Dissertationsprojekt
Teil des Verbundvorhabens „Where the Rich Live: Mapping Villa Neighborhoods and Cultures of Wealth in Germany’s Long 20th Century (RichMap)“, das gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner durchgeführt wird
Im Rahmen des Promotionsprojekts sollen ausgewählte Villenviertel in Potsdam, Dresden und Görlitz im Zeitraum zwischen 1945 und 2000 erforscht werden. Im Fokus des Interesses stehen die Veränderungen innerhalb der Viertel, die einerseits durch das Kriegsende 1945 und andererseits durch die deutsche Einheit 1990 hervorgerufen wurden. Diese Veränderungen betrafen unter anderem die Sozialstruktur, Eigentumsverhältnisse, (Um-)Bau- und Abrissaktivitäten sowie die Ansiedlung oder Verdrängung von Personen und Institutionen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Frage gerichtet, ob die Stadtteile in den unterschiedlichen politischen Systemen Orte sozialer Ungleichheit und asymmetrischer Machtverhältnisse waren bzw. blieben.
Das Projekt ist angelegt als eine Kulturgeschichte des Raums, die die Wechselwirkung zwischen sozialem Raum und gebauter Umwelt untersuchen und den Alltag innerhalb der Villenviertel rekonstruieren möchte. Hierfür wird auf umfangreiche Quellenbestände aus öffentlichen und privaten Archiven zurückgegriffen. Besondere Berücksichtigung sollen Bildquellen, wie etwa Fotos und Grundrisse der Villen, finden. Ergänzt wird das Quellenmaterial durch qualitative Interviews mit Zeitzeug*innen.
Erstbetreuer des Promotionsprojekts: Prof. Dr. Frank Bösch, ZZF Potsdam; Zweitbetreuerin: PD Dr. Eva Maria Gajek, IRS Erkner