Geschlossene Gesellschaft. Reform und Resozialisierung in westdeutschen Gefängnissen, 1945-1990

Ende des Projektes: Juni 2020

Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Die Frage, wie Straftäter im Verlauf ihrer Freiheitsstrafe zu sozial konformen Mitgliedern der Gesellschaft gemacht werden könnten, stellte sich in der Bundesrepublik nach den Erfahrungen der NS-Diktatur vollkommen neu. Was sollte das Gefängnis leisten? Wie sollte es eingerichtet und wie die Insassen behandelt werden, um dem Selbstverständnis einer auf liberalen Grundsätzen gebauten Gesellschaftsordnung zu entsprechen? Antworten auf diese Fragen schien ein Programm der Verhaltensregulierung zu liefern, das den Hauptgegenstand des Projektes bildet: das Resozialisierungsprogramm. Untersucht werden erstens die internationalen und nationalen politischen und sozialwissenschaftlichen Leitbilder, die zur Etablierung des Resozialisierungsparadigmas führten, zweitens die Implementierung konkreter verhaltensregulierender Maßnahmen und Methoden im Gefängnis und drittens geht es um die Kritik an der Resozialisierung im Strafvollzug durch die Insassen und die Kritische Kriminologie. Indem das geplante Forschungsvorhaben die Entwicklung, Anwendung und Erfahrung des westdeutschen Resozialisierungsprogramms untersucht, wendet es sich einer der Grundfragen liberaldemokratischer Gesellschaften im 20. Jahrhundert zu: den Möglichkeiten und Grenzen der staatlichen Regulierung von Individuen in einem paradoxen, gleichwohl nicht seltenen Fall, wenn nämlich ein Mensch aus der Gesellschaft ausgeschlossen wird, um ihm beizubringen wie er sich innerhalb der Gesellschaft zu verhalten hat.

Forschung

Geschlossene Gesellschaft. Reform und Resozialisierung in westdeutschen Gefängnissen, 1945-1990

Ende des Projektes: Juni 2020

Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Die Frage, wie Straftäter im Verlauf ihrer Freiheitsstrafe zu sozial konformen Mitgliedern der Gesellschaft gemacht werden könnten, stellte sich in der Bundesrepublik nach den Erfahrungen der NS-Diktatur vollkommen neu. Was sollte das Gefängnis leisten? Wie sollte es eingerichtet und wie die Insassen behandelt werden, um dem Selbstverständnis einer auf liberalen Grundsätzen gebauten Gesellschaftsordnung zu entsprechen? Antworten auf diese Fragen schien ein Programm der Verhaltensregulierung zu liefern, das den Hauptgegenstand des Projektes bildet: das Resozialisierungsprogramm. Untersucht werden erstens die internationalen und nationalen politischen und sozialwissenschaftlichen Leitbilder, die zur Etablierung des Resozialisierungsparadigmas führten, zweitens die Implementierung konkreter verhaltensregulierender Maßnahmen und Methoden im Gefängnis und drittens geht es um die Kritik an der Resozialisierung im Strafvollzug durch die Insassen und die Kritische Kriminologie. Indem das geplante Forschungsvorhaben die Entwicklung, Anwendung und Erfahrung des westdeutschen Resozialisierungsprogramms untersucht, wendet es sich einer der Grundfragen liberaldemokratischer Gesellschaften im 20. Jahrhundert zu: den Möglichkeiten und Grenzen der staatlichen Regulierung von Individuen in einem paradoxen, gleichwohl nicht seltenen Fall, wenn nämlich ein Mensch aus der Gesellschaft ausgeschlossen wird, um ihm beizubringen wie er sich innerhalb der Gesellschaft zu verhalten hat.

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