Assoziiertes Dissertationsprojekt
im Rahmen des Graduiertenkollegs "Wandel der Arbeitswelt"
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage welche sozialen Folgen Wiedervereinigung und Privatisierung der deutsch-deutschen Eisenbahnen, für die Arbeits- und Lebensverhältnisse von Eisenbahner*innen, auch im Kontext globaler Veränderungen von Logistikstrukturen durch die zunehmende internationale Arbeitsteilung und den Aufbau „schlanker“ Produktionsketten mit erhöhtem Bedarf an Transportlogistik, hatten.
Das Projekt fokussiert dabei inhaltlich auf „Arbeit als Knotenpunkt sozialer Strukturbildung“ (Raphael 2019) und stellt sowohl die Umwälzungen der ostdeutschen Arbeitswelt nach der Wiedervereinigung, als auch die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen, als zentrale arbeitsweltliche Wandlungsprozesse mit besonders markanten Folgen für die Arbeitsbeziehungen und die Soziallagen von Arbeitnehmer*innen in den Mittelpunkt.
Der Untersuchungszeitraum reicht von 1980 bis 2000 und wurde gewählt, da hierdurch die deutsche Wiedervereinigung eine Spiegelachse der Entwicklungen bildet und ein ähnlich großer Untersuchungszeitraum davor und danach umrissen wird. Der Untersuchungsgegenstand wird sich auf den deutschen Raum beschränken, um speziell die deutsch-deutsche Perspektive beizubehalten. Relevante europäische Bezüge werden dabei ggf. aufgegriffen.
Da die Vielfalt an Berufen bei der Eisenbahn es nicht zulässt, innerhalb eines Dissertationsprojektes alle Professionen zu untersuchen, sollen vier ausgewählte Berufe exemplarisch untersucht werden: Hemmschuhleger*innen, Zugbegleiter*innen, Fahrdienstleiter*innen und Regelwerksautor*innen. Ausgewählt wurden diese drei Berufe aufgrund ihrer weitläufigen Verbreitung (sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik), ihrer unterschiedlichen hierarchischen und qualifikatorischen Position und ihrer unterschiedlichen Arbeitssituationen.
Das Dissertationsprojekt wird betreut von Priv.-Doz. Dr. Winfried Süß (Erstbetreuer) und N.N. (Zweitbetreuer).