Graduiertenkolleg: Geschichte linker Politik in Deutschland jenseits von Sozialdemokratie und Parteikommunismus

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Tagung des Graduiertenkollegs am 23. Juni 2016 im ZZF Potsdam, Foto: Marion Schlöttke

Abgeschlossenes Graduiertenkolleg 
unter der Schirmherrschaft der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS)
Leitung: Mario Keßler (ZZF Potsdam), Stefan Berger (Ruhr-Universität Bochum)
Projektleitung: Mario Keßler (ZZF)
Koordination Doktorandenkolleg: Ralf Hoffrogge
Laufzeit: 2014 - 2018
gefördert vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung

Im zwanzigsten Jahrhundert waren die politischen wie auch die akademischen Debatten über Kommunismus und Sozialdemokratie von der Alternative Überwindung oder Reform des Kapitalismus geprägt. Kommunisten beschuldigten die Sozialdemokraten, die Interessen der Arbeiterklasse zu verraten, indem sie das Endziel der Überwindung des Kapitalismus aufgegeben hätten. Die Sozialdemokraten suchten ihrerseits nach alternativen Vorstellungen einer Gesellschaft, die staatliche Intervention und Märkte miteinander kombinierte, um einen gerechteren Anteil an Ressourcen und  Lebenschancen zu erreichen.

Die Projekte des Kollegs suchten Aspekte der Geschichte der Arbeiterbewegung jenseits der beiden Hauptströmungen im 20. Jahrhundert zu erforschen. Linke Organisationen außerhalb der etablierten Arbeiterparteien haben eine bemerkenswerte Rolle bei der Suche nach einer demokratischen und gerechten Organisation der Gesellschaft gespielt.

Das Programm des Kollegs beinhaltete ein Post-Doc Projekt und vier Promotionsprojekte. Dr. Ralf Hoffrogge schreibt über Krisenwahrnehmung und Krisenpolitik in britischen und deutschen Gewerkschaften, 1919-2013; Richard Stoenescu (Promotion im Juni 2020 "summa cum laude" abgeschlossen) arbeitete zum revolutionären Syndikalismus zwischen den beiden Weltkriegen in Deutschland und den USA Julia Ehms behandelte die Rolle der anarchosyndikalistischen Freien Arbeiter-Union Deutschlands auf Betriebsebene in der Zeit  der Weimarer Republik; Sarah Langwald untersuchte die Proteste gegen staatliche Unterdrückungs- und Überwachungsmaßnahmen  in Westdeutschland zwischen 1945 und 1968; David Bebnowski (assoziierter Doktorand am ZZF, Promotion im August 2020 "summa cum laude", ) analysierte die Entstehung der Neuen Linken in Westberlin im Licht ihrer politischen Zeitschriften ‚Das Argument und ‚Prokla’.

Ralf Hoffrogge, Julia Ehms und Sarah Langwald waren mit ihren Projekten am Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum angebunden, David Bebnowski und Richard Stoenescu am Historischen Institut der Universität Potsdam.

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Ralf Hoffrogge

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Email: hoffrogge [at] zzf-potsdam.de
Telefon: 0331/74510-115

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