Wie verändert der Ansturm der Bilder im 20. Jahrhundert politisches Handeln und Öffentlichkeit?
Fotografiegeschichte wird oft als Geschichte der Bilder geschrieben. Wer aber fotografiert unter welchen Bedingungen und für wen? Wer wählt Fotografien zur Publikation aus (und verwirft oder zensiert andere), und wer nutzt sie zu welchem Zweck?
Annette Vowinckel beschreibt die an der Bildproduktion beteiligten Berufsgruppen der Fotojournalisten und Bildredakteure als »Agenten der Bilder«. Sie zeigt, wie im vergangenen Jahrhundert Fotografien im öffentlichen Raum als Argumente eingesetzt wurden, welche unterschiedlichen Verwendungen Fotografie in der freien Presse, in staatlichen Organisationen, in Armeen und im politischen Diskurs fanden. Dabei hinterfragt sie auch, welche Rolle ethische und editorische Entscheidungen spielten. Anhand konkreter Beispiele - wie etwa Fotografien von Politikern oder aus dem Vietnamkrieg - erläutert die Historikerin, wie sich deren Verwendung über Landes-, Sprach- und Systemgrenzen hinweg auf die Formation visueller Öffentlichkeiten im 20. Jahrhundert auswirkte.
Das Projekt war Teil des abgeschlossenes Kooperationsprojekts „Visual History. Institutionen und Medien des Bildgedächtnisses“ (SAW)
Publikation erschienen in der Reihe "Visual History. Bilder und Bildpraxen in der Geschichte" (hg. von Jürgen Danyel, Gerhard Paul und Annette Vowinckel) als Band 2:
Annette Vowinckel: Agenten der Bilder. Fotografisches Handeln im 20. Jahrhundert, Göttingen 2016.