Selbstverwaltung im Industriebetrieb

Das Uhrenunternehmen LIP in Besançon in den 1970er und 1980er Jahren
Ende des Projektes: Juni 2017

Jens Beckmann
Abgeschlossenes Dissertationsprojekt

Gefördert von der Stiftung Bildung und Wissenschaft

Als die Uhrenfabrik LIP in Besançon 1973 anlässlich eines drohenden Konkurses von ihren ArbeiterInnen besetzt wurde, begannen diese bald in Eigenregie zu produzieren und zu verkaufen. Das Motto „On fabrique, on vend, on se paye“ wurde zum Sinnbild neuer ungewöhnlicher Formen des Arbeitskampfs und der Möglichkeit von Produktion in Belegschaftseigentum unter dem Schlagwort der „Selbstverwaltung“ (autogestion). Hierdurch wurde der Fall LIP schnell in Frankreich und europaweit populär. Als der Betrieb 1976 unter der Leitung eines neuen Geschäftsführers erneut Konkurs anmelden musste, folgte eine weitere lange Betriebsbesetzung, an deren Ende ab dem Herbst 1977 die Gründung mehrerer Produktivgenossenschaften durch die LIP-Beschäftigten stand.

In der Dissertation sollte untersucht werden, wie sich zwischen 1973 und 1983 die betrieblichen Produktions-, Kommunikations- und Aushandlungsprozesse bei LIP veränderten, welche Vorstellungen von der Krise des Unternehmens, den Produkten und von der Produktionsweise sich die jeweiligen Beteiligten machten und wie sich ihre persönlichen und kollektiven Erwartungshorizonte und Lebensperspektiven veränderten. Zentral war hierbei die Frage, wie sich zuerst der besetzte Betrieb und später die neuen Produktivgenossenschaften konkret vom vorangegangenen und anderen Unternehmen unterschieden, und welche neuen Formen von Hierarchien, Geschlechterrollen und Arbeitsteilung, letztlich welche „Wirtschaftskultur“ sie hervorbrachten.

Teilprojekt des Gesamtprojektes Moralische Ökonomie? Selbstverwaltete Industrieunternehmen Westeuropas in den 1970er und 1980er Jahren

Jens Beckmann hat seine Promotion am 28. Juni 2017 an der Universität Potsdam erfolgreich verteidigt.

Forschung

Selbstverwaltung im Industriebetrieb

Das Uhrenunternehmen LIP in Besançon in den 1970er und 1980er Jahren
Ende des Projektes: Juni 2017

Jens Beckmann
Abgeschlossenes Dissertationsprojekt

Gefördert von der Stiftung Bildung und Wissenschaft

Als die Uhrenfabrik LIP in Besançon 1973 anlässlich eines drohenden Konkurses von ihren ArbeiterInnen besetzt wurde, begannen diese bald in Eigenregie zu produzieren und zu verkaufen. Das Motto „On fabrique, on vend, on se paye“ wurde zum Sinnbild neuer ungewöhnlicher Formen des Arbeitskampfs und der Möglichkeit von Produktion in Belegschaftseigentum unter dem Schlagwort der „Selbstverwaltung“ (autogestion). Hierdurch wurde der Fall LIP schnell in Frankreich und europaweit populär. Als der Betrieb 1976 unter der Leitung eines neuen Geschäftsführers erneut Konkurs anmelden musste, folgte eine weitere lange Betriebsbesetzung, an deren Ende ab dem Herbst 1977 die Gründung mehrerer Produktivgenossenschaften durch die LIP-Beschäftigten stand.

In der Dissertation sollte untersucht werden, wie sich zwischen 1973 und 1983 die betrieblichen Produktions-, Kommunikations- und Aushandlungsprozesse bei LIP veränderten, welche Vorstellungen von der Krise des Unternehmens, den Produkten und von der Produktionsweise sich die jeweiligen Beteiligten machten und wie sich ihre persönlichen und kollektiven Erwartungshorizonte und Lebensperspektiven veränderten. Zentral war hierbei die Frage, wie sich zuerst der besetzte Betrieb und später die neuen Produktivgenossenschaften konkret vom vorangegangenen und anderen Unternehmen unterschieden, und welche neuen Formen von Hierarchien, Geschlechterrollen und Arbeitsteilung, letztlich welche „Wirtschaftskultur“ sie hervorbrachten.

Teilprojekt des Gesamtprojektes Moralische Ökonomie? Selbstverwaltete Industrieunternehmen Westeuropas in den 1970er und 1980er Jahren

Jens Beckmann hat seine Promotion am 28. Juni 2017 an der Universität Potsdam erfolgreich verteidigt.

Forschung