Veranstalter:
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD)
Villa Schöningen
Dr. Renate Hürtgen stellt ihr gerade erschienenes Buch "Ausreise per Antrag: Der lange Weg nach drüben" (Verlag Vandenhoeck & Ruprecht) vor und diskutiert anschließend auf dem Podium mit Dr. Marie Anne Subklew (LAkD) und Grit Böhnke. Das Gespräch moderiert: Rainer Potratz (LAkD).
Renate Hürtgen, langjährige Forscherin am ZZF Potsdam, stellt in einem einleitenden Kurzvortrag die Ergebnisse ihrer gerade erschienenen Studie „Ausreise per Antrag – der lange Weg nach drüben“ vor. Sie betrachtet darin die Ausreisebewegung aus der DDR im Kontext der SED-Herrschaftspraxis und des Umgang der lokalen Funktionäre mit den „Antragstellern auf ständige Ausreise“. Vor allem aber die „Ausreiser“ selbst, ihre Herkunft, Sozialisation und kulturellen Prägungen sowie ihre Motive und das Verhältnis zu ihrem sozialen Umfeld werden in den Blick genommen. Dabei zeigt sich, dass unter den Antragstellern häufig gerade jene waren, die bis dahin ein durchaus angepasstes Leben geführt hatten, dessen Grenzen sie nun nicht mehr ertragen wollten. Renate Hürtgen entfaltet eine differenzierte Sicht auf die DDR-Gesellschaft, in der trotz Allgegenwart der Sicherheitsapparate und geschlossener Grenzen auch Eigensinn und Zivilcourage praktiziert wurden.
Zusammen mit Renate Hürtgen nehmen an der anschließenden Podiumsdiskussion Marie Anne Subklew (LAkD) und die Potsdamer Erziehungswissenschaftlerin Grit Böhnke teil, die am 6. Oktober 1989 die DDR über Ungarn verließ und im Sommer 1990 zurückkehrte.
Museum Villa Schöningen
Berliner Straße 86, 14467 Potsdam
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