Arbeit, Wohlfahrtsstaatlichkeit, Ungleichheit

Bildinfo

Bundespräsident Horst Köhler begrüßt bei einem Besuch in Bremen am 10.9.2007 auch die »Montagsdemonstranten«. Foto: Frank Kleinschmidt, gemeinfrei (Wikimedia Commons

Der Arbeitsbereich Arbeit, Wohlfahrtsstaatlichkeit, Ungleichheit richtet den Blick auf die öffentliche Regulierung marktverursachter und lebenslagenbedingter Ungleichheitsverhältnisse und die damit verbundenen Konflikte. Unser Forschungsprogramm versteht soziale Sicherheit als Kernelement der politischen Kultur und erforscht wohlfahrtsstaatliche Regime als zentrale soziale Normierungs- und Relationierungsmechanismen moderner Gesellschaften und Arenen gesellschaftlicher Chancenverteilung. Damit profiliert es Sicherheit und Ungleichheit als Leitkategorien zeithistorischer Gesellschaftsanalyse.
Forschungen zum Wandel der Arbeit nehmen hierbei einen zentralen Stellewert ein. Industrielle Produktionsregime werden in systemübergreifender Perspektive als soziale Ordnungsmodelle analysiert und die Folgen arbeitsweltlicher Wandlungsprozesse auf soziale Ungleichheitsverhältnisse untersucht.

Projektverbünde

Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Graduiertenkolleg der Hans-Böckler-Stiftung 
Leitung: Frank Bösch/ZZF, Winfried Süß/ZZF (Sprecher), Stefan Berger/ISB Bochum, und Andreas Wirsching/IfZ München-Berlin
Laufzeit: November 2021 – Oktober 2024 (zweite Förderphase des Kollegs)
Die vier Promotionsprojekte von Lukas Doil, Till Goßmann, Jessica Hall und Christina Häberle untersuchen vorwiegend auf der Meso- und Mikroebene Praktiken der Arbeitswelt, soziale Lagen und Ungleichheitsmuster sowie die Rolle der Gewerkschaften.

Projekte

Juliane Scholz (bis 31.05.2024)

Recht, Wissenschaft und Geschlecht: Die Reform des Abtreibungsparagraphen (§218) zur Zeit der deutschen Wiedervereinigung (1980–2000)

Buchprojekt
Das Projekt fragt nach den Beziehungen und Wechselwirklungen von Wissenschaft, Recht und Geschlecht am Beispiel der Reformdebatte des Abtreibungsparagraphen (§218 StGB) während der deutschen Wiedervereinigung.

Juliane Scholz ist über die Universität Lübeck erreichbar, E-Mail: Juliane.Scholz@uni-luebeck.de

Jessica Hall

Eine deutsch-deutsche Sozialgeschichte von Eisenbahner*innen im Zeichen von Wiedervereinigung und Privatisierung

Assoziiertes Dissertationsprojekt
im Rahmen des Graduiertenkollegs "Wandel der Arbeitswelt"
Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, welche sozialen Folgen Wiedervereinigung und Privatisierung der deutsch-deutschen Eisenbahnen, für die Arbeits- und Lebensverhältnisse von Eisenbahner*innen hatten.

Lukas Doil

„Flexibel“ und „prekär“. Arbeits- und Zeitverhältnisse in der bundesdeutschen Zeitarbeit

Assoziiertes Dissertationsprojekt
im Rahmen des Graduiertenkollegs "Wandel der Arbeitswelt"
Das Promotionsprojekt untersucht den Wandel von Arbeits- und Zeitordnungen in der Zeitarbeit seit den 1970er Jahren. Im Fokus stehen dabei die Mikro- und Mesoebenen der Arbeits- und Lebenswelt.

Till Goßmann

Die sozialen Folgen des Wandels im Einzelhandel in Ostdeutschland in den 1990er Jahren

Assoziiertes Dissertationsprojekt
im Rahmen des Graduiertenkollegs "Wandel der Arbeitswelt"
Das Projekt untersucht die sozialen Folgen der arbeitsweltlichen Veränderungen im ostdeutschen Einzelhandel im ersten Jahrzehnt nach der deutschen Einheit.

Frank Bösch

Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Forschungsprojekt
Graduiertenkolleg der Hans-Böckler-Stiftung 
Leitung: Frank Bösch/ZZF, Winfried Süß/ZZF (Sprecher), Stefan Berger/ISB Bochum, und Andreas Wirsching/IfZ München-Berlin
Laufzeit: November 2021 – Oktober 2024 (zweite Förderphase des Kollegs)
Die vier Promotionsprojekte von Lukas Doil, Till Goßmann, Jessica Hall und Christina Häberle untersuchen vorwiegend auf der Meso- und Mikroebene Praktiken der Arbeitswelt, soziale Lagen und Ungleichheitsmuster sowie die Rolle der Gewerkschaften.

Christina Häberle

Der Welt auf den Fersen. Eine internationale Geschichte der bundesdeutschen Schuhindustrie von 1970 bis 2000

Assoziiertes Dissertationsprojekt
im Rahmen des Graduiertenkollegs "Wandel der Arbeitswelt"
Das Dissertationsprojekt untersucht die Entwicklung der bundesdeutschen Schuhindustrie im Ausland. 

Renske De Vries; Thomas Schaarschmidt

Gesellschaftsgeschichte des ostdeutschen Handwerks im Systemumbruch zwischen 1980 und 2000

Forschungsprojekt
Das Projekt betreut: Prof. Dr. Thomas Schaarschmidt
Das Forschungsprojekt soll die Lücke schließen, die sich aus der Fixierung der Forschung auf die industriellen Großbetriebe der DDR und ihre Privatisierung bzw. Abwicklung durch die Treuhand in den 90er Jahren ergeben hat.

Elisabeth Kimmerle

Frauen in Bewegung. Migrantische Selbstorganisation und transnationale Mobilisierung türkeistämmiger Migrantinnen in Westdeutschland (1961-1990)

Dissertationsprojekt 
Teilprojekt des im Leibniz-Wettbewerb eingeworbenen Projekt „The Historicity of Democracy in the Arab and Muslim Worlds". 
Projektleiter am ZZF: Prof. Dr. Frank Bösch
Das Projekt geht der Frage nach, wie türkischstämmige Migrantinnen als transnationale und lokale Akteurinnen die begrenzten Handlungsspielräume ausgelotet und ausgeweitet haben, die sie durch die Migration hatten. 

Caroline Peters

Freiheit auf Probe. Bewährungshilfe zwischen Resozialisierung und Risiko in der Bundesrepublik Deutschland, 1950-2000

Assoziiertes Dissertationsprojekt
Das Projekt untersucht die Idee und Praxis der Bewährungshilfe als eine Form des social engineering. Dabei wird nach den Regelkatalogen normativen Verhaltens der sich Bewährenden gefragt, die sozialpolitischen Regelungsstrategien staatlicher und gesellschaftlicher Akteure betrachtet und herausgearbeitet, inwieweit staatliche, kirchliche und private Träger auf Formen der Selbstregulierung setzten.

Katharina Thießen

Arbeit für alle? Die Rolle des Deutschen Gewerkschaftsbundes in den Auseinandersetzungen um Arbeitslosigkeit und Armut, 1972-1998

Assoziiertes Dissertationsprojekt
im Rahmen des Graduiertenkollegs "Wandel der Arbeitswelt"
Warum der DGB auf seinen Forderungen beharrte und sich nur zögerlich an die gewandelten Verhältnisse sowie Lebensbedingungen anpasste, wird im Projekt anhand von vier Untersuchungsfeldern eruiert.

Rüdiger Hachtmann

Fordismus als Signatur des 20. Jahrhunderts

Buchprojekt
Ziel des Projektes ist eine Monographie unter dem Titel „Das Fordistische Jahrhundert“, die sich auf den deutschen Raum konzentriert, gleichwohl internationale und globale Entwicklungen kursorisch mit einbezieht. 

Winfried Süß

Arm und Reich

Buchprojekt
Ziel des Buchprojekts ist eine integrierte Wissens-, Sozial- und Politikgeschichte sozialer Ungleichheit, die zur historischen Kontextualisierung gegenwärtiger Debatten beiträgt.