Beginn: Donnerstag, 9. Juni 2022 | 10:00 Uhr
Veranstalter:
Paul Singer Verein in Kooperation mit der Historischen Kommission zu Berlin e.V., dem Landesdenkmalamt Berlin und dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
Berlin war 1848 eine der wichtigen europäischen Revolutionsmetropolen, in der der Friedhof der Märzgefallenen als Begräbnisort zweier Revolutionen besondere gedenk- und erinnerungspolitische Bedeutung erlangte. Von Beginn an diente der Friedhof als zentraler Referenzpunkt der Demokratiegeschichte – auch nach 1945, als unter dem Eindruck der NS-Diktatur sowie mit dem beginnenden Kalten Krieg eine politische Vereinnahmung einsetzte. Indem die Märzrevolution offensiv für die Rechtfertigung des jeweiligen politischen Systems genutzt wurde, entstanden wirkmächtige Bilder der ‚gescheiterten‘, der ‚bürgerlichen‘ oder der ‚proletarischen‘ Revolution. Sie bestimmten die jeweilige Erinnerungskultur. Genau an diesen Rezeptionen möchte die Tagung ansetzen. In Vorbereitung auf das 175-jährige Jubiläum 2023 sollen primär die Erinnerungsphasen in der DDR herausgearbeitet werden sowie das urbane Umfeld, in das der Friedhof eingebettet war. Ziel ist es, die starke gestalterische DDR-Prägung dieses Gedenkortes kritisch zu reflektieren und Wege zu suchen, wie heute verantwortungsvoll mit diesem Erbe und der demokratiegeschichtlichen Bedeutung der Revolution umgegangen werden kann.
Programm
Donnerstag, 9. Juni 2022
10.00 Uhr
Grußwort des Direktors des Landesdenkmalamtes Berlin - Christoph Rauhut (Berlin)
Grußwort der Vorsitzenden der Historischen Kommission zu Berlin e.V. - Ulrike Höroldt (Berlin)
10.20 Uhr
Einführung - Oliver Gaida und Susanne Kitschun (Berlin)
11.00 Uhr
Überblick zum Gedenken an 1848 im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - Rüdiger Hachtmann (Potsdam)
12.00 Uhr | Gemeinsame Mittagspause
13.30–15.30 Uhr
Sektion 1 - Der Erinnerungsort in der DDR - Moderation Hanno Hochmuth (Potsdam)
13.30 Uhr
Erinnern an 1848 abseits der Gedenkfeiern. Von Amnestie bis Zinna-Kult (1948–1958) - Oliver Gaida (Berlin)
14.30 Uhr
„Wir, die Erben dieser aufrechten Patrioten...“. Der Friedhof der Märzgefallenen und das Gedenken an die Märzrevolution in der DDR (1961–1978) - Susanne Kitschun (Berlin)
15.30 Uhr | Kaffeepause
16.00–18.00 Uhr
Sektion 2 - Das urbane Umfeld in Zeiten der DDR - Moderation Rüdiger Hachtmann (Potsdam)
16.00 Uhr
Eine gut vernetzte Konstante. Der Friedhof der Märzgefallenen und sein urbanes Umfeld - Leonie Glabau (Berlin)
17.00 Uhr
Broiler, Skateboards und Delfine. Der Volkspark Friedrichshain als Ort des urbanen Vergnügens - Hanno Hochmuth (Potsdam)
18.00 Uhr
Transfer zum Friedhof der Märzgefallenen
19.00 Uhr
Öffentliche Abendveranstaltung auf dem Friedhof der Märzgefallenen
Abendvortrag
Revolutionen erinnern. 1848, 1918 und 1989 im deutschen Gedächtnis - Martin Sabrow (Potsdam)
Anschließend kleiner Empfang
Freitag, 10. Juni 2022
10.00–12.00 Uhr
Sektion 3 - Denkmalpflege in der DDR - Moderation Christoph Rauhut (Berlin)
10.00 Uhr
„Fort mit den Trümmern und was Neues hingebaut!“ Neuinterpretation des Erinnerungsortes Friedhof der Märzgefallenen in der DDR - Martin Ernerth (Berlin)
11.00 Uhr
Berliner Denkmalpflege in der DDR - Sigrid Brandt (Salzburg)
12.00 Uhr | Gemeinsame Mittagspause
13.30–16.30 Uhr
Sektion 4 - Geschichtsbilder - Moderation Thomas Schaarschmidt (Potsdam)
13.30 Uhr
1848er-Revolutionsforschung in der DDR. Schwerpunkte, Diskussionen, Einbettung - Jürgen Hofmann (Berlin)
14.30 Uhr
„... mehr als ein Akt historischen Gedenkens“. Der Friedhof der Märzgefallenen als Projektionsfläche für Nostalgie und marxistische Teleologie in der DDR - Moisés Prieto (Bern)
15.30 Uhr
Ein ideologisches Pendant zum Friedhof der Märzgefallenen? Die Frankfurter Paulskirche in der Geschichtspolitik der DDR - Tobias Hirschmüller (Eichstätt)
16.30 Uhr | Kaffeepause
17.00 Uhr
Podiumsdiskussion - Der Friedhof der Märzgefallenen als Erinnerungsort gestern, heute und morgen
Teilnehmer: Jörg Haspel (Berlin), Krijn Thijs (Amsterdam), Torsten Wöhlert (Berlin)
Moderatorin: Sigrid Klebba (Berlin)
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW)
Einstein-Saal
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
Bitte melden Sie sich per E-Mail bis zum 5. Juni 2022 an unter: unter info [at] hiko-berlin [dot] de
Es sind die geltenden Hygienevorschriften des Landes Berlin einzuhalten.
Kontakt:
Ellen Franke
Historische Kommission zu Berlin e.V.
Jägerstraße 22/23 (BBAW)
10117 Berlin
info [at] hiko-berlin [dot] de
Tel.: +49-(0)30-80 40 26 86
Weiterführende Informationen zur Arbeit der Historischen Kommission zu Berlin e.V. finden Sie unter www.hiko-berlin.de.