Veranstalter:
Forschungsprojekt „Die radikale Rechte in Deutschland 1945-2000“ (Ein Kooperationsprojekt vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF Potsdam) und Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam (MMZ), gefördert von der VolkswagenStiftung)
Organisation:
Marie Müller-Zetzsche (MMZ), Alexandra Preitschopf (Universität Klagenfurt), Dominik Rigoll (ZZF Potsdam), Irmgard Zündorf (ZZF Potsdam)
Die Leugnung des Holocaust fordert Wissenschaft, Justiz und Erinnerungskultur gegenwärtig auf neue Weise heraus, lässt sich doch die Verbreitung negationistischer Inhalte im digitalen Zeitalter nur noch schwer durch Verbote kontrollieren. Der Negationismus selbsterklärter „Revisionisten”, die in Wirklichkeit wissenschaftliche Erkenntnisse leugnen und diese als – nicht selten „jüdische” – Fälschungen darstellen, ist inzwischen ein globalisiertes Problem. Wie kam es dazu? Wie gehen Justiz, Universitäten und Medien mit der Herausforderung um? Wie kann man ihr in Gedenkstätten und in anderen Bildungskontexten begegnen? Wie lässt sich Antisemitismus, dem Infrage-Stellen des Holocaust und geschichtsverfälschenden Diskursen mittels politischer Bildung vorbeugen?
Der hybride Workshop möchte sich dieser Problematik sowohl aus wissenschaftlich-theoretischer Sicht als auch aus praxisbezogenen Blickwinkeln nähern und auf diese Weise einen multiperspektivischen und interdisziplinären Dialog zwischen Wissenschaft, Justiz und politischer Bildung ermöglichen.
Bitte beachten Sie, dass die Abendveranstaltung im Filmmuseum Potsdam am 3. Juli nicht online stattfindet.
PROGRAMM
Montag, 3. Juli 2023
14 Uhr
Begrüßung und Einführung: Frank Bösch (ZZF Potsdam)
14.30-16.00 Uhr
Panel 1: Negationismus und „Geschichtsrevisionismus” in der Zeitgeschichte
Dominik Rigoll (ZZF Potsdam): Antisemitismus als Waffe. Die nationalistische Internationale und die Geburt des globalen Negationismus
Marie Müller-Zetzsche (MMZ Potsdam): Internationale publizistische Netzwerke von Holocaustleugnern
Moderation: Christoph Schulze (MMZ Potsdam)
16.30-18.00 Uhr
Panel 2: Negationismus und „Geschichtsrevisionismus” in der Gegenwart
Volker Weiß (Hamburg): Finis Germania – Die Neue Rechte und die Vergangenheitsbewältigung
Laura Schwarz (Humboldt-Universität zu Berlin): Strafrechtliche Bekämpfung von Antisemitismus. Etappen und Herausforderungen
Moderation: Dominik Rigoll (ZZF Potsdam)
Abendveranstaltung:
18.30 Uhr | Ort: Filmmuseum Potsdam, ohne Anmeldung, Eintritt frei
Böse Fälschung: Was steht in den "Hitler-Tagebüchern“? (NDR 2023)
Film und Diskussion mit Magnus Brechtken (IfZ München) und Heike Görtemaker (Kleinmachnow)
Moderation: Marie Müller-Zetzsche (MMZ Potsdam)
Dienstag, 4. Juli 2023
9-10.30 Uhr:
Panel 3: Neue Herausforderungen durch neue Medien
Alexandra Preitschopf (Universität Klagenfurt): „Shoahnanas“, „Quenelle“ und „concurrence victimaire“. Neue Formen von Holocaustrelativierung am Beispiel Frankreich
Steffen Jost (Alfred Landecker Foundation Berlin): Digitale Bildung zum Nationalsozialismus als Mittel gegen Antisemitismus, Geschichtsrevisionismus & Co?
Elke Gryglewski (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten): Soziale Medien als Herausforderung für die Gedenkstätten
Moderation: Irmgard Zündorf (ZZF Potsdam)
11.00-13.00 Uhr
Panel 4: Holocaust Education in der Erwachsenenbildung
Charlotte Husemann (Universität Potsdam): Postmigrantisch, postdigital, postfaktisch? – Historisches Lernen im Umgang mit geschichtsrevisionistischen Narrativen
Jacqueline Dyballa (DAAD/Universität Sofia): Nationalsozialismus im DaF-Unterricht – immer noch (fast) ein Tabuthema?
Matthias Heyl (Gedenkstätte Ravensbrück): „Was ist, wenn es das alles nicht gegeben hat?“ Wie umgehen mit rechtskonnotierten Interventionen in der Bildungsarbeit der Gedenkstätte Ravensbrück?
Julia Gilfert (Universität Tübingen): Wie mit rechter Einflussnahme umgehen? Chancen und Herausforderungen am Beispiel der Gedenkstätte Sachsenhausen
Moderation: Alexandra Preitschopf (Universität Klagenfurt)
NACHLESE
Lesen Sie den Tagungsbericht von Alice Barz auf H-Soz-Kult vom 27.01.2024.
Workshop:
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Am Neuen Markt 9d
14467 Potsdam
und
Online via Zoom
Der Teilnahme-Link wird nach erfolgter Anmeldung per E-Mail zugesandt.
Abendveranstaltung am Montag, 3. Juli:
Filmmuseum Potsdam
Breite Straße 1A
14467 Potsdam
Anmeldung per Email bis zum 28.06.2023 an Alice Barz: alice [dot] barz [at] zzf-potsdam [dot] de
Kontakt:
Dr. Marie Müller-Zetzsche (MMZ)
E-Mail: mueller-zetzsche [at] uni-potsdam [dot] de (mueller-zetzsche[at]uni-potsdam[dot]de)