Dr. Elisabeth Kimmerle, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), hat am vergangenen Freitag (28.11.) den Nachwuchswissenschafts-Preis der Landeshauptstadt Potsdam 2025 erhalten. Oberbürgermeisterin Noosha Aubel zeichnete die Preisträgerin für ihre außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistungen im Bereich der deutsch-türkischen Migrationsgeschichte aus. Die Dissertation von Elisabeth Kimmerle mit dem Titel „Frauen in Bewegung. Migrantische Aushandlungsräume des Politischen zwischen West-Berlin und der Türkei (1961–1990)“ gilt als bedeutender Beitrag zur historischen Migrationsforschung. Der Potsdamer Nachwuchswissenschafts-Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird jährlich verliehen. In diesem Jahr lagen der vierköpfigen Jury neun Arbeiten zur Auswahl vor.
Elisabeth Kimmerle hat ihre am ZZF Potsdam geschriebene Promotion an der Universität Potsdam im Dezember 2024 mit summa cum laude abgeschlossen. In dem Nominierungsschreiben wird die Arbeit als „Meilenstein für die deutsch-türkische Migrationsgeschichte“ bezeichnet. Besonders hervorgehoben wird, dass Kimmerle aufzeige, wie migrantische Frauen – oft im Schatten öffentlicher Wahrnehmung – zu treibenden Kräften sozialen und politischen Wandels wurden.
„Mit ihrer Forschung leistet Dr. Elisabeth Kimmerle einen wichtigen Beitrag zur Sichtbarkeit und Neubewertung migrantischer Frauengeschichte – und zur Erweiterung des historischen Verständnisses gesellschaftlicher Teilhabe", sagte Oberbürgermeisterin Noosha Aubelbei der Preisverleihung. Kimmerles Forschung zeige nicht nur wissenschaftliche Exzellenz, sondern gebe den Frauen, die unsere Geschichte geprägt haben, eine starke und klare Stimme, so die Oberbürgermeisterin.
In der Begründung der Jury hieß es u.a., dass die Preisträgerin mit ihrer Forschungsarbeit ein ausgezeichnetes Beispiel für Migrationsgeschichte liefere. Ihre Arbeit sei theoretisch reflektiert, empirisch fundiert und gut geschrieben.
„Der Potsdamer Nachwuchswissenschafts-Preis ist eine sehr schöne Anerkennung für meine Arbeit und für die Relevanz des Themas Migration und Geschlecht. Es freut mich sehr, dass die politischen Spuren, die Frauen aus der Türkei in den sechziger bis achtziger Jahren in West-Berlin hinterlassen haben, mehr Sichtbarkeit bekommen", sagte die Preisträgerin. Sie dankte besoners den Zeitzeuginnen für ihr Vertrauen sowie Professor Frank Bösch und der Privat-Dozentin Dr. Nora Lafi, die ihr Promotionsprojekt am ZZF "mit viel Engagement betreut haben".
Den diesjährigen Nachwuchswissenschafts-Preis vergab die Landeshauptstadt Potsdam im Rahmen einer Festveranstaltung des Einsteintages der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Über die Preisträgerin:
Dr. Elisabeth Kimmerle studierte Germanistik und Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Staatsexamen) sowie Journalistik im Master an der Universität Leipzig. Sie forscht zu deutsch-türkischer Migrationsgeschichte sowie zur politischen Handlungsmacht türkeistämmiger Arbeiterinnen. Seit 2004 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZZF und war zuvor seit 2020 als Doktorandin am Institut. Ihr Projekt war Teil des Verbundprojekts "The Historicity of Democracy in the Muslim and Arabic Worlds", das am ZZF von Prof. Dr. Frank Bösch geleitet wurde.
Mehr zur Preisverleihung lesen Sie in der Pressemitteilung der Landeshauptstadt Potsdam vom 28.11.2025