Wissensstrukturierung, Machtsicherung, Obsession, Neugier: über das Sammeln.
Sammlungslogiken sind Ausdruck unterschiedlicher Formen von Weltaneignung sowie zugleich zeitlich und institutionell strukturierte Formen von Gedächtnisbildung. Sie sind das Ergebnis kultureller, gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Authentisierungsprozesse. Doch was passiert, wenn politische, gesellschaftliche oder personelle Umbrüche diese Ordnungen von Wirklichkeit in Frage stellen und umwälzen? Wie lässt sich mit »Verlust« und »Lücke« in Sammlungen umgehen? Und welche Auswirkungen hat das digitale Zeitalter auf Urheberschaft, Echtheit, Provenienz und die Materialität der Überlieferung?
Der Band, erschienen in der Reihe "Wert der Vergangenheit", steht im Kontext des Leibniz-Forschungsverbunds »Historische Authentizität« und versammelt Beiträge über die »Logik« und »Lücke« in Museen, Archiven und sammlungsbezogenen Forschungseinrichtungen.
Aus dem Inhalt:
Wilhelm Füßl: Überlieferungslücken, ihre Motive und Auswirkungen auf die kulturelle Überlieferung und die Geschichtswissenschaft
Peter Ulrich Weiß: Ordnung und Diktatur. Politisch-ideologische Einflussnahmen auf Archivierungsprinzipien im Reichs- und Deutschen Zentralarchiv der DDR
Jürgen Bacia: Unsere Geschichte gehört uns! Die Archive der Neuen Sozialen Bewegungen
Dr. Achim Saupe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZZF Potsdam und koordiniert den Leibniz-Forschungsverbund "Historische Authentizität".
Andreas Ludwig forscht als wissenchaftlicher Mitarbeiter am ZZF Potsdam zur Musealisierung von Gegenwart.