Bundeskanzler a.D. Olaf Scholz besuchte heute Nachmittag für drei Stunden das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam. Nach kurzer Begrüßung durch ZZF-Direktor Professor Frank Bösch und der stellv. Direktorin Professorin Isabella Löhr, hatte Scholz Gelegenheit, sich im historischen Hauptgebäude des Instituts am Neuen Markt 1 über die wissenschaftliche Arbeit des ZZF zu informieren. Mehrere leitende Wissenschaftler*innen stellten kurz ihre Themenschwerpunkte vor und kamen darüber mit Scholz in einen regen Gesprächsaustausch. So stellte Abteilungsleiterin Dr. Jutta Braun ein neues Buch zum Kanzleramt und dessen NS-Vergangenheit vor, das sie Scholz überreichte. Braun ist Ko-Autorin des Buches, das Anfang Juni erschien. Weitere Schwerpunkte am ZZF über die Scholz sich informieren konnte, befassen sich mit aktuellen Themen: der Digitalisierung und dem Wandel der Arbeitswelt, der Migration per Flugzeug, der "Perestroika from Below" und dem Wandel der Ukraine sowie mit Ausstellungen zur Zeitgeschichte in Berlin-Brandenburg. Hier erhielt Scholz u.a. von Dr. Irmgard Zündorf den aktuellen Stand der Planungen für eine künftige Nutzung der Goebbels-Villa in Bogensee (Brandenburg) erläutert. Scholz zeigte sich interessiert an der Rollenaufgabe für Wissenschaftler*innen im politischen Diskurs. "Wir hatten einen guten und informativen Austausch über die politische und die historische Sicht auf aktuelle Themen wie z.B. der Migration", so Isabella Löhr.
Im Anschluss an das Gespräch mit den Wissenschaftler*innen und der Direktion besuchte Scholz am zweiten Standort des ZZF, Am Neuen Markt 9d, die Foto-Ausstellung "Bizarre Normalität". Diese ist derzeit öffentlich im Foyer der Bibliothek des Instituts zu sehen. Die Bilder des Fotografen Hans-Hugo Hoffmann zeigen das Leben von Kunstschaffenden im ukrainischen Lviv zwischen Normalität und Krieg.
Das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam ist eines der größten und wichtigsten Forschungseinrichtungen zur deutschen und europäischen Zeitgeschichte seit 1945, das auch in der Öffentlichkeit durch Ausstellungen, Portale oder in den Medien vielfältig Geschichte vermittelt.