Am 12. März wurden in Jena in der Schott-Villa die Preisträgerinnen und Preisträger des Thüringer Preis für Industriekultur ausgezeichnet. In diesem Jahr erhielt Dr. Jessica Lindner-Elsner, die wissenschaftliche Leiterin der Stiftung Automobile Welt Eisenach, den ersten Preis in der Kategorie Forschung und Wissenschaft für ihr am ZZF entstandenes Buch „Von Wartburg zu Opel“. Lindner-Elsner untersuchte in ihrer Studie Arbeitsverhältnisse und soziale Ungleichheiten am Beispiel des VEB Automobilwerk Eisenach von 1970 bis 1992 und schloss dabei den Übergang in die soziale Marktwirtschaft mit dem Automobilhersteller Opel ein.
Der Laudator, Prof. Dr. Rolf Walter, hob besonders den Forschungsansatz und die gesättigte Quellenbasis hervor. Mit ihrem Buch, so Walter, trägt die Autorin wesentlich zur Erforschung eines bedeutenden Industriebetriebes- und Standortes bei, ohne dabei die Beschäftigten aus den Augen zu verlieren. Die Auszeichnung übernahm Christian Tischner, Thüringens Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur.
Die Historische Kommission Thüringen initiierte diesen Preis 2018 gemeinsam mit der Thüringer Staatskanzlei. Alle zwei Jahre wird dieser in drei Kategorien und seit diesem Jahr auch in zwei Bereichen, vergeben. Mit dem Preis sollen neuerer Forschungen in den Bereichen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Industriekultur an daran angrenzenden Themenbereichen für die Schwerpunkte Industrialisierung, Industriekultur und sozialer Bewegungen seit dem 19. Jahrhundert ausgezeichnet werden.