Ein Workshop des Zeithistorischen Arbeitskreises Extreme Rechte (ZAER) in Kooperation mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) und dem Leibniz Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam.
Die Extreme Rechte und der Raum nach 1945:
Das Handeln und Denken der Akteur:innen der extremen Rechten war seit jeher eng mit Fragen nach der Beherrschung von Räumen, mit räumlichen Gelegenheitsstrukturen und konkreten Orten verknüpft. Debatten etwa um ‚national befreite Zonen‘ oder um die Frage, ob der Rechtsextremismus ein spezifisch ostdeutsches Phänomen sei, zeigen das ebenso wie Diskussionen um rechte Raumaneignungen im Alltag. Die Akteure der extremen Rechten trafen und treffen sich an spezifischen Orten, in Privathäusern oder Kneipen, und sie versuchen den öffentlichen Raum für sich einzunehmen, durch Aufmärsche oder gewalttätige Übergriffe. Auch das ideologische Gepräge der extremen Rechten rekurriert mit Begriffen wie ‚Nation‘ oder ‚Heimat‘ auf spezifische Räume.
Der Workshop geht den vielschichtigen Bezügen nach, die sich zwischen der extremen Rechten, ihren Vorstellungen und ihren Praktiken und dem Raum zeigen, und fragt in zeithistorischer Perspektive danach, wie diese seit 1945 das Denken und Handeln der extremen Rechten sowie die gesellschaftliche Wahrnehmung und Reaktion beeinflussen.
Programm:
Donnerstag, 13. März 2025
13:00-13:30 | Begrüßung und Einführung
13:30-15:15
Panel 1: Die extreme Rechte und ihre Praktiken der Raumaneignung
Moderation: Pablo Schmelzer (Hamburg) / Kommentar: Knud Andresen (Hamburg)
Franka Maubach (Bielefeld)
Rechte Graffiti als „Schmiererei“? Überlegungen zur nachhaltigen Wirkkraft ephemerer Zeichen im öffentlichen Raum
Massimiliano Livi (Trier)
Zwischen Gedächtnis und Agitation. Die urbane Praxis der extremen Rechten in Italien seit den 1970er Jahren
15:15-15:45 | Kaffeepause
15:45-17.30
Panel 2: Raumvorstellungen im Denken und Handeln der extremen Rechten
Moderation: Daniel Gerster (Hamburg) / Kommentar: Marie Müller-Zetzsche (Potsdam)
Christian Jacobs (Berlin)
Am Anfang war Algerien. Europa in der Theorie und Praxis der extremen Rechten in Frankreich nach der Dekolonisierung
Katarina Ristić (Leipzig)
“Kekistan is Serbia”: Kosovo as the Heartland of the Transnational Far-Right
18:00-19:30 | Öffentlicher Abendvortrag
Daniel Gerster/Kerstin Thieler (Hamburg)
„Von Bergedorf bis Blankenese. Hamburg und die extreme Rechte nach 1945“
Moderation: Dominik Rigoll (Potsdam)
Freitag, 14. März 2025
9:30-11:15
Panel 3: Die extreme Rechte in der Region
Moderation: Kirsten Heinsohn (Hamburg) / Kommentar: Frank Bösch (Potsdam)
Christoph Lorke (Münster)
Rechtsextremismus und rechte Gewalt in der Region: Das Beispiel Westfalen
Tim Zumloh (Münster)
„Für nationale Jugendzentren“ – Rechtsextreme Jugendliche in JZG und Alter Weberei in Gütersloh seit den 1970er Jahren
11:15-11.45 | Kaffeepause
11:45-13:15
Panel 4: Räume des Erinnerns und der Gegenwehr
Moderation: Linde Apel (Hamburg) / Kommentar: Yvonne Robel (Hamburg)
Eric Angermann (Göttingen/Potsdam)
„Türken machten Jagd auf die Anführer der Skinheads“. Migrantische Perspektiven auf rechte Gewalt im ländlichen Raum am Beispiel Südniedersachsens
Regula Selbmann (Hannover)
Orte rechten Terrors im Spannungsverhältnis zwischen Tat- und Erinnerungsorten
13:15-13:45
Abschlussdiskussion
Forschungsstelle für Zeitgeschichte (FZH)
Beim Schlump 83
20144 Hamburg
Der Workshop ist bereits ausgebucht. Anmeldungen sind nur noch für die Warteliste möglich. Bitte melden Sie sich dafür per Email bei Kerstin Thieler und Daniel Gerster an:
hamrea [at] zeitgeschichte-hamburg [dot] de
Eine Teilnahme ist nur nach bestätigter Anmeldung möglich.