Der Friedenspreis wird seit 1950 jährlich vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels vergeben. Unter den 75 Preisträger*innen seit 1950 waren insgesamt 13 Frauen. In seiner Selbstbeschreibung verpflichtet sich der deutsche Buchhandel mit der Vergabe des Preises der »Arbeit an der Völkerverständigung«. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
Mit dem Osteuropa-Historiker Karl Schlögel wird in diesem Jahr ein Wissenschaftler geehrt, der sich seit Jahrzehnten mit den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Osteuropa auseinandersetzt und dabei in der Öffentlichkeit wie in der Forschung große Anerkennung gefunden hat. In der Begründung des Stiftungsrats wird insbesondere dessen Mahnung hervorgehoben: »Ohne eine freie Ukraine kann es keinen Frieden in Europa geben.«
Die ukrainisch-deutsche Schriftstellerin und Journalistin Katja Petrowskaja hält am Sonntag in der Paulskirche die Laudatio auf Karl Schlögel. Die Verleihung des Preises bietet Anlass, Schlögels Werk und seine gegenwärtige Bedeutung näher in den Blick zu nehmen. Das neue Dossier auf zeitgeschichte | online versammelt Beiträge, die seine wissenschaftliche Arbeit, seine Rolle im öffentlichen Diskurs sowie die Anforderungen historischer Analyse in Zeiten tiefgreifender politischer Umbrüche aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.
Zum Dossier: Annette Schuhmann (Hg.), »Ohne eine freie Ukraine kann es keinen freien Frieden in Europa geben.« Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für Karl Schlögel, in: Zeitgeschichte-online, 17. Oktober 2025.
zeitgeschichte | online ist ein Angebot der Plattform Zeitgeschichte digital, mit der das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) eine eigene digitale Forschungsinfrastruktur entwickelt.