Die Deutung der Vergangenheit ist eine höchst strittige Angelegenheit. Stärker als für andere Epochen gilt dies für die Zeitgeschichte, die in den letzten Jahrzehnten immer wieder Anlaß zu großen Kontroversen gegeben hat. Gleichviel ob "Fischer-Kontroverse", "Historikerstreit" oder "Goldhagendebatte", die Diskussion blieb nie auf die Fachwissenschaft begrenzt, sondern erreichte über die Medien ein breites Publikum, dem die Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit zu wichtig erschien, um sie allein den Experten zu überlassen.
Der Band zeichnet den Gang der großen Debatten in den letzten Jahrzehnten nach. Er läßt Beteiligte von damals zu Wort kommen und bietet vertiefende Analysen zum Selbstverständnis der Historiker und ihrer wachsenden Medienkonkurrenz. Dabei bleibt der Blick nicht allein auf Deutschland beschränkt, sondern wendet sich ebenso zeitgeschichtlichen Kontroversen im europäischen Ausland zu.