Körper-Kriege: Diskriminierung und Optimierungszwang im Spitzensport

Bildinfo

Art der Veranstaltung
Podiumsdiskussion
Datum
Ort
Berlin und Online

Beginn: 18:00 Uhr

Athletinnen waren im Spitzensport stets besonders vulnerabel: sie wurden von Sportarten ausgeschlossen oder als Kampfmaschinen diffamiert. Angehörigen des dritten Geschlechts wurde Betrug unterstellt. Seit Mitte der 1960er Jahre mussten sich Athletinnen im männlich regierten Sport demütigenden „Sex-Tests“ unterziehen. Der Abend rekonstruiert den Kampf um die Selbstbestimmung des sportlichen Körpers im 20. Jahrhundert im Spannungsfeld von Geschlechterrollen, Diskriminierung und Doping.


Impuls
Dr. Jutta Braun | Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)

Podium
Dr. Berno Bahro | Sporthistoriker, Vorstand Zentrum Sportgeschichte, Sprecher des Departments für Sport- und Gesundheitswissenschaften der Universität Potsdam
Ronny Blaschke | Sportjournalist und Autor verschiedener sportpolitischer Bücher über Gewalt, Diskriminierung und Geopolitik im Sport
Ariane Speckhahn | 1979-1985 SC Dynamo Berlin Volleyball, Junioren-Nationalmannschaft, Vorstand Doping-Opfer-Hilfe, heute bei der Bundespolizei
Renate Vogel | Silbermedaille Olympia 1972, Weltmeisterin 1973 und mehrfacher Weltrekord in der Schwimm-Nationalmannschaft der DDR, 1979 Flucht

Moderation
Dr. Annette Schuhmann | Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleiterin "zeitgeschichte|online" am ZZF, ehemalige Schwimmerin beim TSC Berlin (KJS)

Die Posiumsdiskussion ist die zweite Veranstaltung der fünfteiligen Reihe „Im Lauf durch die Epochen: Sport und Systemwechsel im 20. Jahrhundert“.
Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF Potsdam), des Zentrums deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Organisation: Dr. Jutta Braun (ZZF)


Zur Veranstaltungsreihe "Im Lauf durch die Epochen":
Sport gilt als Medium der Vermittlung, der Völkerverständigung und der Emanzipation des Individuums. Der Hochleistungssport des 20. Jahrhunderts hat jedoch auch gegenteilige Phänomene hervorgebracht: Athletinnen und Athleten wurden politisch und körperlich zum Zwecke der Staatsräson instrumentalisiert. Doch immer wieder stritten Sportidole auch gegen Menschenrechtsverletzung und für politische Freiheit. In langen Linien geht die Veranstaltungsreihe dem Wandel des Sports entlang der Epochenbrüche von 1933, 1945 und 1989/1990 nach: Woher rührt die Wahlverwandtschaft von „Sport und Diktatur“ im 20. Jahrhundert, weshalb fällt es gerade der Erinnerungskultur im Sport so schwer, die Schattenseiten des eigenen Bereichs anzuerkennen und im Gedächtnis zu behalten?

 



Weitere Termine der Reihe:

4. Juli 2022 | 14:00 Uhr | Schulfarm Scharfenberg, Berlin
»FREIGESCHWOMMEN« – HISTORISCHE PODIUMSRUNDE ANLÄSSLICH DES LANGSTRECKENSCHWIMMENS »RUND UM SCHARFENBERG«
Eingebunden ist die Veranstaltung in das jährlich stattfindende traditionsreiche Langstreckenschwimmen »Rund um Scharfenberg«, das von der Schulfarm Insel Scharfenberg ausgerichtet wird. Die Schülerveranstaltung erinnert an die deutsche Teilungsgeschichte am Beispiel von Biografien geflüchteter Schwimmer. Zu ihnen gehört Axel Mitbauer, der 1969 seine eigene Sportart nutzte, um dem SED-Staat zu entkommen.

29. September 2022
UMKÄMPFTE ARENEN – BERLINER STADIEN IM WETTSTREIT DER ERINNERUNGSKULTUREN
Die Zukunft von Berlins Stadien ist umstritten: Muss das Olympiagelände – Ort der Spiele von 1936 – »entnazifiziert« werden? Benötigen der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, ehemalige Heimstatt des BFC Dynamo, und das Sportforum Hohenschönhausen eine historische Kommentierung? Die Veranstaltung fragt nach der Rolle Berliner Stadien in Demokratie und Diktatur und ihrer heutigen erinnerungskulturellen Symbolkraft.

19. Januar 2023 | 18:00 Uhr
SPIEL OHNE GRENZEN? FUSSBALL IN DER TRANSFORMATION
Die Veranstaltung blickt zurück auf den Prozess der deutschen Einheit auf dem grünen Rasen. Wie bewältigten die Ost-Klubs die doppelte Transformation der Fußballeinheit und der forcierten Globalisierung seit Mitte der 1990er Jahre? Wie unterscheidet sich die Erinnerung an den Nationalsozialismus im Vereinswesen in Ost und West?

Veranstaltungsort

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin

Kontakt und Anmeldung

Die Anzahl der Plätze ist auf 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrenzt. Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 18. Mai 2022 per E-Mail an: buero [at] bundesstiftung-aufarbeitung [dot] de. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.
Für die Anmeldung zur Veranstaltung vor Ort in Berlin bitten wir Sie, folgende Punkte zu berücksichtigen:
Die Veranstaltung findet unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Hygieneregeln statt. Zum Schutz aller Anwesenden bitten die Veranstalter sehr herzlich darum, unabhängig vom Impfstatus, sich vor der Veranstaltung selbst zu testen.
Während der Veranstaltung ist im Saal eine Maske zu tragen.

Die Veranstaltung wird zudem per Livestream auf dem YouTube-Kanal der Bundesstiftung Aufarbeitung gesendet und ist dort auch im Nachhinein als Videopodcast verfügbar.
Sie können den Livestream am 19. Mai 2022 ab 18:00 Uhr unter folgendem Link abrufen: https://youtu.be/2shI2YVVAUg

Kontakt:
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5 | 10117 Berlin
Fon: +49 (30) 31 98 95-0
E-Mail: buero [at] bundesstiftung-aufarbeitung [dot] de
www.bundesstiftung-aufarbeitung.de

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
Dr. Jutta Braun
Am Neuen Markt 1 | 14467 Potsdam
E-Mail: braun [at] zzf-potsdam [dot] de (braun[at]zzf-potsdam[dot]de)