Parallel zum Erstarken populistischer Bewegungen in Deutschland und Europa erlebte die historische Forschung eine Kontroverse über die Frage, inwieweit der Fokus auf Globalisierung und globale Verbindungen, der die internationale Zeitgeschichte und Globalgeschichte seit den 2000er Jahren prägt, die Bedeutung von Nationalismus sowie das Beharren auf Regionalität übersehen oder heruntergespielt habe. Der Arbeitsbereich interveniert in diese Diskussion. Die Projekte beschäftigen sich mit der transnationalen Geschichte politischer Bewegungen und ideologischer Auseinandersetzungen in Europa. Jenseits normativer Definitionen untersuchen sie, welche Vorstellungen von Demokratie, Liberalismus und Konstitutionalismus in Politik und Gesellschaft jeweils handlungsleitend waren, welche Rolle das autoritäre Erbe der deutschen und osteuropäischen Staaten in diesem Kontext spielte und inwieweit Populismus und (il-)liberale Bewegungen auch das Ergebnis transnationaler Solidarisierungen sind.