Ronny Grundig

Vermögen vererben

Politiken und Praktiken in der Bundesrepublik und Großbritannien 1945-1990

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Die politische Regulierung der Vermögensweitergabe und individuelle Erbregelungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Das Vererben von Vermögen stabilisiert die Gesellschaftsordnung. Erbregelungen können soziale Ungleichheitsverhältnisse in die Zukunft fortschreiben oder zu Enttäuschungen übergangener Familienmitglieder führen. Da das Vererben soziale Gerechtigkeits- und Familienvorstellungen berührt, ist seine Regulierung politisch höchst umstritten. Obwohl die jährlich vererbten Vermögen in den letzten Jahren immer neue Rekordhöhen erreichten, ist die Vorgeschichte dieser gegenwärtigen Entwicklung bisher kaum erforscht.

Ronny Grundig untersucht den Wandel der Vermögensvererbung vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Ende der 1980er Jahre. Er blickt auf politische Regulierungen, die Praktiken des Vererbens und die Aneignung des Erbes durch die Hinterbliebenen. Der Autor analysiert die Steuervermeidung Vermögender sowie Konflikte zwischen Erben und Erbinnen. Ebenso zeigt er den Wandel von Paar- und Familienbeziehungen beim Vererben, die sich in den Testamenten niederschlagen und die Verteilung der hinterlassenen Vermögen beeinflussen.

Ronny Grundig ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in Abteilung IV »Regime des Sozialen« am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF). Das Buch basiert auf seiner Promotionsschrift, die im Rahmen des Graduiertenkollegs »Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt« entstand.

Jahr
2022
Band
28
Ort
Göttingen
Verlag
Wallstein Verlag
Seiten
340
ISBN
978-3-8353-5169-1