Beginn: 9 Uhr
Veranstalter: Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
Organisation: Martin Diebel, Franziska Kuschel, Dominik Rigoll (alle ZZF Potsdam)
Konflikte und Konkurrenzen im Bereich der inneren, äußeren und sozialen Sicherheit waren nicht nur für das deutsch-deutsche Verhältnis zur Zeit der Teilung konstitutiv, sondern auch für die politische Entwicklung der Bundesrepublik und der DDR. Explizit oder implizit definierte in beiden Ländern eine Vielzahl staatlicher und gesellschaftlicher Akteure höchst unterschiedliche Politikbereiche als Sicherheitsprobleme.
Zur Schärfung des Sicherheitsbegriffs in der Zeitgeschichte fragen die Beiträge des Workshops sowohl nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Handlungslogiken innerhalb der verschiedenen Politikbereiche als auch nach möglichen Wechselwirkungen zwischen ihnen. Darüber hinaus möchte der Workshop nach neuen Antworten auf die Frage suchen, ob es spezifisch zeithistorische Zugänge zur Sicherheitsgeschichte gibt und wenn ja, wie diese beschaffen sind. Das geteilte Deutschland in den sicherheitsgeschichtlichen Blick zu nehmen, heißt, vermeintlich Bekanntes in neuem Licht zu sehen; ganz gleich, ob die beiden Staaten getrennt voneinander oder als Teile einer gemeinsamen Geschichte analysiert werden. So hilft der sicherheitsgeschichtliche Ansatz nicht nur dabei, politische Entwicklungen in beiden Ländern besser zu verstehen, sondern auch eine integrierte Politikgeschichte beider deutscher Staaten zu erzählen.
Programm Workshop "Zeitgeschichte der Sicherheit", 17. September 2018 in Potsdam (pdf)
PROGRAMM, 17. September 2018
9.00–10.30 Uhr
Begrüßung (Frank Bösch)
Einführung (Martin Diebel, Franziska Kuschel, Dominik Rigoll)
Panel 1: Sicherheit und Verkehr
Franziska Kuschel: Das Versprechen von Glück und Sicherheit. Die Versicherheitlichung des Straßenverkehrs in der SBZ/DDR
Rüdiger Bergien: Kraftfahrzeugdaten als „Lebensfrage“. Von der Motorisierung der Gesellschaft zur Digitalisierung der inneren Sicherheit
Kommentar: Kai Nowak (Leipzig)
10.45–12.00 Uhr
Panel 2: Sicherheit und Strafvollzug
Annelie Ramsbrock: Resozialisierung als Prävention. Die Freiheitsstrafe im sicherheitspolitischen Denken der Bundesrepublik
Caroline Peters: „Es geht keineswegs darum, Gnade zu üben.“ Kriminalpolitische Argumentationen bei der Einführung der westdeutschen Bewährungshilfe
Kommentar: Gabriele Metzler (Berlin)
12.00–13.00 Uhr Mittagspause
13.00–14.15 Uhr
Panel 3: Sicherheit für den „Tag X“
Stefanie Palm: „Gefährliche Nachrichten“. Die Initiativen des Bundesinnenministeriums für ein Pressenotstandsgesetz
Martin Diebel: Bürgerkrieg in den Köpfen. Der Konflikt um die Notstandsgesetzgebung als deutsch-deutsche Sicherheitsgeschichte
Kommentar: Christoph Nübel (Potsdam)
14.30–15.45 Uhr
Panel 4: Innere Sicherheit und soziale Integration
Dominik Rigoll: Sicherheitsgarant und Sicherheitsrisiko. Der Aufbau des Bundesgrenzschutzes als Problem der inneren, äußeren und sozialen Sicherheit
Jutta Braun: Vom Troublemaker zum Integrationsstifter? Gewalt und Gewaltprävention im deutschen Fußball vor und nach 1989
Kommentar: Marcus Böick (Bochum)
Abschlusskommentar: Eckart Conze (Marburg), anschließend Abschlussdiskussion
Ende des Workshops 16.30 Uhr
Zentrum für Zeithistoriche Forschung Potsdam
Großer Seminarraum
Am Neuen Markt 9d, 14467 Potsdam
Kontakt:
Dr. Franziska Kuschel
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam
E-Mail: kuschel [at] zzf-potsdam [dot] de
Um vorherige schriftliche Anmeldung wird gebeten bis zum 10. September 2018 bei:
Franziska Kuschel, kuschel [at] zzf-potsdam [dot] de