristischen Bedrohung zu erwehren. Zudem schlagen sie einen Bogen in die Gegenwart und fragen nach Brüchen und Kontinuitäten im Verlauf des 20. Jahrhunderts.

Die einzelnen Folgen der Sendung »Zeitfragen« finden Sie im Audio-Archiv von Deutschlandfunk Kultur, auf der Website der Sendung und in der ARD-Mediathek. Auch über Apple Podcast oder Spotify kann die Sendung abonniert werden.

Lesen Sie auch den Beitrag von Martin Sabrow: Gewalt gegen Weimar. Ein Medien und Ausstellungsprojekt, in: zeitgeschichte | online, 24. August 2021.

 


Beiträge der Reihe »100 Jahre politischer Mord in Deutschland« seit 25.8.2021 (1. Folge)
(die gesendeten Folgen sind zur Mediathek verlinkt):

25.08.21 Auftakt-Folge: Der Erzberger-Mord 
25.08.21 Reaktionen auf den Mord
01.09.21 Verbot der Hass- und Hetzpresse
08.09.21 Umkämpfte Erinnerung an das Mordopfer Erzberger
15.09.21 Bayern als Rückzugsraum für Republikfeinde
22.09.21 Rechte Netzwerke
29.09.21 Spektakuläre Rücktritte an der Polizeispitze in München
06.10.21 Der Mythos Hindenburg und die Dolchstoßlegende
13.10.21 Die unrühmliche Rolle der Presse in der Weimarer Republik
20.10.21 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund 1919
27.10.21 Mörderischer Kampf um Oberschlesien
03.11.21 Sehnsucht nach der Monarchie
10.11.21 Wie man in der Weimarer Republik auf die Novemberrevolution blickte
17.11.21 Eine Polizeitruppe als Sicherheitsrisiko
24.11.21 Die Besetzung des Rheinlands und die „schwarze Schmach“
01.12.21 Erfolgloses Verbot der Freikorps
08.12.21 „Verrätern“ droht der Tod
15.12.21 Der Niedergang des Linksliberalismus
22.12.21 Putschisten vor Gericht
29.12.21 Schwarzrotgold und Schwarzweißrot: der Flaggenstreit
05.01.22 Republikanische Juristen
12.01.22 Die „Kriegsschuldlüge“
19.01.22 Die Zerstrittenheit der politischen Linken
26.01.22 Der Verschwörungsmythos der „Protokolle der Weisen von Zion“
02.02.22 Walther Rathenau wird Außenminister
09.02.22 Die scheinbar unpolitische Technische Nothilfe
16.02.22 Das mörderische Treiben nationalistischer Studenten
23.02.22 Illegale Waffenlager in Deutschland
02.03.22 Die Karriere eines Rechtsterroristen
09.03.22 Abtreibung als Kampfthema in der Republik
16.03.22 Der Protestantismus als republikfeindliche Kraft
23.03.22 Hass auf Pazifisten
30.03.22 Nationalismus im Film
06.04.22 Primaner gegen die Republik
13.04.22 Der Kult um die Kriegstoten
20.04.22 Aufstieg der NSDAP
27.04.22 Antisemitische Hetze gegen Außenminister Rathenau
04.05.22 Die Radikalisierung der Kommunisten
11.05.22 Rechtsfreie Räume auf dem Lande
18.05.22 Verleumdungskampagnen gegen Präsident Ebert
25.05.22 Die alltägliche Bedrohung von rechts
01.06.22 Antidemokratische Stimmungsmache auf dem Land
08.06.22 Blausäure-Attentat auf Philipp Scheidemann
15.06.22 Der Erzberger-Mord: Hintermänner vor Gericht
22.06.22 Attentat auf Walter Rathenau 1922. Erschütterung, Hilflosigkeit, aber kein Bürgerkrieg

 

 

 

 

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Update: Deutschlandfunk Kultur und ZZF präsentieren gemeinsames Radio-Format

22.06.2022

Vor 100 Jahren erschütterte eine rechtsradikale Attentatsserie die Weimarer Republik: Am 26. August 1921 starb der ehemalige Reichsfinanzminister Matthias Erzberger im Schwarzwald unter den Kugeln zweier Attentäter. Am 4. Juni 1922 überlebte der der frühere Ministerpräsident Philipp Scheidemann in Kassel einen Blausäure-Anschlag nur knapp. Wenige Tage später ermordeten am 24. Juni 1922 wiederum zwei Attentäter Reichsaußenminister Walther Rathenau. Die hundertsten Jahrestage dieser Angriffe auf die Republik nahmen das ZZF und Deutschlandfunk Kultur zum Anlass, um über gewaltsame Herausforderungen der deutschen Demokratie in Vergangenheit und Gegenwart zu reflektieren.

Von der Geschichte der ersten deutschen Republik geht derzeit eine große Faszination aus. Das liegt nicht zuletzt an der Idee, dass es historische Parallelen gebe, zwischen dem Zustand der damaligen und der heutigen Demokratie. Denn obwohl die Berliner Republik vieles von der Weimarer unterscheidet, so befinden wir uns gegenwärtig erneut in einer Situation, in der zwar nicht die Demokratie als solche gefährdet scheint, sich aber dennoch Teile der Gesellschaft nicht (mehr) mit den Zielen der demokratischen Parteien identifizieren. Die Gewalt gegen Angehörige von Minderheiten sowie Aggressionen gegenüber Politiker*innen und Journalist*innen haben zugenommen. Mehrfach wurde in den letzten Jahren deutlich, dass verbale Hetze auch heute wieder furchtbare Folgen haben kann.

Von Ende August 2021 bis zum 22. Juni 2022 präsentierten die Redaktion der Sendung »Zeitfragen« und das ZZF gemeinsam die Reihe »100 Jahre politischer Mord in Deutschland«. Jeden Mittwoch gegen 19:25 Uhr widmeten sie sich für knapp fünf Minuten der Geschichte rechtsgerichteter Gewalt gegen die Demokratie. Autorin ist ZZF-Wissenschaftlerin Elke Kimmel.

Die einzelnen Radio-Beiträge verdeutlichen, dass  die politischen Morde nur die drastischste Form des rechtsradikalen Kampfes gegen die neue demokratische Ordnung waren. Sie erörtern die Bemühungen aber auch das Versagen von Staat und Gesellschaft, sich der rechtsterroristischen Bedrohung zu erwehren. Zudem schlagen sie einen Bogen in die Gegenwart und fragen nach Brüchen und Kontinuitäten im Verlauf des 20. Jahrhunderts.

Die einzelnen Folgen der Sendung »Zeitfragen« finden Sie im Audio-Archiv von Deutschlandfunk Kultur, auf der Website der Sendung und in der ARD-Mediathek. Auch über Apple Podcast oder Spotify kann die Sendung abonniert werden.

Lesen Sie auch den Beitrag von Martin Sabrow: Gewalt gegen Weimar. Ein Medien und Ausstellungsprojekt, in: zeitgeschichte | online, 24. August 2021.

 


Beiträge der Reihe »100 Jahre politischer Mord in Deutschland« seit 25.8.2021 (1. Folge)
(die gesendeten Folgen sind zur Mediathek verlinkt):

25.08.21 Auftakt-Folge: Der Erzberger-Mord 
25.08.21 Reaktionen auf den Mord
01.09.21 Verbot der Hass- und Hetzpresse
08.09.21 Umkämpfte Erinnerung an das Mordopfer Erzberger
15.09.21 Bayern als Rückzugsraum für Republikfeinde
22.09.21 Rechte Netzwerke
29.09.21 Spektakuläre Rücktritte an der Polizeispitze in München
06.10.21 Der Mythos Hindenburg und die Dolchstoßlegende
13.10.21 Die unrühmliche Rolle der Presse in der Weimarer Republik
20.10.21 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund 1919
27.10.21 Mörderischer Kampf um Oberschlesien
03.11.21 Sehnsucht nach der Monarchie
10.11.21 Wie man in der Weimarer Republik auf die Novemberrevolution blickte
17.11.21 Eine Polizeitruppe als Sicherheitsrisiko
24.11.21 Die Besetzung des Rheinlands und die „schwarze Schmach“
01.12.21 Erfolgloses Verbot der Freikorps
08.12.21 „Verrätern“ droht der Tod
15.12.21 Der Niedergang des Linksliberalismus
22.12.21 Putschisten vor Gericht
29.12.21 Schwarzrotgold und Schwarzweißrot: der Flaggenstreit
05.01.22 Republikanische Juristen
12.01.22 Die „Kriegsschuldlüge“
19.01.22 Die Zerstrittenheit der politischen Linken
26.01.22 Der Verschwörungsmythos der „Protokolle der Weisen von Zion“
02.02.22 Walther Rathenau wird Außenminister
09.02.22 Die scheinbar unpolitische Technische Nothilfe
16.02.22 Das mörderische Treiben nationalistischer Studenten
23.02.22 Illegale Waffenlager in Deutschland
02.03.22 Die Karriere eines Rechtsterroristen
09.03.22 Abtreibung als Kampfthema in der Republik
16.03.22 Der Protestantismus als republikfeindliche Kraft
23.03.22 Hass auf Pazifisten
30.03.22 Nationalismus im Film
06.04.22 Primaner gegen die Republik
13.04.22 Der Kult um die Kriegstoten
20.04.22 Aufstieg der NSDAP
27.04.22 Antisemitische Hetze gegen Außenminister Rathenau
04.05.22 Die Radikalisierung der Kommunisten
11.05.22 Rechtsfreie Räume auf dem Lande
18.05.22 Verleumdungskampagnen gegen Präsident Ebert
25.05.22 Die alltägliche Bedrohung von rechts
01.06.22 Antidemokratische Stimmungsmache auf dem Land
08.06.22 Blausäure-Attentat auf Philipp Scheidemann
15.06.22 Der Erzberger-Mord: Hintermänner vor Gericht
22.06.22 Attentat auf Walter Rathenau 1922. Erschütterung, Hilflosigkeit, aber kein Bürgerkrieg

 

 

 

 

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