Persönliche Erfahrungen hat mit ihnen vermutlich schon jede*r gemacht: den Jugendherbergen. Bis heute sind sie einerseits Orte des Ausbruchs und der Selbstbestimmung für Jugendliche, andererseits aber auch durch feste Regeln und Aufgaben pädagogisch reglementiert. Diese Gleichzeitigkeit von Freiheit und Erziehung prägt die Geschichte der Jugendherbergen in Deutschland.
In dieser Folge des ZZF-Podcasts spricht Tim Schleinitz mit dem ZZF-Doktoranden Vincent Kleinbub, der sich in seinem Forschungsprojekt mit der Geschichte der deutschen Jugendherbergen und des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) befasst, sowie mit Winfried Süß, der das Projekt betreut. Gemeinsam beleuchten sie, wie Jugendherbergen zwischen den 1920er und 1950er Jahren zu wichtigen Orten für Freizeit, Bildung und politische Einflussnahme wurden – und welche Brüche und Kontinuitäten sich dabei zeigen.
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Übernahme der Jugendherbergen durch die Hitlerjugend und ihrer Nutzung als Instrument nationalsozialistischer Erziehung. Zudem wirft das Projekt einen Blick auf die ersten Liberalisierungstendenzen nach 1945 und auf die internationalen Verbindungen des DJH.
Wie stark beeinflusste das NS-Regime die Jugendherbergen, und wie wirkte diese Prägung nach 1945 weiter? Welche internationalen Erwartungen wurden an die deutschen Jugendherbergen geknüpft? Und inwiefern spiegelt sich in ihrer Geschichte der Wandel von Jugendkultur und Freizeit im 20. Jahrhundert wider?
Der ZZF Podcast widmet sich den vielfältigen Forschungsprojekten und Themen am ZZF. Co-Hosts und Co-Autor*innen des ZZF Podcasts sind Janine Funke und Tim Schleinitz.
Sie finden den Podcast hier: Spotify · Apple Podcasts · RSS-Feed