Seit "Perestrojka" und "Glasnost" ist in Russland eine öffentliche Auseinandersetzung mit der Geschichte möglich. Der Staat verlor in den letzten fünfzehn Jahren schrittweise sein alleiniges Deutungsmonopol über Vergangenheitsfragen und wurde zu einem unter mehreren geschichtspolitischen Akteuren in einer stellenweise sehr heterogenen Erinnerungslandschaft. Der Siegeszug, auf dem sich das methodische Konzept von Erinnerung und Gedächtnis in der Geschichtswissenschaft inzwischen befindet, ist somit auch an der Erforschung der russischen und sowjetischen Geschichte nicht spurlos vorübergegangen. Mit der Konferenz soll nun erstmals der Versuch unternommen werden, ausgewählte Aspekte von Geschichtspolitik und Erinnerungskultur im neuen Russland in interdisziplinärer Perspektive zu analysieren.
Tagungsraum des Instituts, Am Neuen Markt 9d
Ihre Teilnahmenachricht erbitten wir möglichst bis zum 16. Juni 2006 an karl [at] zzf-pdm [dot] de
