im Verbundprojekt in der Förderlinie "kooperative Exzellenz" bei der Leibniz-Gemeinschaft
Leitung eines Teilprojekts am ZZF Potsdam: Prof. Dr. Frank Bösch
Wie brechen internationale Organisationen und Kooperationen auseinander und welche Folgen hat dies für Staaten, die bisherige Gemeinschaften verlassen? Dieser aktuellen Frage geht das Kooperationsprojekt "Drifting Apart" nach. Das von Frank Bösch eingeworbene ZZF-Teilprojekt untersucht, wie sich die internationale Auseinandersetzung mit dem Iran seit der Revolution 1979 veränderte. Es analysiert das Aushandeln und die Durchsetzung von Sanktionen ebenso wie das Entstehen neuer Kooperationsformen.
Zum Verbundprojekt "Drifting Apart. International Institutions in Crisis and the Management of Dissociation Processes":
Wenn Staaten aus internationalen Institutionen ausscheren, führt dies häufig zu erheblichen Spannungen zwischen ihnen und jenen Staaten, die die Kooperation fortführen wollen. Diese Spannungen können die zwischenstaatlichen Beziehungen auf Dauer belasten und zur Verfestigung von Konkurrenz und Gegnerschaft führen. Die bisherige Aufmerksamkeit in der Forschung gilt den Ursachen für die Krise internationalen Institutionen und den Folgen für eben diese Institutionen selbst. Die weitreichenden Konsequenzen für die Beziehungen zwischen den beteiligten Staaten wurden bisher wenig berücksichtigt.
Das Verbundprojekt Drifting Apart rückt nun diese Folgen in den Mittelpunkt. Es untersucht vergleichend den Verlauf und das Ergebnis von historischen und aktuellen Dissoziationsprozessen und versucht Faktoren zu identifizieren, die Spannungen zwischen den beteiligten Staaten auslösen, verstärken oder abmildern.
Das interdisziplinäre Projekt wurde unter Federführung der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) im Leibniz-Forschungsverbund "Krisen einer globalisierten Welt" entwickelt und bringt vier Leibniz-Institute zusammen: neben der HSFK das German Institute of Global and Area Studies (GIGA, Hamburg), das Institut für Zeitgeschichte (IfZ, München) und das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF, Potsdam).