"Überholen ohne einzuholen", lautete das Motto Walter Ulbrichts, mit dem er die DDR-Wirtschaft zu Höchstleistungen gegenüber der Bundesrepublik anspornen wollte. Warum gelang das nie? Trotz Wachstums und eines sich erheblich verbessernden Lebensstandards - zeitweise sprach man selbst im Westen vom "roten Wirtschaftswunder" - blieb die DDR immer mehr zurück.
Waren ungünstige Startbedingungen oder das System dafür verantwortlich? Von Plan zu Plan eilend wollte man eine krisenfreie Alternative zur Marktwirtschaft schaffen. Tatsächlich aber führten die Versuche der herrschenden SED, die Entwicklung zu beschleunigen, in regelmäßigen Abständen zu Krisen. Mangel und Verschwendung zugleich prägten den Alltag der DDR. Den zunehmenden Wirtschaftsproblemen konnten auch Reformen nicht abhelfen, so daß die Wirtschaft verstärkt von der SED-Politik immer mehr an Substanz verlor. Innere Auszehrung und wachsende Verschuldung trieben das Land am Ende in den wirtschaftlichen Niedergang.