Das ZZF gedenkt des verstorbenen Zeithistorikers Axel Schildt

12.04.2019

Am 5. April 2019 verstarb Prof. Dr. Axel Schildt nach kurzer schwerer Krankheit. Sein Tod hat viele Kolleginnen und Kollegen schwer getroffen. Seine profunde Kenntnis der Zeitgeschichte, sein selbstloses Engagement und sein ebenso unprätentiöses wie humorvolles Auftreten machten ihn zu einem hoch geschätzten Kollegen. Auch am Zentrum für Zeithistorische Forschung war er regelmäßig ein gefragter Redner und Kommentator bei Konferenzen. Noch im Dezember 2018 sollte er hier seine Geschichte der bundesdeutschen Intellektuellen vorstellen, was ihm seine Erkrankung dann verwehrte. Darüber hinaus engagierte sich Schildt ehrenamtlich in zahlreichen Gremien – vom DFG-Fachkollegium und dem Historikerverband über Stiftungsbeiräte bis hin zur Jury des Schülerwettbewerbs des Bundespräsidenten. Dem Beirat der Fachzeitschrift „Zeithistorische Forschungen“ gehörte er seit 2003 an. Er stand den Herausgebern und der Redaktion stets mit klugem, abgewogenem Rat zur Seite und scheute nie die Übernahme von Gutachten. In der Leibniz-Gemeinschaft engagierte sich Axel Schildt als Mitglied im Senatsausschuss Wettbewerb.

Mit seinen Forschungen zur bundesdeutschen Sozial- und Kulturgeschichte setzte er Akzente. Axel Schildt brachte die Geschichte der Medien, der Alltagskultur oder auch die Stadtgeschichte auf das Tableau, ebenso die Geschichte des Konservatismus und die der Intellektuellen. Sein Werk verknüpfte zeitgenössische Selbstdeutungen mit sozialen Praktiken. Ebenso zog er lange Linien – wie nicht zuletzt in seiner „Deutschen Kulturgeschichte“ mit Detlef Siegfried. Als Professor an der Universität Hamburg und Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg schuf er einen Ort des kollegialen Miteinanders, der wissenschaftlich weit ausstrahlte und zugleich in der Geschichte Hamburgs verwurzelt war. Die Produktivität, mit der Axel Schildt Wissenschaftsorganisation und Forschung betrieb, war beispielgebend.

Unser Fach verliert mit ihm einen herausragenden Historiker.

Im Namen des ZZF
Frank Bösch und Martin Sabrow

News

Das ZZF gedenkt des verstorbenen Zeithistorikers Axel Schildt

12.04.2019

Am 5. April 2019 verstarb Prof. Dr. Axel Schildt nach kurzer schwerer Krankheit. Sein Tod hat viele Kolleginnen und Kollegen schwer getroffen. Seine profunde Kenntnis der Zeitgeschichte, sein selbstloses Engagement und sein ebenso unprätentiöses wie humorvolles Auftreten machten ihn zu einem hoch geschätzten Kollegen. Auch am Zentrum für Zeithistorische Forschung war er regelmäßig ein gefragter Redner und Kommentator bei Konferenzen. Noch im Dezember 2018 sollte er hier seine Geschichte der bundesdeutschen Intellektuellen vorstellen, was ihm seine Erkrankung dann verwehrte. Darüber hinaus engagierte sich Schildt ehrenamtlich in zahlreichen Gremien – vom DFG-Fachkollegium und dem Historikerverband über Stiftungsbeiräte bis hin zur Jury des Schülerwettbewerbs des Bundespräsidenten. Dem Beirat der Fachzeitschrift „Zeithistorische Forschungen“ gehörte er seit 2003 an. Er stand den Herausgebern und der Redaktion stets mit klugem, abgewogenem Rat zur Seite und scheute nie die Übernahme von Gutachten. In der Leibniz-Gemeinschaft engagierte sich Axel Schildt als Mitglied im Senatsausschuss Wettbewerb.

Mit seinen Forschungen zur bundesdeutschen Sozial- und Kulturgeschichte setzte er Akzente. Axel Schildt brachte die Geschichte der Medien, der Alltagskultur oder auch die Stadtgeschichte auf das Tableau, ebenso die Geschichte des Konservatismus und die der Intellektuellen. Sein Werk verknüpfte zeitgenössische Selbstdeutungen mit sozialen Praktiken. Ebenso zog er lange Linien – wie nicht zuletzt in seiner „Deutschen Kulturgeschichte“ mit Detlef Siegfried. Als Professor an der Universität Hamburg und Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg schuf er einen Ort des kollegialen Miteinanders, der wissenschaftlich weit ausstrahlte und zugleich in der Geschichte Hamburgs verwurzelt war. Die Produktivität, mit der Axel Schildt Wissenschaftsorganisation und Forschung betrieb, war beispielgebend.

Unser Fach verliert mit ihm einen herausragenden Historiker.

Im Namen des ZZF
Frank Bösch und Martin Sabrow

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