Vortrag in englischer Sprache
Veranstalter:
Centre Marc Bloch
in Kooperation mit dem
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF Potsdam)
Beruhend auf sowjetischen und australischen Archivbeständen widmet sich der Vortrag den Bemühungen sowjetischer Diplomaten (eigentlich: Geheimdienstoffiziere), Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre nach Australien ausgewanderte sowjetische Bürger zu überzeugen, wieder in die Sowjetunion zurückzukehren. Dass dieses Vorhaben quasi gänzlich scheiterte, sorgte bei den sowjetischen Diplomaten für Verdruss und Unverständnis. Es war ihnen offensichtlich unbegreiflich, warum eine Rückkehr abgelehnt wurde; antisowjetische Propaganda und Druck seitens der australischen „reaktionären“ Regierung im Kontext des sich verschärfenden Kalten Kriegs wurden dafür verantwortlich gemacht. Die Emigranten hingegen waren davon überzeugt, dass sie bei ihrer Rückkehr belangt werden würden. So mieden sie den Kontakt zur sowjetischen Botschaft auch in der (korrekten) Annahme, dass die australische Regierung so nichts gegen sie in der Hand habe.
Sheila Fitzpatrick ist Professorin für Geschichte an der Universität Sydney und Distinguished Professor Emerita der University of Chicago. Ihr jüngstes Buch "On Stalin’s Team: the Years of Living Dangerously in Soviet Politics" erschien im September 2015. Derzeit forscht sie über displaced persons nach dem Zweiten Weltkrieg.
Centre Marc Bloch
Georg-Simmel Saal, 3. Etage
Friedrichstraße 191, 10117 Berlin
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Der Eintritt ist frei.
Kontakt:
Dr. Emmanuel Droit
Stellv. Direktor des Centre Marc Bloch
Email: dem [at] cmb [dot] hu-berlin [dot] de