ZZF-Historiker Rüdiger Graf erhielt den David Thelen Preis 2018

09.04.2019

ZZF-Historiker Rüdiger Graf hat am 5. April 2019 von der Organisation Amerikanischer Historiker (Organization of American Historians, OAH) den David Thelen Preis 2018 erhalten. Graf erhielt die Auszeichnung für seinen Aufsatz Wahrheit im Dschungel von Literatur, Wissenschaft und Politik. Upton Sinclairs „The Jungle“ und die Reform der Lebensmittelkontrolle in den USA der „Progressive Era“, den er in der Historischen Zeitschrift im August 2015 veröffentlichte (Band 301, Heft 1). Den mit 500 US-Dollar dotierten Preis vergab die OAH auf ihrer Jahrestagung in Philadelphia durch ihre Präsidentin Joanne Meyerowit. Der Preis wird von der 1907 gegründeten OAH alle zwei Jahre für den besten Aufsatz  zur amerikanischen Geschichte verliehen, der in einer anderen Sprache als Englisch verfasst ist. Grafs Aufsatz wird ins Englische übersetzt und erscheint im Journal of American History in der Ausgabe Dezember 2019.

Der Aufsatz von Rüdiger Graf sei nicht nur in Bezug auf die Forschung und die sorgfältige Studie des Materials wesentlich; methodisch werde mit großem Erfolg versucht, Upton Sinclairs Kurzgeschichte neue Bedeutungen zu verleihen. Das Thema sei mit Absicht gewählt, um auf zeitgenössische Debatten über ähnliche Probleme aufmerksam zu machen, hieß es in der Begründung eines der Jury-Mitglieder.

In dem prämierten Artikel beschäftigt sich Rüdiger Graf  mit Upton Sinclairs 1906 veröffentlichten Roman „The Jungle“ , der das Schicksal der Arbeiter und die hygienischen Zustände in den Schlachthöfen von Chicago thematisiert und oft für die Verschärfung der Lebensmittelkontrolle in den USA der Progressive Era verantwortlich gemacht wird. Graf fragt in seinem Aufsatz genauer danach, welche Rolle das Wissen über die Schlachthöfe für den Meat Inspection Act gespielt hat. Er untersucht die Debatten um „The Jungle“ und die Gesetzgebungsprozesse des Jahres 1906 und liefert eine Analyse der Wahrheitskommunikation und Wissensproduktion. (ms)

Priv.-Doz. Rüdiger Graf ist seit 2013 Leiter der Forschungsabteilung „Geschichte des Wirtschaftens“ am ZZF Potsdam. 2013 habilitierte er sich für das Fach Neuere und Neueste Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum mit einer Arbeit zum Thema „Petro-Knowledge and Energy Policy in the United States and Western Europe in the 1970s“. In seinen aktuellen Forschungen beschäftigt er sich mit Verhaltensökonomie sowie der Bedeutung ökonomischer Expertise für die Gestaltung der bundesrepublikanischen Umweltpolitik in ihren internationalen Zusammenhängen.

Zur Pressemitteilung der ORGANIZATION OF AMERICAN HISTORIANS, April 8, 2019 (pdf)

 

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ZZF-Historiker Rüdiger Graf erhielt den David Thelen Preis 2018

09.04.2019

ZZF-Historiker Rüdiger Graf hat am 5. April 2019 von der Organisation Amerikanischer Historiker (Organization of American Historians, OAH) den David Thelen Preis 2018 erhalten. Graf erhielt die Auszeichnung für seinen Aufsatz Wahrheit im Dschungel von Literatur, Wissenschaft und Politik. Upton Sinclairs „The Jungle“ und die Reform der Lebensmittelkontrolle in den USA der „Progressive Era“, den er in der Historischen Zeitschrift im August 2015 veröffentlichte (Band 301, Heft 1). Den mit 500 US-Dollar dotierten Preis vergab die OAH auf ihrer Jahrestagung in Philadelphia durch ihre Präsidentin Joanne Meyerowit. Der Preis wird von der 1907 gegründeten OAH alle zwei Jahre für den besten Aufsatz  zur amerikanischen Geschichte verliehen, der in einer anderen Sprache als Englisch verfasst ist. Grafs Aufsatz wird ins Englische übersetzt und erscheint im Journal of American History in der Ausgabe Dezember 2019.

Der Aufsatz von Rüdiger Graf sei nicht nur in Bezug auf die Forschung und die sorgfältige Studie des Materials wesentlich; methodisch werde mit großem Erfolg versucht, Upton Sinclairs Kurzgeschichte neue Bedeutungen zu verleihen. Das Thema sei mit Absicht gewählt, um auf zeitgenössische Debatten über ähnliche Probleme aufmerksam zu machen, hieß es in der Begründung eines der Jury-Mitglieder.

In dem prämierten Artikel beschäftigt sich Rüdiger Graf  mit Upton Sinclairs 1906 veröffentlichten Roman „The Jungle“ , der das Schicksal der Arbeiter und die hygienischen Zustände in den Schlachthöfen von Chicago thematisiert und oft für die Verschärfung der Lebensmittelkontrolle in den USA der Progressive Era verantwortlich gemacht wird. Graf fragt in seinem Aufsatz genauer danach, welche Rolle das Wissen über die Schlachthöfe für den Meat Inspection Act gespielt hat. Er untersucht die Debatten um „The Jungle“ und die Gesetzgebungsprozesse des Jahres 1906 und liefert eine Analyse der Wahrheitskommunikation und Wissensproduktion. (ms)

Priv.-Doz. Rüdiger Graf ist seit 2013 Leiter der Forschungsabteilung „Geschichte des Wirtschaftens“ am ZZF Potsdam. 2013 habilitierte er sich für das Fach Neuere und Neueste Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum mit einer Arbeit zum Thema „Petro-Knowledge and Energy Policy in the United States and Western Europe in the 1970s“. In seinen aktuellen Forschungen beschäftigt er sich mit Verhaltensökonomie sowie der Bedeutung ökonomischer Expertise für die Gestaltung der bundesrepublikanischen Umweltpolitik in ihren internationalen Zusammenhängen.

Zur Pressemitteilung der ORGANIZATION OF AMERICAN HISTORIANS, April 8, 2019 (pdf)

 

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