Datenarbeit. Eine Geschichte der IT-Dienstleistungen in der Bundesrepublik von den 1950er bis zu den 1990er Jahren

Abgeschlossenes Forschungsprojekt (Eigene Stelle, DFG)
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Das Projekt war Teil des DFG-Schwerpunktprogramms Digitalisierung der Arbeitswelten.
Zur Erfassung und Erfassbarkeit einer systemischen Transformation"

(Beginn des Projekts: Oktoeber 2020)

Das Projekt untersuchte die Ausbildung und Entwicklung von IT-Dienstleistungen in der Bundesrepublik Deutschland zwischen den 1950er und den 1990er Jahren. Aus sozial- und kulturgeschichtlicher Perspektive rekonstruierte es die Systeme, Akteure und Formen des Wissensaustauschs im heranbrechenden digitalen Zeitalter. Es erkundete, wie technische Infrastrukturen, Arbeitskräfte und Knowhow mit der Synchronisation der Arbeits- und Geschäftsprozesse zu einer mobilen, „teilbaren“ Ressource innerhalb der neuen „digitalisierten Dienstleistungsgesellschaft“ avancierten.
Das Projekt warf die erkenntnisleitenden Fragen auf, ob und in welchem Maße der digitale Wandel das Dienstleistungsgewerbe veränderte, betriebsinterne Strukturen und Hierarchien in Frage stellte und soziale und geschlechtsspezifische Ungleichheiten zeitigte. Besonderes Augenmerk erhielten in diesem Zusammenhang die soziotechnischen Ensembles, in denen Mensch und Maschine zusammenwirken. So rückten die Rechenzentren als emblematische Orte des digitalen Zeitalters in den Fokus des Interesses. Hier sollte von der Annahme ausgegangen werden, dass die Genese und Persistenz digitaler Dienstleistungen ganz wesentlich auf der Etablierung neo-tayloristischer Arbeitsregime basierte. Zugleich kreierte die Verbreitung und Auslagerung von „Datenarbeit“ schon in den 1950er Jahren neue Märkte für digitale Dienstleistungen, die Karrieremöglichkeiten für Programmierer, Software- und Systemingenieure in unternehmenseigenen IT-Abteilungen und eigenständigen IT-Beratungen eröffneten. So eroberten die digitalen Experten alsbald die Unternehmen, transformierten Managementkonzepte und kreierten zugleich neue Konflikte unter den Angestellten bzw. zwischen Dienstleistern und Kunden.
Auf der Basis einer breiten Zahl an gedruckten, edierten und archivalischen Quellen – von Zeitungsausschnittsammlungen, Werbebroschüren und Firmenzeitungen über Memoiren und Korrespondenzen, Vorstands- und Betriebsratsprotokollen bis hin zu Schulungsmaterialien und Arbeitsanweisungen  – analysierte das Projekt den digitalen Wandel der Arbeitswelten in Diskurs und sozialer Praxis in diachroner Perspektive und verstand sich so als integraler Beitrag zu einer Gesellschaftsgeschichte der Arbeitswelten im digitalen Zeitalter.

Das Projekt wurde Anfang 2024 abgeschlossen.

Priv.-Doz. Dr. Michael Homberg

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Büro: Am Neuen Markt 1, Raum 2.13
Tel.: 0331/74510-122
E-Mail: homberg [at] zzf-potsdam.de

Forschung

Datenarbeit. Eine Geschichte der IT-Dienstleistungen in der Bundesrepublik von den 1950er bis zu den 1990er Jahren

Abgeschlossenes Forschungsprojekt (Eigene Stelle, DFG)
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Das Projekt war Teil des DFG-Schwerpunktprogramms Digitalisierung der Arbeitswelten.
Zur Erfassung und Erfassbarkeit einer systemischen Transformation"

(Beginn des Projekts: Oktoeber 2020)

Das Projekt untersuchte die Ausbildung und Entwicklung von IT-Dienstleistungen in der Bundesrepublik Deutschland zwischen den 1950er und den 1990er Jahren. Aus sozial- und kulturgeschichtlicher Perspektive rekonstruierte es die Systeme, Akteure und Formen des Wissensaustauschs im heranbrechenden digitalen Zeitalter. Es erkundete, wie technische Infrastrukturen, Arbeitskräfte und Knowhow mit der Synchronisation der Arbeits- und Geschäftsprozesse zu einer mobilen, „teilbaren“ Ressource innerhalb der neuen „digitalisierten Dienstleistungsgesellschaft“ avancierten.
Das Projekt warf die erkenntnisleitenden Fragen auf, ob und in welchem Maße der digitale Wandel das Dienstleistungsgewerbe veränderte, betriebsinterne Strukturen und Hierarchien in Frage stellte und soziale und geschlechtsspezifische Ungleichheiten zeitigte. Besonderes Augenmerk erhielten in diesem Zusammenhang die soziotechnischen Ensembles, in denen Mensch und Maschine zusammenwirken. So rückten die Rechenzentren als emblematische Orte des digitalen Zeitalters in den Fokus des Interesses. Hier sollte von der Annahme ausgegangen werden, dass die Genese und Persistenz digitaler Dienstleistungen ganz wesentlich auf der Etablierung neo-tayloristischer Arbeitsregime basierte. Zugleich kreierte die Verbreitung und Auslagerung von „Datenarbeit“ schon in den 1950er Jahren neue Märkte für digitale Dienstleistungen, die Karrieremöglichkeiten für Programmierer, Software- und Systemingenieure in unternehmenseigenen IT-Abteilungen und eigenständigen IT-Beratungen eröffneten. So eroberten die digitalen Experten alsbald die Unternehmen, transformierten Managementkonzepte und kreierten zugleich neue Konflikte unter den Angestellten bzw. zwischen Dienstleistern und Kunden.
Auf der Basis einer breiten Zahl an gedruckten, edierten und archivalischen Quellen – von Zeitungsausschnittsammlungen, Werbebroschüren und Firmenzeitungen über Memoiren und Korrespondenzen, Vorstands- und Betriebsratsprotokollen bis hin zu Schulungsmaterialien und Arbeitsanweisungen  – analysierte das Projekt den digitalen Wandel der Arbeitswelten in Diskurs und sozialer Praxis in diachroner Perspektive und verstand sich so als integraler Beitrag zu einer Gesellschaftsgeschichte der Arbeitswelten im digitalen Zeitalter.

Das Projekt wurde Anfang 2024 abgeschlossen.

Priv.-Doz. Dr. Michael Homberg

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Büro: Am Neuen Markt 1, Raum 2.13
Tel.: 0331/74510-122
E-Mail: homberg [at] zzf-potsdam.de

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