Der Arbeitsschwerpunkt untersucht die Zeitgeschichte der Kunst und des Kunstbetriebs in ihren demokratiegeschichtlichen, sozialhistorischen und gesellschaftspolitischen Bezügen. Das Forschungsprogramm analysiert Künstlerschaft, Kunsthandel und Kunstrezipienten als soziale und ökonomische Akteure im Spannungsfeld zwischen Ästhetik, Marktgeschehen und öffentlichen Regulierungsversuchen. Weiterhin stehen Sozialstruktur und Interessenpolitik von Kunstvereinen und Agenten der öffentlichen wie privaten Kunstförderung im Mittelpunkt. Welchen politischen Stellenwert besaßen die Kunst, ihr Besitz und ihr Verständnis, bei der Akkumulierung von kulturellem Kapital, der Markierung sozialer Distinktion sowie der Beharrungskraft bzw. Neuformierung sozialer Milieus? Welche Rolle spielte die Kunst als Standortfaktor in nationaler und internationaler Perspektive? Im Fokus der Forschungen stehen die bildende Kunst und der Kunstbetrieb in der Bundesrepublik in ihren deutsch-deutschen und internationalen Verflechtungen. Der Arbeitsbereich möchte die Kunst und ihr gesellschaftliches "Leistungsspektrum" damit als dynamischen Faktor der Gesellschaftsgeschichte im geteilten und vereinten Deutschland profilieren.
Leitung: Dr. Jutta Braun