Andreas Maercker, Jens Gieseke (Hg.)

Psychologie als Instrument der SED-Diktatur

Theorien - Praktiken - Akteure - Opfer

Bildinfo

Mehrfach in der Geschichte waren Psycholog:innen an staatlichem Unrecht beteiligt. Im Fokus dieses Bandes steht die Psychologie in der DDR. Das SED-Regime hat viele Menschen verfolgt und Lebenswege beeinträchtigt. Ein wichtiges Kapitel ist dabei die Nutzung psychologischen Wissens durch das Ministerium für Staatssicherheit. Es stellte sich auch die Frage, auf welche Weise und in welchem Maße sich Psycholog:innen an Unterdrückungs- und Gewaltmaßnahmen in der DDR beteiligt haben. Und welche Querverbindungen gab es zwischen akademischer Psychologie und der DDR-Geheimpolizei?

Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) hat 2017 die Historische Kommission „Instrumentalisierung der Psychologie in der DDR“ eingerichtet. Psycholog:innen und Historiker:innen untersuchten unethische Praktiken der Psychologie in der DDR, in der Überwachungs- und Verfolgungspraxis der Stasi und darüber hinaus. Vorliegender Band fasst die aktuellen Forschungsergebnisse zusammen:

  • Wie wissenschaftlich war die Stasi-Psychologie?
  • In welchem zeithistorischen Kontext entspann sich die Verbindung zwischen Geheimpolizei und Psychologie?
  • Wie stand es um die Autonomie der universitären Psychologie?

Das Psychologie-Sachbuch „Psychologie als Instrument der SED-Diktatur“ stellt zudem die Frage, was sich aus der Beteiligung von Psycholog:innen an inhumanen und unethischen Berufspraktiken für die heutige Zeit lernen lässt.

Lesen Sie ein Interview mit den beiden Herausgebern des Buches, hogrefe, 10.08.2021.

Hören oder lesen Sie ein weiteres Interview mit Andreas Maercker, Deutschlandfunk Kultur, 6.10.2021.

Jens Gieseke leitet am ZZF die Abteilung I »Kommunismus und Gesellschaft«.

Jahr
2021
Ort
Göttingen
Verlag
hogrefe
Seiten
264
ISBN
9783456860725