Werkzeug der Unterdrückung oder Vehikel der Emanzipation? Moderne Technologien sind zu einem wichtigen Thema der Menschenrechtspolitik geworden. Überwachungstechnik, militärische Drohnen und digitale Datenanalysen stellen die internationale Menschenrechtsbewegung vor neue Herausforderungen. Gleichzeitig eröffnen diese Techniken auch neue Chancen, Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren, anzuprangern und ein zivilgesellschaftliches Engagement zu fördern. In diesem Band wird diese ambivalente Beziehung in historischer Perspektive analysiert.
Gezeigt wird, wie die Verbreitung moderner Technologien die Menschenrechtspolitik herausforderte und unterstützte. Hervorgehoben werden dabei vier Schlüsselbereiche: 1. Entwicklungspolitik, allen voran bei Infrastrukturen und technischen Großprojekten, 2. Bevölkerungspolitik und demographisches Wissen, 3. Medien- und Kommunikationstechnologien und 4. die gesellschaftlichen Auswirkungen der Computerisierung. Indem diese Debatten für die Zeit nach 1945 nachgezeichnet werden, erhalten aktuelle Diskussionen über die Herausforderungen neuer technologischer Entwicklungen eine historische Dimension.
Das Buch ist in englischer Sprache erschienen.
Michael Homberg ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZZF Potsdam.