Martin Sabrow

Zeitenwenden in der Zeitgeschichte

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Eine hochaktuelle Analyse über das Ende historischer Gewissheiten und das Bemühen der Zeitgeschichte um Gegenwartsdistanz.
Mit seiner an der Humboldt-Universität Berlin gehaltenen Abschiedsvorlesung knüpft Martin Sabrow an seine Antrittsvorlesung zwölf Jahre zuvor an und sucht den Ort der Zeitgeschichte und Erinnerungskultur in der Gegenwart zu bestimmen. Er widmet sich dem Verlust tradierter Gewissheiten, der mit dem Ausbruch des Ukrainekriegs im Februar 2022 einhergeht und in der vielzitierten Rede von der »Zeitenwende« zum Ausdruck kommt. Sabrow lotet die Facetten dieses Umbruchs auf dem Feld der Vergegenwärtigung der Vergangenheit aus und beschreibt sie als schleichende Auflösung eines geschichtkulturellen Grundkonsenses, der sich im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts herausgebildet hatte. Die in dieser Zeit auf allen Ebenen von Staat und Gesellschaft etablierte Bereitschaft zur kritischen und selbstkritischen Auseinandersetzung mit der Last des vergangenen Katastrophenjahrhunderts deutet Sabrow als Ära der Aufarbeitung. Deren scheinbar festgefügte Gewissheiten werden heute immer stärker in Frage gestellt und lassen auf einen geschichtskulturellen Epochenumbruch vom Universalismus zum Partikularismus schließen.

Der Autor, Martin Sabrow, ist seit 2022 Senior Fellow am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) und seit September 2021 Sprecher des Leibniz-Forschungsverbundes "Wert der Vergangenheit". Von 2004 bis 2021 leitete Martin Sabrow als Direktor das ZZF.

Jahr
2023
Ort
Göttingen
Verlag
Wallstein Verlag
Seiten
88
ISBN
ISBN 978-3-8353-5434-0