Veranstalter:
Museumsverband Brandenburg
Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin
Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“, Berlin
Potsdam Museum
Vor drei Jahren wagten wir die Hypothese von der „entnazifizierten Zone“. Wird die NS-Zeit von Museen im Osten der Bundesrepublik nur ungern thematisiert, weil hier das antifaschistische Dogma der DDR wie traumatisch nachhallt? Oder trog der erste Eindruck? Einmal angefangen muss man natürlich weiter fragen: Wie ideologisch normiert sind die Antifa-Ausstellungen in Stadt- oder Bezirksmuseen der DDR eigentlich gewesen? War es wirklich alternativlos, sie 1989/90 nahezu durchweg ersatzlos zu schließen? Und was ist nach der „friedlichen Revolution“ an deren Stelle getreten?
Wir haben uns vorgenommen, den Nebel um diese Fragen etwas zu lichten. Dazu haben wir mit Unterstützung der Bundestiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Stiftung Erinnerung – Vergangenheit – Zukunft an ausgewählten Museumsstandorten im Land Brandenburg Sondagen vorgenommen. Es gelang, eine Reihe von Ausstellungen jenseits der politischen Wende zu rekonstruieren. Auch aktuelle Präsentationen haben wir einer kritischen Sichtung unterzogen. Die Ergebnisse sollen im Rahmen unserer Tagung zur Diskussion gestellt werden.
Dazu haben wir Kolleginnen und Kollegen aus Ost und West eingeladen, ein zentrales Stück (ost-)deutscher Erinnerungskultur zu reflektieren. Am Ende stellen wir die Frage, was wir denn lernen sollten aus der Erfahrung des Nationalsozialismus und was Museen mit ihren Ausstellungen dazu beitragen können. Wir suchen keine Generallösung, sondern fragen nach der Verantwortung vor Ort – im Osten wie im Westen.
Programm:
Montag, 19. September 2016
10.00 – 10.20
Begrüßung
10.20 – 10.40
Susanne Köstering
„Entnazifizierte Zone?“ – Das Forschungsprojekt. Die Hypothese
Sektion 1 - Darstellungen des NS in der Ära Honecker
10.40 – 12.20
Christian Hirte
Ausstellungsanalysen: Bezirksmuseen Frankfurt/Oder, Cottbus, Potsdam, Stadtmuseum Brandenburg an der Havel
KuratorInnen: Hartmut Knitter, Katharina Kreschel, Steffen Krestin, Martin Schieck
12.20 – 12.30
Kommentar: Jürgen Danyel
12.30 – 13.00
Diskussion
13.00 – 14.00
Mittagspause
Sektion 2 - Die große "Säuberung": Was geschah 1989/90?
14.00 – 14.45
Wolf Karge
Anti-antifaschistischer Bildersturm?
14.45 – 15.30
Annette Leo
Das Projekt „Traditionskabinett im Thälmann-Park“: Ein Rückblick
15.30 – 16.15
Cornelia Zimmermann
„Volksgemeinschaft“ vs. „Klassenkampf“? Das Museum für die Geschichte der revolutionären Arbeiterbewegung in Halle
16.15 – 16.45
Pause
16.45 – 17.30
Diskussion
18.00
Abendspaziergang mit Thomas Wernicke: Die aktuelle Kontroverse um die Garnisonkirche
Gemeinsames Abendessen
Dienstag, 20. September 2016
10.00 – 10.10
Begrüßung
Sektion 3 - Darstellung des NS in der Gegenwart
10.10 – 11.40
Susanne Hagemann
Ausstellungsanalysen: Stadtmuseen Frankfurt (Oder), Fürstenberg (Oder), Fürstenwalde, Luckenwalde, Potsdam
KuratorInnen: Axel Drieschner, Jutta Götzmann, Kurt Ranger, Claudia Rücker, Martin Schieck
11.40 – 11.50
Kommentar: Irmgard Zündorf
11.50 – 12.30
Diskussion
12.30 – 13.30
Mittagspause
Sektion 4 - Konflikte, Probleme, Positionen heute
13.30 – 15.00
Impuls: Irmtrud Wojak
Gespräch mit Erika Eschebach, Anselm Hartinger, Steffen Stuth
15.00 – 15.30
Pause
15.30 – 16.30
Schlussdiskussion
„Entnazifizierte Zone“ – Für und Wider einer Hypothese
Fazit
17.00
Tagungsende
Programmflyer (pdf)
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Tagung.
Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte
Am Alten Markt 9
14467 Potsdam
Organisation:
Susanne Köstering
Anmeldung:
Es wird eine Tagungsgebühr von 20 Euro erhoben, die vor Ort zu entrichten ist. Anmeldungen bitte online vornehmen unter folgendem Link: Anmeldung
Kontakt:
Susanne Köstering
Museumsverband Brandenburg e.V.
Am Bassin 3
14467 Potsdam
Tel.: 0331 2327911
Fax: 0331 2327920
eMail: koestering [at] museen-brandenburg [dot] de